IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Marc Lucassen begrüßt heutige Entscheidung: „Die Politik muss aber weitere Maßnahmen ergreifen, um die Krise zu meistern.“
Die bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen drängen auf konkrete politische Entscheidungen, um die Folgen der Energiekrise abzufedern. „Die Entscheidung für eine Gas- und Strompreisbremse ist richtig. Jetzt kommt es auf eine schnelle Umsetzung an“, sagt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. „Die Unternehmen sind auf bezahlbare Strom- und Gaspreise angewiesen, damit sie eine realistische Chance haben, profitabel zu wirtschaften. Zudem muss das Angebot auf dem Strommarkt ausgeweitet, der Netzausbau beschleunigt sowie die Strom- und Energiesteuer gesenkt werden“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Das Präsidium der IHK Schwaben umfasst 15 Vertreter aller Regionen Bayerisch-Schwabens. Einstimmig votierte das Gremium heute für die Forderung nach einer Preisbremse für Energie. „In dieser außergewöhnlichen Krise muss die Politik zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen. Ein zeitlich befristeter Eingriff in den europäischen Strom- und Gasmarkt scheint uns angesichts der sehr ernsten Lage notwendig zu sein. Die Preisbremse muss jetzt schnell umgesetzt werden.“, erklärt Lucassen.
Deindustrialisierung ist eine reale Gefahr
44 Prozent der bayerischen Unternehmen berichten im BIHK-Energiewendebarometer davon, dass sie bereits jetzt nicht mehr wettbewerbsfähig sind. „Die Gefahr der Deindustrialisierung ist damit sehr real.“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer und betonte, dass die Strompreise unbedingt sinken müssten. „Eine Ausweitung des Angebots auf dem Strommarkt auch über den Weiterbetrieb bzw. die Reaktivierung von Kohle- und Kernkraftwerken darf kein Tabu sein. Im Mittelpunkt muss derzeit das Absenken der Energiekosten für Unternehmen und private Haushalte sein.“
Lucassen weist auch darauf hin, dass für die bislang schleppend verlaufende Energiewende ein Booster nötig ist. „Um eine sichere Energieversorgung und Netzstabilität in Süddeutschland zu gewährleisten, müssen der Netzausbau deutlich forciert, ausreichend Erzeugungskapazitäten bereitgestellt sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.“