Pilotprojekt zur Begrünung der Rathausfassade / Stadtklima
und Aufenthaltsqualität sollen verbessert werden
Wer in den vergangenen Tagen am Neu-Ulmer Rathaus
vorbeigelaufen ist, hat möglicherweise hier und da ein lautes
Bohren gehört oder Baufahrzeuge über den Rathausplatz und
den Innenhof fahren sehen. Die Bautätigkeit hängt mit dem
Start des Klimaschutzprojekts „Rathausbegrünung“
zusammen. Durch Pflanzungen soll die Fassade des 70 Jahre
alten Verwaltungsgebäudes in der Augsburger Straße und der
Ludwigstraße begrünt und somit ein städtischer Beitrag zu
mehr Pflanzen in der Stadt geleistet werden. Der Grundstein
für das Projekt wurde im Jahr 2021 mit dem Start einer Studie
zu einem Pilotprojekt für die Umsetzung von
Begrünungsmaßnahmen im Rathausumfeld gelegt. Die
Abteilung Stadtplanung hat dabei Ideen für eine mögliche
Dach- und Fassadenbegrünung, der Begrünung des
Innenhofs und auch des Rathausplatzes skizziert. Daraus
entwickelten sich die nun in einem ersten Bauabschnitt
umgesetzten Pflanzungen und Begrünungsmaßnahmen. „Wir
möchten mit der Begrünung unseres Rathauses einen Beitrag
zur Verbesserung des Stadtklimas leisten und auch die
Aufenthaltsqualität im Umfeld unseres Rathauses erhöhen“,
sagt Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger. Zudem
diene das Projekt – im Sinne der kommunalen Vorbildfunktion
– auch als beispielhafte städtische Modellstudie für Fassaden-
und Innenhofbegrünung.
Was ist bisher im ersten Bauabschnitt geschehen? An
verschiedenen Teilbereichen der Fassade und an den Stützen
des Membransegels über der Veranstaltungsbühne auf dem
Rathausplatz wurden vertikale Kletterhilfen angebracht.
Zudem wurden bisher insgesamt 14 Pflanzquartiere
geschaffen, die direkt mit einer Wasserleitung für eine
automatische Bewässerung verbunden sind. Bepflanzt
wurden sie mit der Rankpflanze Immergrünes Geißblatt sowie
einer Unterpflanzung. An den Stützen des Sonnensegels
wurde die Rankpflanze Blauschote eingepflanzt.
Das Geißblatt kann sich pro Jahr bis zu 60 Zentimeter in die
Höhe winden, die Blauschote kann sogar bis zu 150
Zentimeter pro Jahr wachsen. Entsprechend der
angebrachten Kletterhilfen und der Höhe des Rathauses über
zwei beziehungsweise drei Geschosse, rechnet die
Stadtverwaltung damit, dass in wenigen Jahren die
Bepflanzung bis zu den oberen Stockwerken
emporgewachsen sein wird.
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt der
Rathausbegrünung belaufen sich auf rund 100.000 Euro.
Enthalten sind hierin nicht nur die Baumaßnahmen und die
Pflanzungen, sondern auch die Pflegekosten für die
kommenden vier Jahre. In einem zweiten Bauabschnitt sollen
möglichst ab dem kommenden Jahr weitere Pflanzquartiere
und Pflanzungen folgen. Das Projekt wird durch die Regierung
von Schwaben mit Landesmitteln im Rahmen des
Förderprogramms „Klima wandel(t) Innenstadt“ gefördert. Der
Zuschuss beträgt bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen
Kosten.
Bild: Stadt Neu-Ulm