Die Biodiversitätsberater und der Fachbereich Naturschutz des Landratsamtes Donau-Ries
führen Pflegearbeiten in einem kleinen Schutzgebiet im Landkreis durch, um gefährdete
Amphibienvorkommen zu retten. Unweit von Rain befinden sich zwischen den Feldern kleine unscheinbare Gehölze. Kaum einer weiß, dass es sich bei diesen Orten um ehemalige Kiesgruben handelt, deren Nutzung bereits vor Jahrzehnten aufgegeben wurde. Nachdem der Mensch sich zurückgezogen hatte, haben sich in diesen Gruben seltene und gefährdete Tiere angesiedelt. So auch der europaweit besonders geschützte Kammmolch (Triturus cristatus) und die Gelbbauchunke (Bombina variegata). Dies führte dazu, dass drei der ehemaligen Kiesgruben als europaweit bedeutsames Schutzgebiet nach der Fauna Flora Habitat Richtlinie ausgewiesen wurden. Dadurch entstand das FFH–Gebiet „Abbaustellen zwischen Rain und Gempfing“.
Nach der Nutzungsaufgabe begannen die Abbaustellen allmählich zu verwalden, Bäume
siedelten sich an und warfen ihren Schatten auf die Tümpel. Durch Wind und Regen wurden
Sand und Erde aus den Böschungen gewaschen und in die Tümpel getragen, die damit
zusehends kleiner und flacher wurden. Damit wurde auch der Lebensraum der gefährdeten Amphibien immer kleiner.
Um zu verhindern, dass die Tiere ihren Lebensraum komplett verlieren, erarbeiteten die
Biodiversitätsberater über das vergangene Jahr ein Konzept. Eingeschwemmter Schlamm soll entfernt werden, um den Tümpeln wieder mehr Licht zu geben. Ende Januar 2024 konnte witterungsbedingt mit den Pflegearbeiten vor Ort begonnen werden. Die mit Bagger und Motorsäge durchgeführten Arbeiten der beauftragten Baufirma wurden vor Ort von der Biodiversitätsberatung fachlich unterstützt.
Foto: Gelbbauchunke: Fabian Fürbaß