Start Allgemein Krise im Augsburger Nahverkehr: Ausbaupläne auf Eis gelegt

Krise im Augsburger Nahverkehr: Ausbaupläne auf Eis gelegt

Der Augsburger Nahverkehr steckt in einer schweren Krise. Die Stadtwerke sehen sich nicht nur mit einem Mangel an finanziellen Mitteln konfrontiert, sondern auch mit einem akuten Personalengpass. Seit drei Wochen müssen Fahrgäste Einschränkungen hinnehmen: Busse verkehren außerhalb der Stoßzeiten nur noch alle 20 statt alle 15 Minuten. Diese Reduzierung des Angebots um 25 Prozent trifft viele Pendler und trägt nicht zur Attraktivität des Umstiegs vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bei. Zudem stehen steigende Fahrpreise sowie eine mögliche Verteuerung des Deutschlandtickets im Raum, was die Mobilitätswende in Augsburg weiter erschwert.

Ein weiteres Problem stellt die finanzielle Belastung der Stadtwerke dar. Neben dem Nahverkehr müssen diese auch in den Umbau des Stromnetzes und die Wärmewende investieren, was sie zwingt, ihre Ausgaben stärker zu kontrollieren. Zukünftige Projekte wie der Bahnhofstunnel und der westliche Gleisanschluss könnten die letzten größeren Vorhaben sein, die realisiert werden. Fördermittel fließen verstärkt in alternative Mobilitätslösungen wie das Ridesharing-Projekt „Swaxi“ und das neue Radleihsystem, während der klassische Ausbau von Bus und Straßenbahn auf der Strecke bleibt.

Augsburg ist mit dieser Problematik nicht allein. Auch in anderen deutschen Städten stehen Nahverkehrsprojekte durch Geld- und Personalmangel still. Während bundesweit vor einigen Jahren noch Aufbruchsstimmung herrschte, schwindet diese zunehmend. Es bleibt zu hoffen, dass durch kreative Lösungen wie On-Demand-Verkehre die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zumindest erhalten bleibt.

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