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Region: Drei neue Moorprojekte in Schwaben – 8 Millionen Euro für Klima- und Naturschutz

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Minister Thorsten Glauber am Königssee Foto: Marcus Schlaf, 24.06.2022

Der Moorschutz in Bayern wird weiter gestärkt. Rund acht Millionen Euro fließen in den kommenden fünf Jahren in drei neue große Moorprojekte in Schwaben. Das gab Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München bekannt: „Moorschutz ist aktiver Klimaschutz. Entwässerte Moore in Bayern setzen pro Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente frei. Das sind rund acht Prozent der Gesamtemissionen Bayerns. Hauptziel der drei neuen Moorprojekte in Schwaben ist es, den Wasserstand auf über 600 Hektar in insgesamt fünf Moorgebieten wieder anzuheben. Intakte Moore sind richtige Multitalente: Sie halten Wasser zurück, sie sind Paradiese der Artenvielfalt und wichtige CO2-Tresore. Moore speichern mehr Kohlenstoff als alle anderen Ökosysteme der Erde, pro Hektar etwa sechsmal so viel wie Wald.“
Die neuen Projekte liegen im Gundelfinger- und Leipheimer Moos in den Landkreisen Dillingen an der Donau und Günzburg, im Dattenhauser Ried im Landkreis Dillingen an der Donau sowie im Gennachhauser Moor mit den Korbseemooren im Landkreis Ostallgäu. Sie werden durch das Bayerische Umweltministerium und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
„Nur gemeinsam mit allen Beteiligten können die Herausforderungen im Moorschutz bewältigt werden. Freiwilligkeit und Kooperation stehen bei uns an erster Stelle. Wir wollen praktikable Lösungen für die Eigentümer und Bewirtschafter finden, um eine nachhaltige Pflege und Nutzung der Flächen sicherzustellen“, so Glauber. Dazu arbeiten die Moormanager der Regierung von Schwaben mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Amt für ländliche Entwicklung und dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth eng zusammen.

Die drei neuen Moorprojekte:

Im Gundelfinger- und Leipheimer Moos setzt der Freistaat Bayern in den nächsten fünf Jahren rund 3,6 Millionen Euro ein, um in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband ARGE Donaumoos auf knapp 440 Hektar den Wasserhaushalt in den bayernweit bedeutsamen Wiesenbrüter-Lebensräumen zu optimieren.

Im Dattenhauser Ried werden in Kooperation mit dem Zweckverband „Renaturierung Dattenhauser Ried“ auf einer Fläche von etwa 100 Hektar Wiedervernässungsmaßnahmen durchgeführt und wertvolle Lebensräume, wie Flachmoore oder Pfeifengraswiesen, optimiert. Hierfür stehen rund 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.

In den zwei Moorgebieten Gennachhauser Moor und den Korbseemooren wird die Wiedervernässung von Hoch- und Niedermoorböden auf einer Fläche von rund 100 Hektar angestrebt. Durch eine Zusammenfassung beider Gebiete zu einem Projekt können Synergieeffekte genutzt und die Umsetzung erleichtert werden. Im Gebiet der Korbseemoore soll der Hochmoorkörper wieder vitalisiert werden, um dort bestehende Lebensräume und Arten zu erhalten. Für das Projekt werden rund 1,5 Millionen Euro bereitgestellt.

Bayern verfügt insgesamt über rund 220.000 Hektar Moorflächen. Der Freistaat will diese kostbaren Lebensräume noch besser schützen. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, bis 2040 insgesamt 55.000 Hektar wiederzuvernässen. (Foto: Marcus Schlaf)