Der FC Augsburg musste sich am 4. Spieltag der Bundesliga mit 2:3 gegen den FSV Mainz 05 geschlagen geben. Trotz einer dominanten Leistung und zahlreichen Torchancen fehlte das Glück, und am Ende sorgte der VAR für hitzige Debatten. FCA-Trainer Jess Thorup und seine Spieler haderten nach der Partie sowohl mit ihren eigenen Fehlern als auch mit einer strittigen Elfmeterentscheidung in der Nachspielzeit.
Bittere Niederlage trotz Überlegenheit
Die Augsburger starteten stark und setzten die Mainzer früh unter Druck, doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Schon in den ersten zehn Minuten hätten Vargas und Giannoulis für die Führung sorgen können, doch Mainz ging durch Armindo Sieb in Führung, nachdem die Abwehr der Fuggerstädter erneut zu passiv agiert hatte. „Wir machen das Spiel und fangen durch einen Einwurf ein Gegentor“, ärgerte sich Elvis Rexhbecaj.
Auch das 0:2 fiel nach einer unbedrängten Flanke. Jonathan Burkardt köpfte frei ein, während FCA-Trainer Thorup nach dem Spiel das Defensivverhalten seiner Mannschaft nicht fassen konnte. Immerhin brachte ein Anschlusstreffer von Keven Schlotterbeck den FCA zurück ins Spiel, der den Druck bis zum Schluss hochhielt.
Zwei Platzverweise und eine strittige Elfmeterentscheidung
Die Partie wurde hitziger, als Mainz‘ Nadiem Amiri nach nur 1 Minute und 49 Sekunden auf dem Platz zweimal Gelb sah und vom Platz musste. Doch auch Augsburg musste nach einem rüden Foul von Samuel Essende, der Dominik Kohr in den Strafraum grätschte, in Unterzahl weiterspielen. Essende sah dafür Rot, allerdings kritisierte Thorup, dass auch Kohr hätte vom Platz gestellt werden müssen: „Er trifft Essende vorher mit dem Ellbogen am Kopf. Wenn das keine rote Karte ist, verstehe ich nichts von Fußball.“
Die größte Aufregung gab es in der Nachspielzeit, als Schiedsrichter Sören Storks auf den Elfmeterpunkt zeigte, nachdem Silvan Widmer Keven Schlotterbeck gefoult hatte. Der VAR schaltete sich ein, und nach einem langen Videostudium nahm Storks den Elfmeter zurück – sehr zum Ärger der Augsburger. „Eine glasklare Fehlentscheidung war es nicht, aber wenn er sich die Szene drei Minuten anschaut, dann kann es keine klare Fehlentscheidung sein“, kommentierte Schlotterbeck.
FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic fand deutliche Worte und verwies auf eine ähnliche Situation, bei der Bayern-Torjäger Harry Kane in der Vorwoche nach VAR-Einsatz einen Elfmeter zugesprochen bekam: „Harry Kane hätte den Elfer bekommen.“
Blick nach vorn
Für den FC Augsburg heißt es nun, die bittere Niederlage und die Schiedsrichterentscheidungen zu verarbeiten. Am nächsten Spieltag müssen die Augsburger in Leipzig ran – Zeit, um die Defensivarbeit zu verbessern und das Momentum zurückzuerlangen.