Im letzten Heimspiel im Jahr 2023 empfing der ESV Kaufbeuren den EC Bad Nauheim in der energie schwaben arena. Zum heutigen 31. Spieltag veränderte Trainer Daniel Jun die Aufstellung geringfügig im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Dresden. Rihards Babulis startete im Tor und Fabian Nifosi durfte als siebter Verteidiger ran. Der ESV Kaufbeuren gewann ein sehenswertes Spiel vor 3.100 Zuschauern (ausverkauft) mit 6:5.
Die Partie startete recht ausgeglichen. Wirklich zwingende Möglichkeiten ein Tor zu erzielen gab es aber für beide Teams zunächst nicht. Auf Kaufbeurer Seite waren einige gefährliche Abfälscher dabei, die aber allesamt von Maximilian Meier gestoppt wurden. Auf Bad Nauheimer Seite hauptsächlich zentrale Schüsse, die für Rihards Babulis kein Problem darstellten. In der zehnten Spielminute klingelte dann nach einem Schuss von Sebastian Gorcik der Pfosten des Gästetores. Den direkt folgenden Nachschuss, ebenfalls von Gorcik, parierte Maximilian Meier sehenswert mit der Fanghand. In Minute zwölf leitete Simon Schütz mit einem Pass zu Jere Laaksonen einen Angriff ein. Der Puck fand seinen Weg zu Fabian Nifosi, welcher aber von Fabian Herrmann durch ein Foul gestoppt wurde. Somit gab es für ihn eine kleine Strafe wegen Beinstellen. Im direkten Anschluss rutschte die Scheibe in Richtung Rihards Babulis, der aus seinem Kasten heraus kam, den Puck allerdings nur schwer kontrollieren konnte. Er rettete zwar das Spielgerät aus der Gefahrenzone, dies aber auf Kosten eines hohen Stocks. Die Strafe wurde von Sami Blomqvist abgesessen. Durch die vier gegen vier Situation auf dem Eis nahm die Partie an Fahrt auf. Mit Ablaufen der Bad Nauheimer Strafzeit sollte für die Joker eine weitere folgen. Dieter Orendorz musste wegen Beinstellens für zwei Minuten in die Kühlbox. Das Elfsekündige drei gegen fünf Unterzahlspiel und auch die einfache Unterzahl überstanden die Joker, auch aufgrund einiger Glanzparaden von Rihards Babulis ohne Gegentor. In der 17. Spielminute sollte sich die Situation dann umkehren, mit dem besseren Ende für den ESVK. Erst musste Christoph Körner wegen Beinstellens auf die Strafbank, dann schoss Jamal Watson in Überzahl in Richtung Tor. Im Slot fand man natürlich Tyler Spurgeon, der die Scheibe im hohen Bogen über Maximilian Meier hinweg zum 1:0 über die Linie abfälschte. Die Gäste hielten zwar gut mit, fanden aber immer wieder ihren Meister in Rihards Babulis. Somit ging es mit einem Spielstand von 1:0 in die Pause.
Die roten Teufel kamen mit viel Tempo aus der Kabine und rissen das Spiel zunächst an sich. Etwas zählbares konnten sie daraus jedoch vorerst nicht machen. Die erste nennenswerte Aktion des zweiten Spielabschnittes war ein wunderschön vorgetragener Angriff der Joker. Simon Schütz brachte die Scheibe in Richtung Sami Blomqvist der für den durchstartenden Jere Laaksonen abtropfen ließ. Laaksonen wurde vor dem Tor gefoult, verfehlte aber trotzdem nur knapp und Christopher Fischer musste wegen Beinstellens auf die Strafbank. In der folgenden Überzahl traf Sami Blomqvist lediglich den Pfosten und Alex Thiel fing sich die nächste Kaufbeurer Strafe wegen Hakens. Mit Ablaufen der Bad Nauheimer Strafe waren die Joker unsortiert und ermöglichten so Marius Erk das Durchlaufen über die linke Seite. Er überwand Rihards Babulis zum 1:1 flach auf der rechten Seite. Nun wurde es unübersichtlich. Joey Lewis leitete den Angriff der Rot-Gelben ein. Er schickte Sami Blomqvist über die linke Seite und platzierte sich im Slot. Blomqvist passte zurück und Lewis schob die Scheibe über die Linie, aber leider auch Maximilian Meier dazu. Die Entscheidung auf dem Eis lautete kein Tor, was im Videobeweis bestätigt wurde – Torhüterbehinderung. In Minute 31 musste Markus Lillich für zwei Minuten auf die Strafbank weil er Thomas Heigl gegen den Kopf und Nackenbereich checkte. Nach dem direkt folgenden Bully landete das Spielgerät bei Simon Schütz auf der rechten Seite an der blauen Linie. Der fackelte nicht lange und schlenzte zum 2:1 rechts am Bad Nauheimer Goalie vorbei. Wieder direkt im Anschluss brachten die Joker den Puck nicht aus der eigenen Zone. Micke Saari kämpfte mit Julian Lautenschlager im Slot um die Scheibe, der hinter ihnen stehende Marius Erk erkannte, dass diese frei lag und schoss aus der Drehung direkt in das rechte Eck zum 2:2. Kurze Zeit später sollten sich die roten Teufel erneut freuen. Jere Laaksonen stand hinter dem eigenen Tor im Zweikampf mit Daniel Weiß. Letzterer setzte sich durch, fuhr um den Kasten und schob den Puck unter Rihards Babulis zum 2:3 über die Linie, was ebenfalls durch Videobeweis bestätigt wurde. Die Kaufbeurer Verteidigung tat ihr Bestes die Scheibe von der Linie zu kratzen, was sie aber erst hinter der Linie schafften. Fünf Minuten vor Schluss gab es dann erneut eine kleine Strafe gegen Bad Nauheim. Kevin Orendorz musste wegen Stockschlag in die Kühlbox. Die Überzahl brachte den Jokern aufgrund eines starken Maximilian Meiers kein Tor mehr ein, somit ging es mit 2:3 in die zweite Pause.
