Sie waren nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Einsatz
In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurde das Ahrtal von einem schlimmen Hochwasser getroffen. Eine Flutwelle zerstörte viele Teile der Region, der Infrastruktur, der Häuser, Autos und Brücken. Überregionale Hilfe, um die Schäden zu beseitigen und beim Wiederaufbau mit anzupacken, kam aus ganz Deutschland – auch aus Schwaben. Ein Hilfeleistungskontingent des Regierungsbezirks Schwaben, bei dem auch Feuerwehren aus dem Landkreis Günzburg beteiligt waren, haben die Menschen bei der Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal unterstützt. Nun erhielten die 49 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Günzburg die Fluthelfermedaille des Landes Rheinland-Pfalz. In einer Feierstunde im Kaisersaal des Klosters Wettenhausen überreichten Regierungspräsidentin Barbara Schretter und Landrat Dr. Hans Reichhart die Auszeichnungen.
Insgesamt waren bei dem Hilfskontingent acht Landkreisfeuerwehren aus dem Landkreis Günzburg beteiligt: die Wehren aus Burgau, Großkötz, Günzburg, Ichenhausen, Krumbach, Leipheim, Offingen und Ziemetshausen. Die 49 Feuerwehrleute waren zwei Tage lange im Ahrtal im Einsatz. Teilkontingentführer war der Leipheimer Feuerwehrkommandant Martin Schmitz.
Kreisbrandrat Stefan Müller erinnert sich noch gut an diese Tage im Juli 2021: Am 23. Juli erhielt er eine Anfrage der Regierung von Schwaben, ob der Landkreis Günzburg ein Hilfeleistungskontinent aus Schwaben unterstützen könnte. „Wichtig war es, Feuerwehren zu finden, ohne den Brandschutz im eigenen Zuständigkeitsbereich zu vernachlässigen“, erläuterte Kreisbrandrat Stefan Müller. „Bereits am Abend hatte ich die Zusage von 8 Feuerwehren mit insgesamt 49 Helfern, die sich bereiterklärt haben, in einen Fluthilfeeinsatz zu gehen.“ Dann musste es schnell gehen: Über das Wochenende mussten die Fahrzeuge für den Einsatz aufgerüstet werden, Verpflegung für die ersten 24 Stunden des Einsatzes sowie Feldbetten und Schlafsäcke galt es zu organisieren.
Der Marschbefehlt für die Kräfte aus Schwaben kam am 26. Juli. Bereits einen Tag später brachen die Einsatzkräfte am frühen Morgen in Richtung Nürburgring auf. Der Hilfeleistungseinsatz dauerte bis zum 29.Juli.
„Im Namen der gesamten Kreisbrandinspektion möchte ich mich hier noch einmal bei allen Kommandanten bedanken, die mir unbürokratisch Hilfe zugesagt haben, sowie den Städten und Gemeinden als Träger der Feuerwehren für die Bereitschaft, mit ihren Feuerwehren im Ahrtal zu unterstützen“, sagte Kreisbrandrat Stefan Müller.
Landrat Dr. Hans Reichhart betonte: „Sie haben angepackt und geholfen, als tausende Menschen die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens erlebt haben.“ Dabei hätten die Einsatzkräfte nicht nur Engagement, sondern auch großen Mut bewiesen. „Sie haben der Hilfe ein Gesicht gegeben.“ Innerhalb weniger Stunden fast 50 Feuerwehrleute in Marsch zu setzen zeige, wie stark der Zusammenhalt innerhalb unserer Feuerwehren im Landkreis Günzburg sei. „Ich bin sehr stolz, dass wir im Landkreis Günzburg solch tatkräftige Feuerwehren haben.“
Regierungspräsidentin Barbara Schretter erinnerte daran, dass der Landkreis Günzburg mit 49 aktiven Feuerwehrleuten den größten Anteil des schwäbischen Hilfeleistungskontingents gestellt hatte. „Ihre Hilfsbereitschaft und Ihre Mitmenschlichkeit war beeindruckend.“ Für sie waren alle Einsatzkräfte im Ahrtal „rettende Engel“ – und einige von ihnen kamen aus dem Landkreis Günzburg.
Bildunterschrift: Fast 50 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Günzburg erhielten für ihren Einsatz im Ahrteil im Juli 2021 die Fluthelfermedaille des Landes Rheinland-Pfalz. Foto: Angela Brenner/Landratsamt Günzburg