Start Nachrichten Augsburg: Karlstrasse: Klimacamper machen die Karlstrasse einspurig

Augsburg: Karlstrasse: Klimacamper machen die Karlstrasse einspurig

Klimacamper und Verkehrswendeaktivisten reduzieren am Donnerstag, 11.05.2023 zwischen 18:45 und 19:00 Uhr die Karlstraße für 15 Minuten auf jeweils eine Spur und Tempo 30. Sie errichten dabei direkt östlich der Kreuzung Kesselmarkt einen Demoblock auf den inneren Fahrspuren ((Planskizze im Anhang)).

Damit machen sie ihre Forderung nach einer Reduzierung der Karlstraße auf je eine Fahrspur deutlich. Stefan Sohnle (51): „Die Karlstraße als vierspurige „Stadtautobahn“ ist aus der Zeit gefallen. Sie zerschneidet die Innenstadt. Die Luftbelastung und die Lärmbelastung sind hoch. „Mobilitätswende“ bedeutet, Durchgangsverkehr im Zentrum zu reduzieren und Alternativen für innerstädtischen Verkehr zu stärken“.

Die Beruhigung der Karlstraße trägt zu einer lebenswerten, menschengerechten Innenstadt bei und ist zusätzlich ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz und die Erreichung der Augsburger Klimaziele.

Die Aktivist*innen sehen durch den freigewordenen Straßenraum Chancen für breitere Fahrrad- und Fußwege sowie mittelfristig eine Straßenbahntrasse (www.verkehrswende-augsburg.de). Damit werden diese Alternativen zum motorisierter Individualverkehr gestärkt. Außerdem könnten Anlieferbereiche für Handwerker*innen und Paketzusteller*innen geschaffen werden, welche von dort aus ihre Kund*innen erreichen können. Einen weiteren Nutzen sehen die Demonstrant*innen darin, die Attraktivität der beiden Querverbindungen zum Dom und zum Theaterviertel/Kesselmarkt zu erhöhen. Auf diesem Weg werden diese bisher abgeschnittenen Viertel besser an die Fußgänger und die bald neu gestaltete Karolinenstrasse angebunden.

Damit reiht sich diese Demonstration in eine neue Reihe von Kurz-Kundgebungen ein, bei denen für nur 15 Minuten, dafür aber häufiger und an wechselnden Orten, Verkehrswendeaktivisten auf die Missstände in der aktuellen Verkehrspolitik aufmerksam machen. Auf allen politischen Ebenen in Stadt, Land und Bund fordern sie mehr Mut, um den Alternativen zum motorisierten Individualverkehr den Weg zu bereiten. Die Orte, die für diese Kundgebungen gewählt werden, stehen dabei exemplarisch für mögliche konkrete Maßnahmen.