Darauf sollten Badegäste achten
Trotz des langen Dauerregens hat nun endlich die Badesaison begonnen. Worauf man als Badegast oder Wassersportler achten sollte, damit der Spaß am und im Wasser möglichst unfallfrei bleibt, erklärt Birgit Ellmann, die Vorsitzende der BRK Kreiswasserwacht Oberallgäu.
„Die meisten Badeunfälle ließen sich mit gesundem Menschenverstand und der Beachtung der elementaren Baderegeln vermeiden“, so Birgit Ellmann. „Es gibt einige Grundregeln, die jeder befolgen sollte. Dazu gehört, niemals in unbekannte Gewässer zu springen – die Stelle könnte zu flach sein oder es könnten sich Hindernisse unter der Wasseroberfläche befinden, die zu schwersten Wirbelsäulen- oder anderen Verletzungen führen können. Zudem sollte man nie überhitzt ins kalte Wasser springen. Denn dabei droht ein lebensgefährlicher Kälteschock. Gehen Sie stattdessen langsam in den See oder das Schwimmbecken und geben Sie Ihrem Körper so die Möglichkeit, sich an den Temperaturunterschied anzupassen. Bei Gewitter muss das Wasser sofort verlassen werden. Unveränderte Gültigkeit hat auch die Regel, nie mit vollem Magen zu schwimmen. Warten Sie nach dem Essen mindestens eine halbe Stunde. Vor allem bei Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen kann die Doppelbelastung aus Verdauungsarbeit und Sport sonst im schlimmsten Fall zu Kreislaufversagen führen.“ Beim Schwimmen in Flüssen rät die Wasserretterin zu größter Vorsicht: „Hier kann es gewaltige Strömungen geben, die leicht unterschätzt werden.“
Schwimmen mit kleinen Kindern
Besondere Aufmerksamkeit ist beim Baden mit kleinen Kindern nötig. Birgit Ellmann rät unbedingt dazu, allen Kindern Schwimmen beizubringen „Das kann überlebenswichtig sein!“ Hier biete sich entweder ein Schwimmkurs an oder eigenes Engagement der Eltern. „Ein Schwimmkurs kann immer nur die Grundlage sein. Danach ist es wichtig, mit den Kindern weiter zu üben, bis diese sich längere Zeit sicher über Wasser halten können.“ Luftmatratzen und Badetiere seien kein sicherer Schutz vor dem Ertrinken, betont sie. Eltern und Begleitpersonen müssten ununterbrochen ein Auge auf die Kinder haben, denn ein Unglück im Wasser sei schnell passiert. „Hilfreich und nervenschonend ist es, klare Regeln zu vereinbaren. Die Kinder sollten zum Beispiel immer sagen, wo genau sie hingehen, sei es zum Plantschen oder zum Eis holen. Zudem sollte unbedingt festgelegt werden, wie weit sie ins Wasser gehen dürfen und dass sie in Sicht- und Rufweite der Eltern bleiben müssen.“
Rücksicht und Achtsamkeit
Ganz generell bittet Birgit Ellmann, auch im Namen ihrer engagierten Kolleginnen und Kollegen von den Wasserwacht-Ortsgruppen im Oberallgäu, alle Badefreunde, aufeinander achtzugeben. „Nehmen Sie gerade an großen Badeseen, an denen auch Stand-Up-Paddler, Surfer und Boote unterwegs sind, Rücksicht aufeinander. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, fragen Sie lieber einmal zu oft als einmal zu wenig nach, ob Hilfe benötigt wird.“ Die Baderegeln der Wasserwacht Bayern gibt es unter www.wasserwacht-oberallgaeu.de.
Foto: BRK Kreiswasserwacht Oberallgäu / Birgit Ellmann
Die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter der Kreiswasserwacht Oberallgäu tun den Sommer über an den Wochenenden am Großen Alpsee (Foto), am Niedersonthofener See, am Rottachspeicher und am Freibergsee in Oberstdorf sowie in verschiedenen Freibädern Dienst und sorgen für die Sicherheit der Badegäste und Wassersportler.