Zeitnah wird der Betrieb der Flüchtlingshalle in Buttenwiesen nach rund sechs Monaten der Belegung eingestellt. Gleichzeitig wird die Flüchtlingshalle, die vom Landratsamt zur zeitweisen Unterbringung von Geflüchteten neben der Riedblickhalle im Herbst 2023 aufgestellt wurde, nach Ablauf der baurechtlich maximal möglichen Standdauer wieder abgebaut. Zudem soll die zweitweise Aufstellung auch dazu beitragen, dass eine gerechte und keine einseitige Lastenverteilung erfolgt.
In diesem Zusammenhang ist geplant, die in Buttenwiesen aktuell noch befindlichen 35 Personen in den nächsten Tagen in die Flüchtlingshalle am Laugnaplatz in Wertingen ab zu verlegen. Der Rückbau der Zelthalle in Buttenwiesen wird einschließlich des Abtransports der beweglichen Einrichtungsgegenstände rund eine Woche in Anspruch nehmen.
Die Halle in Wertingen weist dieselben Eckdaten wie die Halle in Buttenwiesen auf, d.h. sie ist für rund 120 Personen konzipiert, die nach der Zuweisung vorübergehend dort verbleiben, bis deren Abverlegung in eine dezentrale Unterkunft möglich ist. Das Hallenmanagement wird durch Mitarbeiter der Johanniter übernommen, ebenso werden die Personen durch einen Caterer versorgt, Security-Personal ist rund um die Uhr im Einsatz.
Ob darüber hinaus im Landkreis in den nächsten Monaten eine weitere Flüchtlingshalle errichtet wird, hängt vom weiteren Zuweisungsgeschehen in den kommenden Monaten ab.
Der im Herbst vergangenen Jahres in Holzheim neben dem dortigen EDEKA-Markt in Erwägung gezogen Standort wird jedenfalls vom Landkreis unabhängig von der aktuell entspannten Zuweisungssituation nicht mehr weiterverfolgt. Dies hat folgenden Grund: Die Fläche wurde dem Landratsamt seinerzeit aufgrund der sich im Landkreis mehr als zugespitzten Zuweisungssituation vom Investor der geplanten Erweiterung des EDEKA-Marktes spontan zur interimsweisen Nutzung zur Verfügung gestellt. Allerdings galt die Zusage nur für den Zeitraum von Oktober 2023 bis längstens zum Frühjahr 2024. Damit wollte der Investor sicherstellen, dass der Betrieb der Flüchtlingshalle der geplanten Baumaßnahme zur Erweiterung des EDEKA-Marktes nicht entgegensteht. Seinerzeit ging man aufgrund der Annahmen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration von einer wöchentlichen Zuweisung von bis zu 30 Personen aus.
Obwohl die hohen Zuweisungszahlen im Vorjahr zeitweise vom Landratsamt kaum zu schultern waren, hielt und hält der Landrat an seinem Ziel fest, keine Turn- und Festhallen schließen zu wollen. Mit mehreren Appellen an Bund und Land forderte er Verbesserungen der Situation ein und zeigte die schwierige Situation auf. Aktuell stellt sich das Zuweisungsgeschehen etwas ruhiger dar, eine Entwarnung könne aber in keiner Weise gegeben werden. Dazu finden regelmäßige Videokonferenzen mit Innenminister Joachim Hermann (CSU) statt. Im Zuge einer noch zu terminierenden Bürgermeisterdienstbesprechung plant der Landrat im Laufe des Mai über neue Entwicklungen und Vorgaben aus Berlin und München, aber auch die Situation im Landkreis zu informieren.
Landrat Markus Müller dankt allen mitwirkenden Kommunen und Helferkreisen. „Nur in einem solidarischen Miteinander aller Akteure wird es gelingen, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise zu meistern“, betont Müller. Er hoffe, dass in Bezug auf die Zuweisungszahlen die heftige und prekäre Situation des Vorjahres nicht mehr eintrete.