Nach dem Bekanntwerden von illegalen Bauarbeiten an einem geschützten Alpen-Wildbach im Allgäu hat die Kripo am Montag im Landratsamt in Sonthofen ermittelt. Staatsanwälte und Polizisten hätten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Amtes als Zeugen vernommen und weitere Beweismittel sichergestellt, teilte die Polizei mit. Zum Stand der Ermittlungen könnten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden.
Eine Alpgenossenschaft hatte den streng geschützten Rappenalpbach bei Oberdorf auf einer Länge von 1,6 Kilometern mit einem Bagger massiv verändert. Die Kreisbehörde geriet deswegen in Kritik, weil sie mit der Genossenschaft gewisse Arbeiten an dem Gewässer besprochen hatte. Die Behörde betont allerdings, dass die Bauarbeiten dann viel umfangreicher als vereinbart gewesen seien.
In einem Eilverfahren, das vor dem Verwaltungsgericht in Augsburg geführt wurde, hatte sich die Alpgenossenschaft auf einen Aktenvermerk berufen, mit dem das Amt einige Arbeiten erlaubt hatte. Die Richter betonten aber, dass es um einen Gewässerausbau gehe, für den ein Genehmigungsverfahren notwendig gewesen wäre. Die vorgenommenen Arbeiten könnten auch nachträglich nicht genehmigt werden.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete. Ein Verantwortlicher der Genossenschaft steht als Beschuldigter im Fokus der Untersuchung.