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Oberstdorf: Erster PEFC-Heilwald zertifiziert

Die Symbiose von Natur und Gesundheit: Der erste offizielle PEFC-Heilwald Bayerns wurde im Oberallgäu unter der Schirmherrschaft der CuraMed Klinikgruppe zertifiziert. Dieses Gemeinschaftsprojekt vereint die Expertise der Akteurinnen und Akteure der CuraMed Privatklinik Stillachhaus, einer Akutklinik für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, der Geiger Gruppe, ein mittelständisches Unternehmen mit Hauptsitz in Oberstdorf, sowie dem Tourismus Oberstdorf. Wilfried Stech, Geschäftsführer der Holz- und Waldzertifizierungsgesellschaft, überreichte das PEFC-Zertifikat an die Verantwortlichen der beteiligten Institutionen.

Als Heilwald wird ein speziell ausgesuchtes Waldgebiet bezeichnet, das aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften, wie Lage, Infrastruktur, Waldbeschaffenheit und Waldbewirtschaftung, zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Die Behandlungen im Wald werden von geschulten Therapeutinnen und Therapeuten durchgeführt, mit dem Ziel, die Auswirkungen von Erkrankungen zu mindern bzw. den Umgang mit solchen zu verbessern.

„Der Heilwald Oberstdorf ist ein wegweisendes Modellprojekt, das als Plattform für den Austausch innovativer Ideen und die Förderung regionaler sowie internationaler Partnerschaften dient. Ziel ist es, zusätzliche Partner aus dem Oberallgäu zu gewinnen und weitere Kur- und Erholungswälder zertifizieren zu lassen. Dabei liegt der Fokus auf dem Wissensaustausch und der Erforschung des therapeutischen Nutzens der Natur, um neue Ansätze zur Nutzung ihrer heilenden Wirkung zu entwickeln“, so Sina Hohenegg, Projektleiterin Heilwald Oberstdorf.

Im Kern des Heilwald-Konzepts steht die Erkenntnis, dass die Natur nicht nur passiv wahrgenommen, sondern aktiv zur Förderung der Gesundheit genutzt werden kann. In vielen Kulturen ist die therapeutische Kraft der Natur tief verwurzelt, jedoch wird sie im Rahmen moderner wissenschaftlicher Ansätze zunehmend durch Studien aus der Umweltpsychologie und der Ökomedizin untermauert. Diese belegen, dass der Aufenthalt im Wald nachweislich physiologische und psychologische Prozesse positiv beeinflusst – sei es durch die Reduktion von Stresshormonen, die Senkung des Blutdrucks oder die Stärkung des Immunsystems.

„Ich freue mich sehr, dass der Wald um die CuraMed Privatklinik Stillachhaus herum, den unsere Patientinnen und Patienten schon seit langem inoffiziell den „Zauberwald“ nennen, nun durch die Zertifizierung als Heilwald  eine ganz offizielle Würdigung seiner besonderen Wirkung auf die seelische Gesundheit erfährt“ so Dr. Elke Ahlsdorf, therapeutische Leitung der Curamed Privatklinik Stillachhaus. „Darüber hinaus erlebe ich die Kooperation mit externen Partnern, insbesondere dem Hospizverein Kempten-Oberallgäu aber auch mit der Marktgemeinde Oberstdorf als großen Mehrwert. Zum einen im Austausch von inhaltlichen Ideen zur therapeutischen Nutzung als auch in der Öffnung für eine größere Zielgruppe auch außerhalb unserer Klinik. Durch die Kooperationen entstehen wertvolle Synergieeffekte, die das Projekt Heilwald Oberstdorf weiter bereichern werden“.

Während in anderen Regionen Bayerns die Kommunen nach geeigneten Partnern suchten, vereint dieses Modellprojekt von Anfang an die therapeutischen Ansätze einer Akutklinik mit den natürlichen Ressourcen des Waldes. Dieses Projekt verfolgt das „Eisbergprinzip“: Der PEFC-Heilwald begann gezielt auf der dritten Zertifizierungsebene und legt den Fokus von Beginn an auf den therapeutischen Nutzen. Damit ist der Heilwald Oberstdorf der erste reine Heilwald Bayerns, der gezielt die Symbiose von Natur und Gesundheit fördert.
„Als Geschäftsführer hat mich die Idee des Heilwaldes von Anfang an begeistert. Die Reise zur offiziellen Zertifizierung war spannend und voller wertvoller Erfahrungen, und deshalb freuen wir uns umso mehr über diesen Erfolg. Die Anerkennung unserer Arbeit bestärkt uns darin, die Idee weiterzutragen und die Heilwald-Initiative durch Kooperationen und internationale Zusammenarbeit auszubauen“, beteuerte Bernd M. Scheffold, Geschäftsführer der CuraMed Klinikgruppe.

Weltweit rückt die Bedeutung von Naturaufenthalten für die körperliche und geistige Gesundheit zunehmend in den Fokus. Der Trend geht dahin, dass immer mehr Länder und Gesundheitsinitiativen die wertvolle Wirkung von Naturerfahrungen anerkennen und diese gezielt in Konzepte der Prävention und Gesundheitsförderung einfließen lassen. In einer Zeit, in welcher der Mensch zunehmend im urbanen Raum lebt und sich von natürlichen Lebensräumen entfernt, wird das Thema der ganzheitlichen Regeneration und Achtsamkeit immer relevanter.

Im Frühling 2025 wird in Oberstdorf eine größere Veranstaltung mit Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden stattfinden, bei der lokale und internationale Experten sowie regionale Akteure zusammenkommen. Ein Highlight des Projekts ist die Einführung von Baumpatenschaften, die eine persönliche Verbindung zur Natur schaffen und die Erhaltung des Heilwaldes unterstützen.

Bildunterschrift: Von links nach rechts: Marc Reggentin (Kaufmännischer Leiter/ COO CuraMed Klinikgruppe), Karsten Kochmann (Klinikmanager CuraMed Klinik Stillachhaus), Wilfried Stech (Geschäftsführender Gesellschafter Holz- und Wald Zertifizierungsgesellschaft), Dr. Elke Ahlsdorf (Leitung Psychotherapie, CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Sina Hohenegg (Projektleiterin Heilwald Oberstdorf), Dr. med. Alexander Jatzko (Chefarzt und Klinikdirektor CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Sandra Bär (Leitung Trauerbegleitung Hospizverein Kempten-Oberallgäu e.V.), Felix Geiger (Geschäftsführer Geiger Flächen und Liegenschaften GmbH & Co KG, Geiger Gruppe), Veronika Lindlbauer (Spezialtherapeutin, CuraMed Privatklinik Stillachhaus), Bernd M. Scheffold (Geschäftsführer (CEO) CuraMed Klinikgruppe), Annabèlle Mesloh (Referentin für Strategie, Nachhaltigkeit und Gesundheit, Tourismus Oberstdorf), Bianca Schwarzenhölzer (Ehrenamtliche Hospizbegleiterin im Hospizverein Kempten – Oberallgäu e.V), Helga Geiger (Vorstand Hospiz-Christophorus-Dienst Oberstdorf), Frank Jost (Geschäftsführer Tourismus Oberstdorf)