Die BUND Naturschutz Kreisgruppen Augsburg und Aichach Friedberg haben in einem grenzüberschreitenden Projekt die Potenziale für mehr Klima- und Artenschutz im Lechhauser Moos erfasst. Jetzt geht es darum, dass Behörden, Grundbesitzer und Umweltverbände gemeinsam in die Umsetzung gehen.
Bayern ist mit 220.000 Hektar Moorböden ein moorreiches Bundesland. Jedoch sind 95 % der bayerischen Moore degradiert und entwässert. Die Gesamt-Emissionen aus den bayerischen Mooren entsprechen ca. 6 %der energiebedingten bayerischen Emissionen. Im Lechhauser Moos zwischen Friedberg und Affing sind heute noch ca. 300.000 t organischer Kohlenstoff gespeichert und drohen weiter zu emittieren.
Durch geeignete Bewirtschaftungsmethoden und Wiedervernässungsmaßnahmen könnten die enormen Klimagasemissionen gestoppt werden. Der BN versucht nun ein Bündnis aus Behörden, Grundbesitzern und Umweltverbänden zu schmieden, damit die ausgearbeiteten Vorschläge umgesetzt werden.
„Wir haben noch sehr viel zu tun, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Bemühungen dürfen nicht durch Klimagasemissionen der Moore zunichte gemacht werden. Stattdessen müssen wir den Erhalt der Moore und die Moorpflanzen zu unseren Verbündeten im Kampf um den Klimaschutz machen“, so Christine Kamm, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Augsburg.
„Weitere Eingriffsprojekte, wie die vierspurige Osttangente Augsburg und die Ortsumgehung Mühlhausen in einem Niedermoor, wiedersprechen der am 19. Oktober 2022 von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Moorschutzstrategie“, ergänzt Ernst Haile, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Aichach-Friedberg. „Wir fordern die Einstellung dieser Planungsverfahren.“
„Eine Moorrenaturierung aus Gründen des Klimaschutzes hätte auch extrem positive Effekte auf den Artenschutz: Die Lebensräume von Kiebitz, Laubfrosch oder Helm-Azurjungfer würden stark aufgewertet“, ergänzt Johannes Enzler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Augsburg. „Das Moorbauernprogramm des bayerischen Landwirtschaftsministeriums stellt in Kürze die entsprechende finanzielle Unterstützung für eine moorschonende Bewirtschaftung zur Verfügung.“
Quelle: bund-naturschutz.de