Was Trainer Stephan Baierl schon in den ersten Spielen ausgemacht hatte, wurde im Auswärtsspiel des FC Memmingen bei der DJK Vilzing unterstrichen. Die Regionalliga Bayern ist stärker geworden, eigene Fehler und Unkonzentriertheiten werden eiskalt bestraft. So kam der FCM in Bayerischen Wald mit 0:4 (0:2) gehörig unter die Räder. Die Gastgeber, in der Vorsaison noch knapp der Relegation entronnen, feierten den vierten Sieg im fünften Spiel und mischen ganz oben mit. In der Vorwoche waren sie selbst noch mit 0:5 gegen Schweinfurt unter die Räder gekommen und zeigten eine entsprechende Reaktion.
Es hätte anders laufen können, hätte Janis Peter nach vier Minuten mit der ersten Möglichkeit für die Memminger getroffen. Vilzings Torhüter Putz fischte den Schuss von der Strafraumgrenze gerade noch so mit den Fingerspitzen raus. Innerhalb einer Viertelstunde entschieden die Gastgeber dann aber die Partie schon früh – mit tatkräftiger Unterstützung der Gäste. Erst verlängerte Nikola Trkulja, um dessen Einsatz bis zuletzt gebangt worden war, einen weiten Abschlag von Putz genau in den Lauf von Dominik Hoch. Er überlupfte Torhüter Dominik Dewein, der von Baierl den Vorzug vor Tobias Werdich erhalten hatte – 0:1 nach neun Minuten. Paul Grauschopfs Pass nach 17 Minuten war eigentlich schon nicht mehr gefährlich, aber der missratene Klärungsversuch von Lukas Gerlspeck landete unhaltbar zum 0:2 im Tor (17.). Sehr zum Ärger von Baierl: „Wenn du die ersten beiden Tore so herschenkst, beziehungsweise selber machst, dann kannst du hier natürlich nicht viel holen“.
Die hohen Temperaturen taten ein Übriges, bei der abendlichen Hitze am Freitagabend mit knapp 30 Grad war der Rückstand nicht mehr Youngster Noah Müller hatte zumindest noch den Anschluss auf den Schlappen (24.). Die letzten Minuten vor der Halbzeitpause und gleich danach packte Vilzing den Turbo aus, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Das 3:0 durch Lukas Chrubasik in der 62. Minute war überfällig und der eingewechselte Fabian Wendl machte in der 70. Minute den finalen Deckel drauf.
Glücklich darüber war DJK-Trainer Josef Eibl: „Es war auch in der Höhe ein absolut verdienter Sieg. Wir haben nach drei Minuten eine Chance des Gegners zulassen, wo unser Torwart hervorragend pariert, aber ansonsten haben wir das Spiel dominiert und haben die Tore zur richtigen Zeit geschossen“.
Aufsteiger Memmingen zahlt weiter Lehrgeld und kann die in der Bayernliga und auch noch zu Saisonbeginn gezeigte Auswärtsstärke momentan nicht auf den Platz bringen. Jetzt gilt es zuhause zu punkten. Am kommenden Freitag gegen den FC Schweinfurt und am Dienstag darauf gegen den FC Augsburg II stehen zwei Heimspiele hintereinander an.
DJK Vilzing: Putz – M. Kufner, Zitzelsberger (75. Zitzelsberger), Härtl, Grauschopf – Hoch (73. Kauschinger), C. Kufner, Pledl (75. Tiefenbrunner), Chrubasik (71. Fischer) – Jünger, Müller (64. Wendl).
FC Memmingen: Dewein – Sailer Fidalgo (46. Mulas), Gräser, Konrad, Bettrich – Lutz, Trkulja, Gerlspeck (64. Bareis), Peter (75. Dolinski) – Maier, Müller (75. Stroh-Engel).
Tore: 1:0 (9.) Hoch, 2:0 (17.) Gerlspeck (Eigentor), 3:0 (62.) Chrubasik, 4:0 (70.) Wendl. – Schiedsrichter: Dinger (Bischofsgrün). – Gelbe Karten: Grauschopf / Konrad, Mulas. – Zuschauer: 698.