Im Rahmen seiner Bürgermeisterbesuche war
der Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Bayerischen Landtags,
Alexander Hold, nun im Rathaus in der Oberallgäuer Gemeinde Oy-
Mittelberg zu Gast. Mit dem 1. Bürgermeister Theo Haslach tauschte er
sich intensiv zu den aktuellen Themen der Gemeinde und den
bevorstehenden Herausforderungen aus. „Es unverzichtbar und jedes Mal
enorm aufschlussreich, sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen, und zu
sehen, wie es der Kommune geht und wo es für mich als Landespolitiker
Handlungsbedarf gibt“, sagte Hold am Rande seines Besuchs.
Zum wiederholten Male angetan zeigte sich Hold vom Neubau des
Rathauses, welches nach jahrelanger emotionaler Diskussion um den Bau
dieses Jahr im April bezogen wurde und mit viel Holz und großzügigen
Glaswänden „eine wirklich schöne und angenehme Atmosphäre für
Bürgerinnen und Bürger“ schaffe. Nach einer Rückschau auf die
Coronakrise erläuterte Bürgermeister Theo Haslach die spezielle Thematik
einer Gemeinde an der Schnittstelle zwischen zwei Landkreisen. Am
Beispiel der Allgäu-Walser-Card (Gästekarte für das Allgäu und
Kleinwalsertal) und der Königscard (Gästekarte für das Ostallgäu) wurde
deutlich, dass sich die Gemeinde vor allem auf technischer Seite ein
einheitliches und kompatibles Kartensystem wünscht. „Letztlich wäre auch
eine einheitliche Allgäu-Card ein erstrebenswertes Ziel, das uns als
Gemeinde an der Nahstelle zwischen dem Ober- und dem Ostallgäu vieles
erleichtern würde“, unterstrich Haslach.
Bauchschmerzen bezüglich der neuen Düngeverordnung
Ein weiteres Thema, welches zwischen Hold und Haslach ausführlich zur
Sprache kam, war die neue Düngeverordnung, die ab 2025 verpflichtend in
Kraft tritt. Aktuell gelten Übergangsfristen. Ab 2025 darf dann aber auf
Grünland die Gülle nur noch bodennah und streifenförmig ausgebracht
werden. Im Klartext mit Schleppschuh, Schleppschlauch und Injektion. Das
ist für Landwirte mit hohen Investitionskosten verbunden. Mit den neuen
Regelungen sollen klimaschädlichen Ammoniak-Emissionen reduziert
werden, um die Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen (NEC-
Richtlinie) einzuhalten. „Für viele Landwirte hier bei uns im Allgäu mit den
kleinteiligen und hügeligen Flächen, insbesondere für die Bergbauern, sind
die Anforderungen der neuen Düngeverordnung nicht praktikabel. Daher
werde ich dieses Thema gerne gemeinsam mit unserer Fraktion erneut im
Landtag ansprechen und anstoßen“, versprach Vizepräsident Hold. Darüber
hinaus versicherte er, sich auch für die Fortführung der bayerischen
Städtebauförderung einzusetzen. Diese hatte es der Gemeinde Oy-
Mittelberg in den letzten Jahren ermöglicht, ihren Ortskern attraktiver zu
machen. In den letzten Jahren flossen mehrere hunderttausend Euro als
Fördermittel in die Gemeinde, um den Ortskern im ländlichen Raum zu
stärken und zu beleben. „Der Ortskern von Oy ist ein gutes Beispiel für die
Aufgabe, auf Innenentwicklung zu setzen, Leerstände zu nutzen und
Gewerbebranchen wiederzubeleben. Dabei ist es elementar und
unerlässlich, dass wir unsere Kommunen dabei unterstützen. Wir müssen
unsere Ortskerne im Allgäu stärken und die Lebensqualität weiter
verbessern. Das sind zukunftsweisende Maßnahmen. Gerade der ländliche
Raum ist nicht nur Bewegungs- und Erholungsraum, sondern auch
Kommunikationsort und als lebendiger Ortskern extrem wichtig für unsere
Gemeinschaft“, untermauerte Hold anlässlich seines Besuches vor Ort.
Foto: Dorsch