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Dillingen: Landrat Markus Müller ist 100 Tage im Amt

Am Freitag, 21. Oktober 2022, ist Dillingens Landrat Markus Müller (FW) 100 Tage im Amt. Müller trat am 13. Juli 2022 die Nachfolge von Leo Schrell an, der nach 18 Jahren im Amt auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Als abwechslungsreich, spannend, aber auch durchaus herausfordernd bezeichnet Müller die ersten 100 Tage. So sei er und die gesamte kommunale Familie im Landkreis aktuell mit vielfältigen Krisen und Herausforderungen konfrontiert. Deren Auswirkungen beschäftigen uns nicht nur im Alltag, sondern werden auch bei zukünftigen Haushaltsberatungen eine Rolle spielen, ist sich Müller sicher. Der Landrat nennt in diesem Zusammenhang die Corona-Pandemie, die unverändert für Menschen und Unternehmen gleichermaßen eine Belastung darstellt. Hinzu kommen die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und eine damit nur mittelbar zusammenhängende Zunahme an Flüchtlingen und Asyl suchenden Menschen. Hier arbeitet er und seine Verwaltung mit großem Aufwand an der Bereitstellung und Anmietung von dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten, da Müller die Schließung einer Turnhalle für diese Zwecke, wenn möglich, aus vielerlei Gründen vermeiden will. Als große Herausforderung nennt er ebenso die Energiekrise mit noch nicht absehbaren Folgen. Deshalb hat der Landrat bereits in seinen ersten Amtstagen seine Verwaltung mit der Erstellung einer Notfallplanung beauftragt, die jüngst den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in einer Dienstbesprechung vorgestellt wurde. „Wir wollen uns gemeinsam mit den Kommunen und den Energieversorgern bestmöglich aufstellen“, betont Müller. Als zentrales und vordringlichstes Thema auf der politischen Agenda des Landrats steht allerdings die Sicherung einer bestmöglichen wohnortnahen Patientenversorgung im Landkreis. „Daran arbeite ich derzeit im engen Austausch mit der Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat und den Kreisgremien“, sagt Müller. Von den dramatisch gestiegenen Sachkosten bleibt derzeit kaum eine Klinik in Deutschland verschont. Zudem verschärft die ständig steigende Inflation die die wirtschaftliche Lage der Kliniken landauf, landab weiter. Hinzukommt, dass Corona die Kreiskliniken in den letzten zwei Jahren schon überdurchschnittlich gefordert hat, sodass an einen Regelbetrieb kaum mehr zu denken war, weil u.a. planbare Eingriffe abgesagt werden mussten und auch der Fachkräftemangel im Klinik- und Pflegebereich besonders spürbar ist. Müller dankt in diesem Zusammenhang der Ärzteschaft und dem gesamten Pflegepersonal für den engagierten Einsatz zum Wohle der Patientinnen und Patienten. „Sie leisten unter schwierigsten Bedingungen eine herausragende Arbeit und mussten dabei oft an ihre Grenzen gehen“, so der Landrat. Die Kliniken langfristig in kommunaler Trägerschaft zu sichern, um den Menschen in der Region eine bestmögliche Versorgung bieten zu können, an diesem Ziel hält der Landrat fest und kritisiert in diesem Zusammenhang die Gesundheitspolitik auf Bundesebene der letzten Jahre ganz massiv. Diese benachteilige den ländlichen Raum und habe deutschlandweit die medizinische Versorgung von Kliniken sowie Fach- und Hausärzteschaft an ihre Grenzen gebracht, so der Landrat. Markus Müller freut sich, dass Dank einer sachorientierten und fraktionsübergreifenden Zusammenarbeit im Kreistag bereits wichtige Entscheidungen einstimmig getroffen worden seien. Er nennt in diesem Zusammenhang die Stellungnahme des Kreistages im Raumordnungsverfahren zu den gesteuerten Rückhalteräumen beim Hochwasserschutz entlang der Donau. Zielorientiert will sich Müller den Themen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz widmen. Dazu will er künftig das Regionalmanagement und die Wirtschaftsförderung stärker einbinden. Grundlage dafür ist die für die neue Förderperiode entwickelte Zukunftsstrategie für das Regionalmanagement, welche auch die Bildung von Innovationskreisen vorsieht. Den Ausbau des Angebots im öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sieht Müller als Chance zu einem effektiven Beitrag zu mehr Klimaschutz und mehr Mobilität. Allerdings sind damit auch höhere Kosten verbunden. Jedoch führt der Busfahrermangel, trotz weit fortgeschrittener Konzeptidee, aktuell zu Notfahrplänen, weshalb der Landrat die angestrebte Verbesserung aktuell ruhen lassen musste. Zudem lässt Müller hier parallel den Einstieg und die Möglichkeiten eines Bundesförderprogramms prüfen und möchte dabei in den nächsten Monaten mit den Städten und Gemeinden im Dialog bleiben. Sein Ziel ist es bedarfsgerechte Lösungen zu erarbeiten, die auch die Akzeptanz in der Bevölkerung finden. Beim Thema Tierheim hat Markus Müller erst vor kurzem bei der Tiersegnung in Prettelshofen anstehende gemeinsame Gespräche mit Gemeindetag und Verantwortlichen bestätigt. Wichtig ist dem Landrat die persönliche Begegnung mit den Menschen. „Die Termine bei zahlreichen Vereinen, Verbänden und auch einigen Unternehmen waren sehr wertvoll für mich“, betont Müller rückblickend auf die ersten 100 Tage. So zeigt sich der Landrat überzeugt, dass vor allem auch ein ausgeprägtes Vereinswesen ein wichtiges Fundament einer funktionierenden und unsere Demokratie tragende Gesellschaft ist. „Der Landkreis steht deshalb zu seinen Vereinen“, betont Müller und verweist auf die jüngsten Beschlüsse des Kultur- und Sportausschusses zur Förderung der Verbände und Vereine. Insgesamt möchte Landrat Markus Müller die Gestaltungsmöglichkeiten, die das Amt des Landrats mit sich bringen, gemeinsam mit den Kreisgremien im Sinne einer guten und zukunftsfähigen Entwicklung nutzen. Dabei setzt er auch auf seine motivierte Mitarbeiterschaft im Landratsamt. Neben der verstärkten Ausbildung von Nachwuchskräften steht er bei Fragen der Weiterentwicklung seiner Behörde im engen Dialog mit Abteilungsleitern, Personalabteilung und dem Personalrat gleichermaßen. Oberste Prämisse dabei ist, die Serviceorientierung im Sinne der Menschen. Auch dem Thema der Digitalisierung gilt es für Müller verstärkt Rechnung zu tragen. Ungeachtet dessen hat der Landrat mit Verwaltung und Kreisgremien eine Vielzahl von schon länger laufenden Projekten und Investitionen in allen Bereichen weiter bearbeitet und so den notwendigen Fortgang sichergestellt. „Mir war insgesamt in den ersten hundert Tagen besonders wichtig, dass durch engagierte Sach- und Facharbeit unter meiner Führung bei laufenden Arbeitsfeldern Kontinuität und Verlässlichkeit gewahrt wurde. Dafür stehe ich“, betont Müller.

Bild: Photostrie P. Heinz