Im Kaiser- und Königsgraben wurde der Straßenbelag mit neuen Fahrbahnmarkierungen in Form einer so genannten „Piktogrammkette“ versehen. Dies soll Autofahrende auf den Radverkehr aufmerksam machen und dadurch die Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer erhöhen. Mit den Piktogrammen wurde ein Beschluss des Verkehrsausschusses umgesetzt.
Entlang des Königs- und Kaisergrabens zwischen Amtsgericht und Finanzamt gibt es keine benutzungspflichtigen Radwege und nur teilweise Gehwege mit einer Freigabe für den Radverkehr. Für einen rot markierten Schutzstreifen wie am Königsgraben beim BRK-Haus wäre eine Mindestfahrbahnbreite von 7,50m notwendig, die im Straßenabschnitt zwischen Amtsgericht und Finanzamt nicht durchgängig gegeben ist. Die Fahrbahn wird daher von Autos und Fahrrädern gemeinsam genutzt. Dies sorgte bei Autofahrenden in diesem Straßenabschnitt immer wieder für Irritationen, denn die Gehwege mit der Radverkehrsfreigabe erweckten bei manchen Autofahrenden den Eindruck, diese müssten vom Radverkehr genutzt werden.
Um die Radverkehrsführung auf der Straße zu verdeutlichen, wurden in regelmäßigen Abständen weiße Fahrradsymbole mit Richtungspfeilen links und rechts auf der Fahrbahn aufgebracht. Das Rad-Piktogramm ist einen Meter breit und 1,30 Meter lang, die Piktogramme wiederholen sich durchschnittlich alle 30 Meter.
Die Piktogrammkette stellt keine eigenständige Radverkehrsinfrastruktur wie beispielsweise einen Radweg dar, deshalb besteht auch keine Benutzungspflicht. Vielmehr soll dadurch das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden gestärkt werden, damit diese besser von den Vorteilen des Fahrbahnfahrens profitieren können. Da sich die Piktogramme im Blickfeld der Autofahrenden befinden, werden auch Radfahrende besser wahrgenommen. Auf der Fahrbahn profitiert der Radverkehr ohne Konflikte mit Fußgänger:innen von der direkten Wegeführung und auch Abbiegevorgänge sind so ohne mehrmaliges Halten an Ampeln schneller möglich. Die Piktogramme sollen das Miteinander im Straßenverkehr klarer gestalten und die gegenseitige Rücksichtnahme verstärken.
Die Maßnahme wurde mit der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei, dem ADFC Memmingen-Unterallgäu und dem Tiefbauamt entwickelt.
Bildquelle: Urs Keil, Tiefbauamt Stadt Memmingen