Start Nachrichten Donauwörth: Der Musikalische Hoigarta bei den 49. Donauwörther Kulturtagen

Donauwörth: Der Musikalische Hoigarta bei den 49. Donauwörther Kulturtagen

„Wenn Ihr nichts mehr zum Kauen habt, dann könnt Ihr besser mitsingen!“, mit
diesen Worten forderte der Stadtkapellmeister Josef Basting das Publikum beim diesjährigen
Hoigarta im Rahmen der 49. Donauwörther Kulturtage zum Mitsingen auf. Der Hoigarta –
Heimgarten – war früher der Ort, an dem sich die Frauen zu einem Schwätzchen und zum
Stricken trafen. Männer waren willkommen, wenn sie mit Musik, Liedern und Geschichten
ihren Beitrag leisteten. Das Zeughaus wurde für dieses schon seit vielen Jahren beliebte
Event während der Donauwörther Kulturtage in einen heimeligen Ort verwandelt. Blauweiß
gedeckte Tischdecken, liebevoll dekoriert, lockte die Veranstaltung wieder viele Zuschauer
an. Freunde, Bekannte und Vereinsmitglieder trafen sich mit sichtlicher Vorfreude, etliche
von ihnen in Tracht, und schnell war der ganze Saal belegt.

Bei Blasmusik von der „Boarisch Blos`n“ konnten sich die die Zuschauer erst einmal mit einer
Brotzeit verköstigen und einstimmen lassen. Bei den Begrüßungsworten von der
Kulturreferentin des Stadtrates, Barbara Kandler, wurde schnell klar, wie sehr sie sich über
das zahlreiche Kommen der Zuschauer freute. Denn es zeigte, dass sich diese Veranstaltung
sogar nach Jahren großer Beliebtheit erfreut.
Der abwechslungsreiche Abend, durch den der Stadtkapellmeister Josef Basting mit kleinen
Anekdoten und Informationen fachkundig und amüsant führte, ließ keine Langeweile
aufkommen. Denn im Wechsel spielten die aus Bayerdilling kommenden „Lech-Paartal
Musi“, die „Boarisch Blos ́n“ aus dem Raum Donauwörth und Neuburg und „Heidis
Schrammln“ aus Dillingen unterschiedlichste Gesangsstücke und volkstümliche Musik. Gleich
zum Start und passend zu den schmackhaften Brotzeittellern, erklang das Lied: „Mach ma
Brotzeit“.

Egal ob die Violinistin Heidi Krech-Hemminger zusammen mit dem Gitarristen Lexi alias
Johann Schmid und dem Bassisten Christoph Werani das fröhliche Lied „Schupf
Nudla“ vortrugen oder das Publikum zu Liedern wie „Zu Ingolstadt wohl in der
Nähe“ mitsangen, die Stimmung war fröhlich und mitreißend. Die Freude am Singen ist eines
der Merkmale der Anwesenden. Dass die Lieder bekannt waren, erleichterte das Mitsingen
und so hörte man laut das „Franzosenlied“ oder ebenso „Das gute alte Kanapee“.
Tradition und Heimatgefühl vermittelten ebenfalls die „Lech-Paartal Musi“ mit Akkordeon,
Hackbrett und Gitarre gespielt von Toni und Rosa Gritscheneder und Werner Brigl. Ganz
Egal, ob die Lieder aus Schlesien, Pommern oder Österreich abstammten, die Musikauswahl
überzeugte. Bei „Nix Amore“ sang das Publikum lautstark und mit großer Begeisterung mit.
Anschließend probte Lexi alias Johann Schmid mit den Zuhörern den Text für die nächste
Darbietung: „Steh vor der Tür, hob I Geld, hob I Uhr, hob I Hos’ntürl zu …!“ Ein begeistertes
Publikum folgte den Anweisungen und sang lautstark den Refrain mit.

Ein Höhepunkt war das bekannte Lied „Ein Jäger aus Churpfalz.“ Zwei Musiker von der
„Boarisch Blos`n“ stellten sich an den Eingang des Zeughauses und spielten ihre Posaunen im
Wechsel mit den Musikanten auf der Bühne.
Ein gelungener Abend endete erst nach zwei Zugaben und fand mit dem gemeinsam
gesungen Lied „Kein schöner Land“ einen stimmungsvollen Abschluss.

Foto: Stadt Donauwörth / I. Hülsermann