Die Bauarbeiten am Waldbad Günzburg laufen auf Hochtouren, damit die Gäste schnellstmöglich das neue Gebäude samt Kiosk vollständig nutzen und genießen können. Über den aktuellen Stand der Arbeiten und den weiteren Ablaufplan informierten am Montag Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck beim Richtfest.
Das im Jahr 1962 errichtete Waldbad war für Günzburg ein Meilenstein. Nach jahrelangen Überlegungen und Planungen konnte es in Betrieb gehen – zwei Jahre später kam dann noch der Kiosk hinzu. Seitdem ist das Bad eine beliebte Anlaufstelle für Jung und Alt – rund 100.000 Gäste strömen jede Freibadsaison ins Waldbad. Damit die Besucher auch in Zukunft das Badeerlebnis genießen können, beschloss der Günzburger Stadtrat im Mai 2023 die Sanierung des Waldbads. Der Zugangsbereich mit neuen Betriebs- und Sanitärräumen und einem ansprechenden Vorplatz wird neu gestaltet und ein neuer Kiosk- und Gastronomiebereich mit vergrößertem Biergarten geschaffen.
Die Maßnahme begann mit dem Abriss des Bestandsgebäudes im September, im Oktober und November fanden Gründungsarbeiten statt. Rund 70 Gussrammpfähle, die Hälfte davon sind Energiepfähle, wurden in den Boden gerammt. In diesen hohlen Pfählen werden Erdwärmesonden platziert, um so Energie von Erd- und Grundwasserwärme fürs Heizen zu gewinnen. Noch im Dezember wurde die Bodenplatte gelegt, bevor im neuen Jahr die Betonarbeiten des Sanitärblocks starteten. Inzwischen steht der Holzbau und das Dach wird aufgebaut, zudem hat der Innenausbau begonnen, informierte Lothar Böck. Diese Arbeiten werden noch einige Monate in Anspruch nehmen. Mit einem Vollbetrieb des Kiosks sei laut dem Stadtwerke-Vorstand voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres zu rechnen, das Bad selbst wird wie in den Jahren zuvor vermutlich irgendwann Mitte Mai eröffnen.
Böck lobte die im Zeitplan befindlichen Bauarbeiten sowie die ökologische Komponente der neuen Gebäude: „Das Warmwasser gewinnen wir in erster Linie über Solarthermie auf dem Dach, außerdem statten wir die restliche Dachfläche des südlichen Gebäudes mit Fotovoltaik-Modulen aus. Hinzu kommt das innovative Heizen mit Erd- und Grundwasserwärme.“
Ein Highlight des Waldbads stellt der neue Gastronomiebereich dar, der auch außerhalb der Badesaison geöffnet ist. Etwa 250 Plätze stehen im Biergarten und weitere 55 im Innenraum des Gasthauses zur Verfügung, es besteht zudem die Möglichkeit für kleinere Veranstaltungen. Im Gastraum wird das Holz der im vergangenen Jahr gefällten Eschen für Boden- und Wandbeläge, Tresen, Bänke sowie Stühle verwendet. „Das Waldbad erhält mit dem Neubau nicht nur neue und funktionale Betriebs- und Sanitäreinrichtungen, es erhält ein neues, modernes Gesicht. Mit dem ganzjährigen Gastronomiebereich entwickeln wir zudem eine höhere und dauerhafte Aufenthaltsqualität im Umfeld des Waldbads“, sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.
Die Investitionen in Höhe von knapp vier Millionen Euro machen deutlich, welch hohen gesellschaftspolitischen Stellenwert das Waldbad in Günzburg und der Region hat. „Es ist seit über 60 Jahren eine beliebte Freizeiteinrichtung für alle sozialen Schichten – und das soll auch in den nächsten Jahrzehnten so bleiben“, erklärt Jauernig. Über den Zweckverband Hallenbad Nord, in dem der Landkreis sowie 13 Städte und Gemeinden – unter anderem Günzburg – vertreten sind, wird zudem derzeit das Gartenhallenbad in Leipheim generalsaniert. Damit steht Günzburg einem landesweiten Trend entgegen. Nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG schließen deutschlandweit jährlich 70 bis 80 Schwimmbäder. (Foto: Michael Lindner/ Stadt Günzburg)