Zum 42. Spieltag der laufenden DEL2-Saison empfing der ESV Kaufbeuren in der heimischen energie schwaben arena die Dresdner Eislöwen. Daniel Jun musste weiterhin verletzt auf Leon Sivic und Jacob Lagacé verzichten. Simon Schütz saß das letzte Spiel seiner Sperre ab und stand somit ebenso nicht zur Verfügung. Im Tor startete Daniel Fießinger. Der ESVK verlor vor 2.434 Zuschauern mit 3:4 nach Penaltyschießen.
Der erste Spielabschnitt startete mit einem kleinen Schreck für die Joker. Sten Fischer traf im Spielaufbau den Puck nicht richtig, welcher direkt bei Travis Turnbull im Slot landete. Der Kapitän der Eislöwen verfehlte aber knapp das Tor. Direkt im Gegenzug fuhr John Lammers in Begleitung von Tyler Spurgeon in Richtung Dresdner Kasten. Nach schönem Passspiel der beiden lag die Scheibe wiederum im Slot der Gäste. Das folgende Getümmel vor Janick Schwendener wurde aber abgepfiffen. Das erste Drittel war generell ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften in dem keiner einen klaren Vorteil hatte, zumindest bis zur zwölften Spielminute. Der ESVK stand an und für sich defensiv recht stabil, jedoch schaffte es Johan Porsberger auf Zuspiel von Tomas Anders vor den Kaufbeurer Kasten zu ziehen. Porsberger wurde zwar von Alex Thiel gestört, ihm gelang es aber im nach vorne Fallen abzuschließen und die Scheibe rechts oben im Eck zum 0:1 zu versenken. Anschließend krachte er noch unsanft in das Gestänge, konnte aber weiterspielen. Der weitere Spielablauf ging ähnlich weiter wie zuvor, jedoch schafften es die Joker mehrmals Dresden in Bedrängnis zu bringen. Vor allem die Reihe um Sami Blomqvist machte immer wieder Alarm, bis zu diesem Zeitpunkt aber ohne Erfolg. Zwei Minuten vor Ende des ersten Spielabschnitts musste Travis Turnbull noch wegen einer Behinderung auf die Strafbank. Im anschließenden Powerplay passte Thomas Heigl clever von der rechten Seite durch den Slot zu Sebastian Gorcik auf der linken Seite, der traf aber die Scheibe aus aussichtsreicher Position nicht richtig. Ein späterer Schuss von Fabian Koziol landete am Pfosten und beschloss mit Ablaufen der Strafzeit das erste Drittel.
Die Dresdner Eislöwen kamen deutlich frischer aus der Kabine. Sie drängten die Joker immer weiter in die eigene Zone, sodass die Mannschaft in Rot-Gelb sich oftmals nur per Icing befreien konnte. Der ESVK gab sich aber nicht auf. Ein Schlenzer von Dieter Orendorz von der blauen Linie wurde von Joey Lewis vor dem Tor abgefälscht, landete aber am Gestänge. Für ihren Kampf sollten die Joker sich aber belohnen dürfen. Mitte des zweiten Drittels brachte Max Hops den Puck von hinter dem Tor zu Max Oswald im Slot. Dessen erster Schussversuch konnte Janick Schwendener noch abwehren, der zweite Versuch von Thomas Heigl überquerte aber die Linie zum 1:1 Ausgleich. Die Joker machten immer weiter. Yannik Burghart auf der linken Offensivseite setzte Micke Saari aus der Drehung mit der Rückhand in Szene, der Schuss des Finnen fand sein Ende aber in der Fanghand des Dresdner Schlussmanns. In der 31. Minute musste Vincent Hessler wegen Hakens auf die Strafbank, das Überzahlspiel brachte aber nichts ein. Wenige Minuten später ereignete sich Unschönes vor der rot-gelben Bank. Joey Lewis krachte im Zweikampf mit dem Kopf an die Kante zwischen Spielerbank und Plexiglasscheibe und blieb vorerst auf dem Eis liegen. Nach kurzer Behandlung nahm er vorerst auf der Spielerbank Platz und spielte zu Anfang des letzten Drittels wieder mit. Kurze Zeit später waren wieder die Eislöwen am Drücker. Sie hielten das Spielgerät lange in der Rundung der Kaufbeurer Zone, ehe der Puck zu Simon Karlsson an der blauen Linie gelangte. Der Schwede fuhr fast ohne Gegenwehr in den Slot und überwand Daniel Fießinger per Rückhandschuss zur erneuten Führung für Dresden. Es sollte die erste Strafzeit für den ESVK folgen. Diese erhielt Max Oswald wegen Hakens. Das Überzahlspiel der Gäste war schnell, die Scheibe wurde viel bewegt. Versuche von Tom Knobloch und Travis Turnbull fanden ihren Weg aber nicht hinter die Linie. Kurz vor Schluss sollte sich noch eine Wahnsinnsszene ereignen. Alex Thiel fuhr aus dem eigenen Drittel bis zur gegnerischen blauen Linie und zog per Schlenzer ab. Der Schuss wurde immer länger und landete schlussendlich perfekt im linken oberen Eck. Der Spielstand zur zweiten Pause somit 2:2.
