Für den ESV Kaufbeuren stand heute das zweite Auswärtsspiel in Folge auf dem Programm. Dabei waren die Joker am 14. Spieltag bei den Eispiraten Crimmitschau zu Gast. Trainer Marko Raita musste dabei verletzungsbedingt auf Fabian Koziol, Yannik Burghart, John Lammers und Mikko Lehtonen verzichten. Dazu fehlte Joey Lewis krankheitsbedingt, der wie einige andere Joker Akteure auch, unter der Woche nur eingeschränkt oder gar nicht trainieren konnte. Nico Appendino war wiederum für Red Bull München in der DEL im Einsatz. Im Tor stand Maximilian Meier.
Die Joker hatten dann einen Horror-Start in das Spiel. Eine fragwürdige Strafe gegen Markus Schweiger brachte den Hausherren schon nach einer Minute ein erstes Powerplay. Der ESVK verteidigte das Überzahlspiel der Eispiraten zunächst gut und Maxi Meier konnte sich dabei zweimal gegen Filip Reisnecker auszeichnen. Gerade als die Allgäuer wieder komplett waren, klingelte es dann aber doch noch im Kasten der Kaufbeurer. Dominic Walsh konnte in der dritten Spielminute nach einem Schuss von der blauen Linie, direkt vor Maxi Meier, zum 1:0 abstauben. Keine Minute später musste mit Simon Schütz wieder ein Joker auf die Strafbank und die Westsachsen erhöhten auf 2:0. Der ESVK verpasste es dabei mehrfach die Scheibe aus dem Drittel zu bringen und am Ende landete ein abgefälschter Befreiungsversuch direkt im Slot bei Mathieu Lemay. Der Kanadier traf dann halbhoch auf der Stockhandseite gegen den machtlosen Maxi Meier. Die Kaufbeurer übten dann in der siebten Minute großen Druck in der Zone der Eispiraten aus, vertändelten aber dann noch die Scheibe und Andre Schietzold konnte im Konter alleine vor Maxi Meier auf 3:0 erhöhen. Die Crimmitschauer waren hier also eiskalt und die Kaufbeurer bestimmt keine drei Tore schlechter. ESVK Trainer Marko Raita nahm nach dem dritten Gegentreffer eine Auszeit und für Maxi Meier stand fortan Daniel Fießinger im Tor der Joker. Der ESVK handelte sich dann in der Offensiven Zone erneut eine Strafe ein. Da aber auch die Crimmitschauer nach wenigen Sekunden im Powerplay einen Konter der Rotgelben nur regelwidrig stoppen konnten, wurde vier gegen vier Eishockey gespielt. Die beste Chance in dieser Phase hatten dann die Kaufbeurer durch Max Oswald, der mit der Rückhand knapp verzog. Der ESVK war in der Folge um die Kontrolle des Spieles bemüht, merkte man den Allgäuern aber immer wieder an, dass der Schock des schnellen Rückstandes sich nicht so leicht abschütteln lässt. Zwei Minuten vor der Pause hatte Johannes Krauß nach einem Pass vom Tomas Schmidt noch eine dicke Möglichkeit den Spielstand zu verkürzen, aber Christian Schneider im Tor der Westsachsen konnte im Nachfassen parieren. So ging es dann auch mit der Drei-Tore-Führung der Eispiraten in die erste Pause.
