Glück hat bekanntlich der Tüchtige. Das Spielglück hat sich der FC Memmingen in den vergangenen Wochen zurückerarbeitet und nun auch den ersten Auswärtssieg der Regionalliga-Saison gelandet. Mit 2:1 (0:0) wurde am Sonntagnachmittag bei der SpVgg Greuther Fürth gewonnen. In der Tabelle machte sich zwar mit einer besseren Platzierung am 14. Spieltag noch nicht bemerkbar, aber die Allgäuer haben jetzt nach Punkten an die Nicht-Abstiegsplätze aufgeschlossen.
Personell waren die Voraussetzungen nicht die besten. Routinier Dominik „Dodo“ Stroh-Engel musste krankheitsbedingt genauso passen wie weiterhin Torhüter Dominik Dewein und Lukas Gerlspeck sowie die Verletzten Bojan Tanev und Nikola Trkulja. Nach seiner Gelb-Rot-Sperre war Pascal Maier wieder dabei. Erstmals in dieser Saison musste Fabian Lutz auf der Bank Platz nehmen.
Die Fürther U23-Mannschaft, angetrieben von Routinier Daniel Adlung, erarbeitete sich in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile und auch Torgelegenheiten. Memmingen lauerte auf Konter und war hier einige Male durchaus gefährlich. Erst hatte Adrian Morina etwas Pech als der Ball nach einem langen Pass unglücklich aufsprang und von der Abwehr der Gastgeber entschärft werden konnte (11. Minute). Pascal Maier stibitzte Robin Littig den Ball, ging auf und davon, aber sein Gegenpart konnte im Laufduell noch klären (18.). Kurz vor der Pause kam Micha Bareis eine Schuhspitze zu spät. Hinten verhinderten Torhüter Tobias Werdich (19.) und Innenverteidiger Nicolai Brugger (34) einen Gegentreffer.
Der FCM wagte in der zweiten Hälfte mehr. Janis Peter wurde schön freigespielt, behielt die Ruhe und schlenzte zum Führungstreffer ein. Die Fürther Antwort folgte mit wütenden, aber zunächst noch unkontrollierten Angriffen sowie Auswechslungen. Der gerade ins Spiel gekommene Lucien Littbarski (der Sohn von Ex-Nationalstürmer Pierre Littbarski) führte sich gleich gut ein. Erst war Werdich im Memminger Kasten noch auf dem Posten (62.), musste dann aber doch hinter sich greifen, als Littbarski mit einer Direktannahme zum 1:1 abzog (70.). Der neue Mann für Standards beim FCM heißt aber Janis Peter. Der 20-jährige zirkelte einen Freistoß, wie schon gegen Buchbach, vermeintlich durch Freund und Feind zur erneuten Führung direkt in die Maschen, aber irgendwie war der Ball wohl noch abgefälscht worden (76.).
Die Schlussphase verlief turbulent. Noah Müller hatte den dritten Memminger Treffer auf dem Fuß, den aber Fürths Keeper Kaymakci verhinderte, wie auch auf der anderen Seite Werdich den Ausgleich. In der fünfminütigen Nachspielzeit forderten die Fürther Reservisten noch vergeblich einen Elfer, dann war der „Dreier“ der effektiveren Gäste unter Dach und Fach. “Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten auch ein wenig das Spielglück dieses Mal auf unserer Seite”, so FCM-Trainer Bernd Maier, „aber unverdient war es nicht“. Unter dem neuen Trainerduo Maier/Decker holte der FC Memmingen somit neun von 12 möglichen Punkten und empfängt am kommenden Freitag (19 Uhr) Mitaufsteiger FC Eintracht Bamberg. Memmingen