Neben der telefonischen Beratung sind auch wieder persönliche Gespräche in der Einrichtung des Diakonischen Werkes Augsburg (DWA) möglich. Ein neues Angebot ist die Onlinevideoberatung. Das Format werde zwar durch die Coronakrise „gepusht“, sagt Einrichtungsleiter Markus Bernhard, geplant sei die Videoberatung aber schon länger gewesen. Außerdem soll sie ein festes Angebot werden – unabhängig von der Pandemie. Nutzen können die Videoberatung sowohl Menschen, die bereits Klient*innen der Beratungsstelle sind als auch neue Ratsuchende, sofern sie in der Stadt oder im Landkreis Augsburg oder im Landkreis Aichach-Friedberg leben. Aktuell bieten sechs Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle diese neue Form der Beratung an. Egal, ob Einzelpersonen, Paare oder getrennte Eltern – üblicherweise findet ein Erstgespräch im persönlichen Kontakt statt. „Wenn es aber Gründe gibt, die eine Onlineberatung notwendig machen, z.B. eine Quarantäne, kann das Erstgespräch für neue Ratsuchende auch virtuell sein“, erklärt Diplom-Sozialpädagoge Franz Kirschner. Auch lange Anfahrtswege oder Zeitmangel können Argumente für eine virtuelle Beratung sein. Nicht zuletzt ist die
Hemmschwelle vor diesem Format bei vielen Ratsuchenden niedriger, als wenn sie direkt in die Beratungsstelle kommen müssen. Auch Jugendliche seien sehr offen für dieses Medium, so dass sich „ein guter Kontakt und Austausch entwickeln kann“, so Kirschner. Technische Voraussetzungen für die Nutzung der virtuellen Beratung sind eine Webcam, ein Mikrofon und Lautsprecher am Computer oder alternativ ein Headset mit beiden Funktionen, ein gängiger Internetbrowser sowie eine gute, stabile Internetverbindung. Eine E-Mail-Adresse oder Mobilfunknummer benötigen die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle, um den Zugangscode zu verschicken. Wer bereits Klient*in ist, erhält den Code direkt von seiner/m Berater*in; neue Ratsuchende wenden sich zunächst an das Sekretariat. „Die virtuelle Beratung ersetzt aber nicht die Beratung vor Ort“, betont Kirschner. Im persönlichen Kontakt arbeiteten die Berater*innen „mit allen Sinnen“ und könnten sich von einer Person und ihren Anliegen „ein ganzheitlicheres und damit besseres Bild“ machen: „Wir bekommen einfach mehr Eindrücke als über einen Bildschirm und das auch in besserer Gesprächsqualität“, erklärt Kirschner. Zudem sei der Einsatz interaktiver Methoden wie Familienbrett, Timeline oder die Arbeit mit Symbolen in der virtuellen Beratung begrenzt und ließen sich vor Ort besser anwenden. Kirschner sieht die Online-Video-Beratung daher als Erweiterung der Möglichkeiten um ein zusätzliches Format.