Die Joker kamen dann wie die Feuerwehr aus der Kabine und setzten die Eispiraten unter Dauerdruck. In der 21. Minuten kam der ESVK dann auch schon zum Anschlusstreffer. Jacob Lagacé fand mit einem Pass durch die komplette Zone den frei stehenden Sebastian Gorcik, der sofort auf Markus Schweiger spielen wollte, der frei am langen Pfosten lauerte. Der Passversuch des Tschechen wurde aber vom Crimmitschauer Verteidiger beim Rettungsversuch unglücklich in den eigenen Kasten abgefälscht und es stand nur noch 3:1. Der ESVK hatte nun auch das Momentum auf seiner Seite und das Spiel fand eigentlich nur noch in der Zone der Westsachsen statt. Immer wieder hatten die Joker gute Torabschlüsse und Christian Schneider im Tor der Eispiraten hatte alle Hände voll zu tun. Es dauerte dann aber bis zur 29. Minute bis sich die Mannschaft von Trainer Marko Raita ein weiteres mal belohnte. Leon van der Linde fand von der Bandenseite aus Jere Laaksonen vor dem Crimmitschauer Gehäuse und die Nummer 39 des ESVK fälschte die Scheibe unhaltbar für Christian Schneider zum 3:2 Anschlusstreffer ab. In der Folge hatten die Rotgelben noch beste Chancen durch Markus Schweiger, Jacob Lagacé und Sebastian Gorcik, sogar den Ausgleichstreffer zu markieren, aber es sollte nicht sein. Daniel Fießinger musste in Mitteldrittel in der 35. Minute den ersten Schuss der Hausherren parieren, was auch zeigt, welch großen Druck der ersatzgeschwächte ESVK in dieser Phase der Partie ausübte. Kurz vor der Pause hatten dann noch einmal Jacob Lagacé eine dicke Joker Chance liegen gelassen und auf der anderen Seite musste Daniel Fießinger gegen Filip Reisnecker und Henri Kanninen sein ganzen Können aufzeigen. So ging es nach einem sehr starken Mitteldrittel des ESVK mit einem Spielstand von 3:2 zum wohlverdienten Pausentee.
Im Schlussabschnitt machten die Eispiraten dann bereits in der 44. Spielminute ihren vierten Treffer und es schien ein wenig so, als hätten sich die Hausherren jetzt wieder besser auf die Joker eingestellt. Beim Treffer hatte Torschütze Mathieu Lemay viel Platz vor dem Kaufbeurer Tor und konnte im Nachschuss Daniel Fießinger aus kurzer Distanz zum 4:2 überwinden. Die Wertachstädter steckten aber nicht auf und kamem nochmals zurück. Markus Schweiger wurde in der 47. Minute von Sebastian Gorcik auf die Reise geschickte und der wieselflinke Stürmer traf durch die Beine von Christian Schneider zum 4:3 Anschlusstreffer. In der Folge war das Spiel dann sehr ausgeglichen. Hochkarätige Chancen waren Mangelware, aber der ESVK versuchte natürlich weiterhin auf den Ausgleichstreffer zu drücken. In der 55. Spielminute bekamen die Joker nach einen Foulspiel an Jere Laaksonen ihr erstes Powerplay zugesprochen und nutzten dies dann auch zum Ausgleichstreffer. Simon Schütz brachte die Scheibe in die Zone der Crimmitschauer, passte diese mit etwas Risiko auf Markus Schweiger, der aus Drehung auf das Tor schoss. Johanns Krauß stand dabei goldrichtig und konnte den Nachschuss zum 4:4 verwerten. In den letzten Minuten spielten beide Mannschaften dann sehr kontrolliert und folgerichtig ging es in die Overtime.
In dieser hatten die Joker schon nach einer Minute Pech, als ein Schuss von Alex Thiel am Innenpfosten landete. Die Eispiraten hatten nach drei Minuten eine ganz dicke Chance durch Mario Scalzo, der frei vor Daniel Fießinger scheiterte. Zehn Sekunden vor dem Ende hätte Markus Schweiger dann das Spiel noch zugunsten der Allgäuer entscheiden können. Er scheiterte bei einem Alleingang aber knapp am Schoner von Christian Schneider und es ging in das Penaltyschießen.
In diesem traf dann nur Eispirat André Schitzold und die Westsachsen sicherten sich somit den Zusatzpunkt. Am Ende mussten sich die ersatzgeschwächten Joker zwar in Crimmitschau geschlagen geben, zeigten dabei nach dem schlechten Start in die Partie aber eine tolle Moral und belohnten sich schlussendlich immer hin noch mit einem Punkt.