Spontan nach dem Großeinkauf mit der ganzen Familie im Auto zum Weihnachtsbaumverkauf zu fahren, ist meist keine gute Idee. Im Sinne der Verkehrssicherheit muss auch ein Tannenbaum – wie jede andere Ladung auch – ausreichend gesichert sein, um im oder auf dem Auto mitfahren zu können. Dies erfordert Vorbereitung. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, informiert, was im Vorfeld des Kaufs zu beachten ist, damit der Baumtransport nicht zur Gefahr wird.
Wird der Weihnachtsbaum auf dem Autodach transportiert, kann die Familie unkompliziert beim Weihnachtsbaumkauf dabei sein, denn im Auto bleibt genug Platz. Voraussetzung dafür ist jedoch in jedem Fall ein passender Dachgepäckträger, sagt Ursula Hildebrand, Regionalbeauftragte für Südbayern. Sonst entstehen spätestens beim Festzurren Beulen oder die Dachreling wird beschädigt. Achtung: Wer extra für diesen Zweck einen Dachträger mieten oder anschaffen möchte, benötigt, je nach Fahrzeugtyp, zusätzlich einen speziellen Grundträger oder ein Montagekit. Vermieter von Dachträgern helfen bei Fragen gerne weiter, rät Marcel Mühlich, beim ACE zuständig für das Thema Verkehrssicherheit. Ist kein Dachgepäckträger vorhanden, bleibt nur der Transport im Innenraum.
Egal, ob der Baum mit dem Dachgepäckträger oder im Autoinnenraum transportiert werden soll – in jedem Fall sind mindestens zwei Spanngurte erforderlich. Bei einem Dachgepäckträger sollte der Baum, nachdem er mit dem Stamm nach vorne aufgeladen wurde, mittels Spanngurten doppelt gesichert werden: Ein Spanngurt wird vorne, einmal um den Stamm gewickelt, angebracht und ein zweiter mittig, sodass der Baum sicher festgezurrt werden kann.
Ist ein Transport im Autoinnenraum geplant, sollte bereits im Vorfeld nach passenden Befestigungsmöglichkeiten – bestenfalls Zurr-Ösen – gesucht werden. Diese müssen, ohne den Baum zu beschädigen, ein Festzurren ermöglichen. Dabei ist zu bedenken: Der Baum sollte mit dem Stamm nach vorne, möglichst diagonal ins Auto geladen werden. Der Stamm darf niemals direkt auf die Rücklehnen der Sitze zeigen, wenn darauf jemand sitzt. Es gilt, entweder einen stabilen und großflächigen Gegenstand dazwischen zu klemmen oder den Stamm auf den Pfosten hinter der rechten Vordertür („B-Säule“) auszurichten. Die Spanngurte sollten dann an verschiedenen Höhen des Baumes, an denen der Stamm noch möglichst dick ist, angebracht werden, raten Hildebrand und Mühlich. Wichtig ist, dass sie auch bei starkem Bremsen und Kurvenfahrten festen Halt garantieren.
Ragt der Baum hinten aus dem Auto heraus, ist besondere Vorsicht geboten. Es kann ein weiterer Gurt erforderlich sein, um die Heckklappe zu fixieren. Im Vorfeld gilt es zu ermitteln, ob die teils geöffnete Heckklappe in jeder Position hält. Bei elektrischen Heckklappen funktioniert dies meist. Wenn nicht, muss eine Möglichkeit gefunden werden, einen Spanngurt an der Heckklappe und im Fahrzeuginneren zu fixieren. Ideal ist ein spezieller Spanngurt für Heckklappen, der direkt an Schloss und Schlossfalle angebracht werden kann. Die Heckklappe darf keinesfalls während der Fahrt komplett offenstehen. Sind Leuchten oder das Kennzeichen an der Klappe angebracht, müssen diese gut erkennbar bleiben.
Kommt ein eher größerer Baum infrage, sollte ein roter Wimpel angeschafft werden: Ragt der Baum länger als einen Meter über die Rückleuchten das Fahrzeug hinaus, ist ein solcher Wimpel zur Kenntlichmachung gesetzlich vorgeschrieben. Dieser Wimpel, auch Warnflagge oder rote Fahne genannt, ist ein rotes Quadrat und misst 30 Zentimeter in der Diagonale. Es besteht in der Regel aus verstärktem Kunststoff oder beispielsweise Aluminium und verfügt über eine Befestigungsmöglichkeit. Dieser Wimpel muss bei entsprechend herausragender Ladung am hinteren Ende festgeknotet oder -gehakt werden. Während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder schlechten Lichtverhältnissen müssen eine Leuchte mit rotem Licht und ein Rückstrahler angebracht sein. Seitlich darf der Baum nicht über die Rückleuchten herausragen.
Ist ein Transport im Fahrzeuginneren angedacht, sollten alle überflüssigen Gegenstände aus dem Koffer- und Fußraum entfernt werden. Sinnvoll ist es allerdings, ein paar alte Decken dabei zu haben. Sie schützen den Innenraum vor Harz und Nadeln. Eine Tüte sollte ebenfalls griffbereit sein: Auch diese bewahrt, über den Stamm gestülpt, vor klebrigem Harz. Unschöne und schwer zu reinigende Flecke auf den Sitzen können so vermieden werden, so Hildebrand.
Wer sich die ganzen Tipps gerne bildlich verdeutlichen lassen will, kann beim ACE-Youtube-Kanal vorbeischauen. Unter ACE-Wintertipps – Den Weihnachtsbaum sicher transportieren (youtube.com) zeigt Marcel Mühlich, wie der Weihnachtsbaum sicher transportiert werden kann.
Foto: Hildebrand/ACE