Das letzte Drittel startete erneut nicht gut für die Joker. Ricardo Hendreschke spielte von der eigenen blauen Linie einen langen diagonalen Pass zu Niklas Postel auf der rechten Offensivseite. Dieser wartete nicht lang und schlenzte zur erneuten Führung in das rechte obere Eck. Der Spielstand somit 2:3. Wenige Minuten später musste erneut ein Kaufbeurer Spieler behandelt werden. Max Hops fuhr mit vollem Tempo an der Bande entlang und wurde von einem Dresdner gelegt. Strafzeiten gab es keine, Hops spielte weiter. Dem ESVK wollte im letzten Spielabschnitt nur wenig gelingen, es gab viele Stockfehler und Pässe landeten oft auf dem Schläger oder am Schlittschuh des Gegners. Dresden kam aber auch selten gefährlich vor das rot-gelbe Tor. Eine der wenigen nennenswerten Szenen war als Niklas Postel von der linken Seite auf Daniel Fießinger zu fuhr und den Querpass zu David Rundqvist spielte. Der schwedische Angreifer zog direkt ab, Daniel Fießinger zeichnete sich aber mit einer starken Fanghandparade aus. Im weiteren Spielverlauf wurden viele Schüsse geblockt. Wenn dies nicht der Fall war waren jene Schüsse aber meist eher leichte Aufgaben für beide Goalies. In Minute 56 musste Niklas Postel wegen Haltens auf die Strafbank, Kaufbeuren strahlte aber erneut zu wenig Gefahr aus. Drei Minuten vor Schluss holte Daniel Jun dann die sprichwörtliche Brechstange raus. Er nahm eine Auszeit, wechselte einen sechsten Feldspieler für Daniel Fießinger ein und stellte die Reihen um. Erstaunlicherweise schaffte es der ESVK wie so oft in den letzten Heimspielen mit dem sechsten Mann auf dem Eis noch ein Tor zu erzielen. Über Fabian Koziol und Alex Thiel landete der Puck bei Micke Saari auf Höhe des rechten Bullykreises. Dieser wartete lange, nahm Maß und schlenzte die Scheibe auf der linken Seite in die Maschen zum 3:3 Ausgleich. Die Joker gaben nochmal alles. Eine letzte gute Möglichkeit hatte Max Hops der zusammen mit Sami Blomqvist vor das Gästetor kam. Der junge Angreifer entschied sich aus aussichtsreicher Position zu schießen, Garret Pruden brachte aber noch seinen Schläger dazwischen. Es folgte eine Verlängerung mit wenigen guten Chancen auf beiden Seiten, Treffer fielen aber keine. Somit ging es mit einem Penaltyschießen weiter. Die Joker konnten keinen Treffer markieren, für die Eislöwen trafen David Rundqvist und Travis Turnbull, somit nahmen die Gäste den Zusatzpunkt mit nach Sachsen.