Das Gerangel um den zweiten Tabellenplatz in der Bayernliga wird wieder enger. Nach fünf Siegen in Folge musste der FC Memmingen mit dem torlosen Unentschieden beim SV Erlbach erstmals wieder Punkte lassen. Der Aufsteiger hat den Super-Lauf der Allgäuer erst einmal gestoppt und bewies selbst mit dem 0:0, warum er mit nur 27 Gegentreffern die stärkste Defensive der Liga stellt.
So bescheinigte FCM-Trainer Stephan Baierl dem Gegner einen sehr guten Auftritt und sprach von einem „verdienten Unentschieden“. Erlbachs Spielertrainer Lukas Lechner, selbst einer der Aktivposten seiner Farben, lobte hinterher sein Team für eine starke Mannschaftsleistung gegen den Favoriten: „Wie die gesamte Truppe heute gegen den Ball gearbeitet hat, war sensationell. Der Punkt ist hochverdient.“ Der Aufsteiger ist auf dem besten Weg zum Klassenerhalt.
Neben Martin Dausch und Ardian Morina musste Baierl kurzfristig auf Pascal Maier und Mathias Bauer verzichten, sodass sich der eigentlich große Kader mit vielen Alternativen doch etwas dezimierte. In der ersten Halbzeit fehlten die ganz großen Strafraumszenen. Ein Kopfball von Dominik Stroh-Engel landete auf der Querlatte und ein Distanzschuss sorgte für Torannäherung. Die Gastgeber hatten über weite Strecken sogar mehr Spielanteile und wurden vor der Pause offensiv etwas frecher. Wobei der junge FCM-Torhüter Tobias Werdich den Rest sicher entschärfte, was seine kompakten Vorderleute denn doch durchließen.
Memmingen war dann zu Beginn der zweiten Hälfte dominanter. Aber bis auf die Großchance von Mehmet Fidan (67. Minute), der im erfahrenen Erlbacher Keeper Welder de Souza Lima (40 Jahre) seinen Sieger fand, sprang nicht viel mehr heraus. Youngster Noah Müller, der in der Schlussphase wieder für Stroh-Engel kam, konnte dieses Mal nicht als Joker stechen. Der SVE hatte in der Schlussphase selbst die Möglichkeit den „Lucky Punch“ zu setzen. Vor 310 Zuschauern war es schließlich unterm Strich eine Nullnummer der besseren Sorte.
Nachdem der TSV Kottern (5:0 in Garching) und der FC Ingolstadt II (5:0 in Rosenheim) am Freitagabend ebenfalls klare Siege feierten, ist der FCM-Vorsprung vor seinen Verfolgern auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Auch der TSV Landsberg und der SV Kirchanschöring sind mit fünf Punkten Rückstand noch im Rennen um den zweiten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation zur Regionalliga berechtigt. Spitzenreiter SV Schalding-Heining baute nach einer Durststrecke mit einem knappen 2:1 Zittersieg über den TSV Nördlingen wiederum seinen Abstand auf die Memminger wieder auf fünf Zähler aus und will sich die Meisterschaft in den letzten fünf Spielen nicht mehr nehmen lassen. Die Passauer Vorstädter haben von allen Aufstiegsaspiranten auch das vermeintlich leichteste Restprogramm. Für den FC Memmingen gilt es jetzt Rang zwei ins Ziel zu bringen. Am kommenden Freitag (19.30 Uhr) geht es zuhause gegen den FC Ismaning.
SV Erlbach: De Souza Lima – Fischer, Hahn, Hofbauer, Manghofer – Lechner (63. Eimannsberger) Ramstetter, Sammereier, Schlettwagner (88. Obermeier) – Hager, Maier (70. Breu)
FC Memmingen: Werdich – Sailer Fidalgo, Konrad, Gräser, Lutz – Bareis, Mihalovic, Trkulja, Remiger – Fidan (87. Brugger), Stroh-Engel (69. Müller)
Tore: Fehlanzeige. – Schiedsrichter: Kappelsberger (Aßling). – Gelbe Karten: Hofbauer, Schlettwagner / Trkulja, Mihajlovic, Remiger, Bareis. – Zuschauer: 310