Die Stadt Neu-Ulm arbeitet weiter an ihrem smarten
Abfallmanagement. Derzeit testet die Kommune ein
Müllfahrzeug, welches via Sensor Fremdstoffe im Biomüll
erkennt. Hierdurch soll die Qualität des Mülls für seine spätere
Verwertung und Rückführung in den Energiekreislauf
verbessert werden.
Nach der Einführung von autarken Solarpressmülleimern zu
Beginn des Jahres, will die Neu-Ulmer Verwaltung noch in
diesem Jahr einen weiteren Schritt hin zu einem
intelligenteren Abfallmanagement machen. Diesmal im Fokus:
Der Biomüll. Wenn es nach dem Ansinnen der Stadt geht, soll
dieser in Zukunft frei von Fremdstoffen sein, damit die Abfälle
sinnvoll weiterverwertet werden können.
Die Verwaltung testet daher seit dieser Woche ein
Müllfahrzeug, das mit moderner Sensortechnik ausgestattet
ist. Die eingebauten Sensoren erkennen beim Hochfahren der
Tonne am Müllfahrzeug Stoffe und Abfall ab circa einem
Zentimeter Größe, die im Biomüll nichts zu suchen haben. Ist
dies der Fall, schlagen die Sensoren an, die entsprechende
Biotonne wird nicht aufgenommen und auch nicht geleert.
Stattdessen wird die Tonne ungeleert wieder an den
Fahrbahnrand gestellt. Die Eigentümer werden via
Infoschreiben entsprechend informiert und darum gebeten,
künftig drauf zu achten, dass keine nicht verrottbaren
Fremdstoffe in die Tonne gelangen.
Pressemitteilung
Der erste Testlauf fand am Montag, 10. Juli im Bereich NeuUlm West und Vorfeld statt. Bereits nach nur zweieinhalb
Stunden wurden von insgesamt 227 Biotonnen 84
herausgefiltert, in denen Fremdanteile enthalten waren. Diese
wurden mit einem entsprechenden Hinweis versehen und
nicht geleert. Insgesamt waren am Ende des Tages 118
Biomülleimer mit Fremdanteilen behaftet. Da es sich um einen
Testbetrieb handelt, wird die Leerung der stehengelassenen
Tonnen nachgeholt. Die Verwaltung bittet die Eigentümer
darum, die Tonnen nochmals auf Fremdmaterial hin zu prüfen
und dieses zu entfernen.
„Schon der erste Testlauf hat gezeigt, wie sinnvoll
Müllfahrzeuge mit moderner Technik sind. In nur einem
Abfuhrbezirk wurden an einem Tag mehr als 100 Mülltonnen
aussortiert, die Stoffe enthalten haben, die den Biomüll
verunreinigen und die Weiterverarbeitung enorm erschweren“,
sagt Traugott Oßwald, Leiter des Neu-Ulmer Baubetriebshofs.
Der Test wird bis zum 20. Juli fortgesetzt. Die Stadt weist
daher alle Bürgerinnen und Bürger darauf hin, die Biotonnen
ordnungsgemäß und nur mit den zugelassenen Stoffen zu
befüllen. In die Biotonne gehören beispielsweise
Gartenabfälle, Obst- und Gemüsereste, Kaffeepulver,
Teebeutel, Essensreste oder Eierschalen. Nicht geeignet sind
Eisen, Kunststoff, Glas, Öle, Elektrogeräte, Kot und Streu von
Hunden oder Katzen, Steine, Keramik, Restmüll oder
Zigaretten.
Nach dem Testlauf wertet die Verwaltung die Ergebnisse aus.
Das neue Biomüllfahrzeug soll noch in diesem Jahr
ausgeschrieben, angeschafft und auch in Betrieb genommen
werden. Hierfür hat die Verwaltung rund 220.000 Euro
eingeplant.