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Unterallgäu: Streuobstbäume richtig pflegen

Ausbildung startet im November – Jetzt bewerben

Früher waren sie von den Bauernhöfen im Landkreis kaum wegzudenken: Streuobstwiesen. Heute wird der Lebensraum Streuobstwiese auf der Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft. Auch das Wissen um die korrekte Pflege von Obstbäumen ging in den letzten Jahrzehnten zunehmend verloren. Mit dem bayerischen Streuobstpakt soll sich das ändern und es sollen wieder mehr Streuobstwiesen entstehen. Damit diese und die im Unterallgäu noch immer große Zahl an alten Bäumen professionell gepflegt werden können, braucht es sogenannte Streuobstpfleger oder Streuobstpflegerinnen. Für eine Ausbildung hierzu kann man sich ab sofort bewerben.
Die Ausbildung zum zertifizierten Streuobstpfleger wird vom Landschaftspflegeverband Unterallgäu, der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Unterallgäu sowie der Regierung von Schwaben angeboten und vom Bayerischen Umweltministerium gefördert. Geplant ist der Aufbau einer Gruppe an Kräften, die für Pflegearbeiten an Streuobstbäumen im Landkreis Unterallgäu vermittelt werden können.
Der Lehrgang dauert von November 2023 bis Juli 2024 und umfasst sechs Module mit je zwei Seminartagen. Die Ausbildungsinhalte reichen von der korrekten Pflanzung über Werkzeugkunde bis hin zu Schnitttechniken. Die Teilnehmenden sollten bei jedem Wetter gern draußen arbeiten, schwindelfrei und trittsicher sein. Der Kurs wird mit einer Abschlussprüfung beendet. Die Kosten belaufen sich auf 300 Euro pro Teilnehmendem.
Im Unterallgäu gibt es noch einige Streuobstwiesen mit alten Sorten. In den letzten Jahren kamen zudem viele Neupflanzungen von hochstämmigen Obstbäumen hinzu. Eine professionelle Pflege ist notwendig, um die Bäume zu erziehen und zu erhalten. Denn erst im hohen Alter entfalten sie ihren vollen ökologischen Nutzen.
Streuobstwiesen sind nicht nur ein Gewinn für das Landschaftsbild, sie liefern auch Nahrungsmittel und sind wertvolle Habitate für viele Arten, zum Beispiel für Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Die alten Sorten, die dort wachsen, sind besonders widerstandsfähig und die Früchte häufig besser bekömmlich als gängige Sorten aus dem Supermarkt. Sie müssen allerdings selber gepflanzt und gepflegt werden, denn im Handel sind die Früchte nicht erhältlich.
Wer Interesse an der Ausbildung hat, kann sich bis 15. Oktober bewerben. Der Bewerbungsbogen ist auf der Homepage des Landratsamts zu finden unter www.unterallgaeu.de/gartenkultur

Bild: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu