Am Montag trafen sich die Spitzenverteter der Freien Wähler aus der Kreispolitik um deren Vorsitzende Melanie Schappin gemeinsam mit den Stadtratsfraktionen aus Bobingen und Schwabmünchen zu einem Austausch über die Zukunft der Wertachkliniken.
Zuletzt war den Kreis- und Stadträten vom Landrat ein Gutachten vorgestellt worden, dass die Aufgabe der beiden vorhandenen Standorte zugunsten eines Neubaus an zentraler Stelle empfohlen hatte. Die Freien Wähler stehen nach wie vor zu beiden Standorten der Wertachkliniken und würden diese am liebsten beibehalten, so auch Schwabmünchens 2. Bürgermeister Josef Alletsee. Gleichwohl sehen Alletsee und seine Stadtratskollegen um Reinhold Weiher auch die Vorteile und Möglichkeiten, die eine Zusammenlegung der beiden Häuser für die Zukunft der medizinischen Versorgung im südlichen Landkreis ermögliche.
Ähnlich äußerte sich auch die Stadtratsfraktion aus Bobingen um den Aufsichtsrat und Kreisrat Rainer Naumann, der einem Neubau grundsätzlich positiv gegenübersteht. Voraussetzung sei allerdings eine garantierte Standortwahl zwischen den beiden Städten sind sich Naumann und Weiher einig. Dieser müsse auch nicht zwingend direkt an der B17, der Landkreisgrenze liegen, sondern könne idealerweise auch Richtung Westen mittig im Landkreissüden platziert werden, so der Bobinger Stadtrat Michael Spatz aus Waldberg.
Martin Gschwilm fordert für einen Neubau in jedem Fall eine eigene Geburtenstation mit Gynäkologie und Geburtshilfe als Hauptabteilung. Schappin, selbst mehrfache Mutter sieht es als unzumutbar und höchst kritisch an, dass Frauen im südlichen Landkreis im Falle von Komplikationen vor oder während der Geburt bis nach Augsburg oder Landsberg verbracht werden müssen um fachärztliche Hilfe zu erhalten. Im Übrigen seien die dortigen Geburtenstationen auch bereits an der Belastungsgrenze und hätte kaum Ressourcen für weitere Schwangere, unterstrich Naumann.
Anton Rittel forderte im Falle der Aufgabe der beiden bestehenden Häuser zugunsten eines Neubaus zudem eine konzeptionelle Einbeziehung der vorhandenen Häuser. Man könne die beiden Kommunen mit Ihren Häusern nicht von heute auf morgen gänzlich sich selbst überlassen. Zumindest müsse vor einer etwaigen Rückgabe an die Städte ein gemeinsames Konzept entwickelt und dessen Umsetzung in die Wege geleitet sein.
Im Idealfall sollten die beiden Häuser weiterhin medizinisch genutzt werden und das Angebot der Wertachklinik ergänzen, z.B. für ambulante Behandlungen, Pflege-, Reha- oder Schulungsmaßnahmen. Reinhold und Frank Weiher sehen hier einen ganzen Katalog an möglichen Folgenutzungen, der jedoch vorher mit allen Beteiligten abgestimmt werden müsste.
Trotzt der zunehmend schwierigen finanziellen Ausgangssituation im Landkreis müssen die beiden vorhandenen Häuser bis zum Abschluss des Neubaus auf Stand gehalten werden und ihre aktuelle Attraktivität beibehalten. Auch ein „Ja zum Neubau“ heißt nicht, dass die Häuser ab dann sich selbst überlassen werden dürfen. Wir müssen auch weiterhin in die Häuser investieren um die medizinische Versorgung der Bevölkerung lückenlos sicherzustellen, so Schappin abschließend.
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