Gleich zu Anfang des letzten Spielabschnittes musste ein Joker auf die Strafbank. Max Oswald erhielt zwei Minuten wegen Beinstellen. In der Bad Nauheimer Überzahl setzte Tim Coffman Kevin Orendorz mit einem starken Querpass in Szene, Orendorz traf jedoch das leere Tor knapp nicht. Die nächste Szene der Gäste führte erneut zum Torerfolg. Fabian Herrmann fuhr an der Bande entlang, brachte den Puck zu Tim Coffman und dieser wuchtete das Spielgerät in das linke Kreuzeck zum 2:4. Mitte des letzten Spielabschnittes schoss wiederum Fabian Koziol von der linken Seite auf der blauen Linie. Jere Laaksonen fälschte die Scheibe ab, sodass Maximilian Meier sie nicht davor stoppen konnte in Richtung Torlinie zu rutschen. Sami Blomqvist sah das und reagierte blitzschnell, in dem er den Puck endgültig in das Tor zum Anschlusstreffer schob. Kurz danach brachte Max Oswald Kevin Schmidt zu Fall, was diesem gar nicht gefiel. Er gab Oswald einen Crosscheck mit und wurde folgerichtig auf die Strafbank geschickt. Nach Ablaufen der zwei Minuten sollte sich Kurioses ereignen. Marc El-Sayed fälschte den Puck unhaltbar für den Torhüter in das Tor ab. Es war jedoch ein Pass von Tyler Spurgeon von hinter dem Kasten der roten Teufel und der Torwart war sein eigener. Durch diesen Treffer, welcher Spurgeon zugeschrieben wurde, fand die Mannschaft in Rot-Gelb den 4:4 Anschluss. Das Kuriositätenkabinett war an der Stelle jedoch noch nicht vorbei. Im direkten Gegenzug versuchte Johannes Krauß einen Pass von Kevin Orendorz in der eigenen Zone aus der Luft abzufangen. Seine Abfangaktion lenkte den Puck punktgenau auf die Kelle von Tim Coffman, der erneut von links in das linke Kreuzeck schoss und die Führung für die Gäste wiederherstellte. Es sollte eine kurzweilige Freude bei den Buronen folgen. Jamal Watson brachte die Scheibe in Richtung Tor, Micke Saari blockte und versuchte den Torabschluss aus der Drehung. Maximilian Meier konnte erst parieren, wurde dann aber wohl vom Bein Micke Saaris am Kopf getroffen. Der Nachschuss von Sebastian Gorcik ließ das Netz zwar wackeln, wurde aber nach Videobeweis wegen Torhüterbehinderung nicht gegeben. Die Joker ließen sich aber nicht hängen und setzten nach. Sami Blomqvist spielte aus der Rundung auf die rechte Seite zu Alex Thiel dessen Schuss von Jere Laaksonen zum 5:5 Ausgleich abgefälscht wurde. Knapp 30 Sekunden vor Schluss tankte sich Max Hops mit einem super Solo und einigen schönen Dekes durch die rot-weiße Abwehr. Sein Schuss ging zwar am Tor vorbei und landete vorerst bei einem roten Teufel, aber Max Oswald setzte nach. Er konnte den Puck zurückgewinnen und ihn zurück zu Max Hops spielen, der vom rechten Bullykreis aus der Drehung schoss. Maximilian Meier war davon wohl überrascht und konnte die Beine nicht mehr rechtzeitig zu machen. Max Hops verletzte sich dabei wohl und musste in die Kabine, aber die Scheibe war drin, das Stadion bebte, „Joker geben niemals auf!“, tönte es aus den Lautsprechern, es war die 6:5 Führung für den ESVK. Bad Nauheim zog noch den Torwart, Brent Raedeke versuchte es noch einmal im Slot, aber Rihards Babulis reagierte erneut blitzschnell und konnte den Sieg über die Zeit retten. (Bild: Christian Kruppe)