9:2 stand es am Ende der Partie EHC Königsbrunn gegen den ERC Sonthofen, eigentlich ein deutliches Ergebnis. Doch wie schon am Freitag gegen Klostersee kamen die Brunnenstädter erst ab dem zweiten Spielabschnitt richtig in die Gänge. Am Ende war es dann doch eine klare Angelegenheit für den EHC.
Sonthofen reiste mit 18 Feldspielern an, Königsbrunn startete mit 17, darunter der lettische Gastspieler Toms Prokopovics. Im Tor der Brunnenstädter stand dieses Mal der 21-jährige Timo Weiss, der bisher nur in der Bezirksliga halten und nun zum ersten Mal Bayernliga-Luft schnuppern durfte. Die am Freitag noch erkrankten Tim Bullnheimer und Peter Brückner standen auch wieder im Kader, dafür fehlte berufsbedingt Julian Becher und der verletzte Max Petzold.
Sonthofen begann mit viel Einsatz und kam gleich in der vierten Spielminute mit einem gefährlichen Konter vor das Tor der Königsbrunner, doch Tormann Timo Weiss entschärfte die Situation. Nur eine Minute später durfte sich der junge Goalie bei einer weiteren guten Gelegenheit der Oberallgäuer auszeichnen. Der EHC kassierte nun Strafzeiten, was die Gäste gnadenlos ausnutzten. In doppelter Überzahl netzte Sonthofens Top-Transfer Marc Sill zum 1:0 für den ERC ein. Königsbrunn hatte Probleme in die Partie zu finden, erspielte sich zwar ein optisches Übergewicht, war aber vor dem gegnerischen Tor zu harmlos im Abschluss und die gefährlicheren Schüsse waren kein Problem für Gästekeeper Fabian Schütze. So ging es mit dem 0:1 Rückstand für den EHC in die erste Pause.
Im zweiten Spielabschnitt merkte man den Königsbrunnern an, dass sie sich viel vorgenommen hatten, die Mannschaft wirkte giftiger, fokussierter und sehr entschlossen. In der 25. Spielminute war es dann endlich so weit, in einer Vier gegen Vier-Situation netzte Marco Sternheimer mit einem platzierten Schuss zum 1:1 Ausgleich ein. Eine Minute später bekam der EHC einen Penalty zugesprochen, konnte diesen aber nicht nutzen. Dafür brachte Max Lukes in Überzahl den EHC mit seinem sehenswerten Treffer mit 2:1 in Führung. Königsbrunn war nun drückend überlegen, Szegedin legte nur eine Minute später nach feinem Anspiel von Szwez das 3:1 nach. Die Brunnenstädter trafen jetzt fast nach Belieben und schossen bis zu Pause noch vier weitere Male ein, so dass die Königsbrunner mit einer komfortablen 7:1 Führung in die Kabine gingen.
Im letzten Spielabschnitt wollten es die Gäste nochmal wissen und versuchten mit viel Einsatz das letzte Drittel für sich zu entscheiden. In der 43. Spielminuten wurden die Bemühungen der Oberallgäuer belohnt, als Henkel zum 7:2 einschoss. Doch Königsbrunn dachte nicht daran, das Spiel nochmal aus der Hand zu geben und legte bis zum Schlusspfiff zwei weitere Treffer nach. Am Ende stand es hochverdient und standesgemäß 9:2 gegen die kampfstarken Gäste aus Sonthofen.
Erneut hatte der EHC im ersten Drittel Probleme, Zugang zum Spiel zu finden, doch die zweite Hälfte bot dem heimischen Publikum Tore am Fließband und schön herausgespielte Treffer, aber auch zwei vergebene Penaltys der Heimmannschaft. Als Fazit bleibt, Königsbrunn ist in der Breite viel besser aufgestellt als in der letzten Saison und auf einem guten Weg, auch wenn es einige Dinge zum Kritisieren gab. Sonthofen hat sich teuer verkauft und im ersten Vorbereitungsspiel Potenzial sowie sehr gute Ansätze gezeigt. Wo beide Mannschaften wirklich stehen, wird sich wohl erst in den ersten Punktspielen zeigen.
Für EHC-Coach Bobby gibt es jedenfalls bis Saisonstart noch einiges zu tun: „Im ersten Drittel waren wir zwar dominant, haben es aber nicht auf die Anzeigetafel gebracht. Zu viele Chancen wurden liegen lassen, dumme Unterzahlsituationen provoziert, dann hat der Gegner zugeschlagen. Wir haben nicht gut genug nach vorne gearbeitet, unsere Schussqualität war mäßig und der gegnerische Torwart hat sehr gut gehalten. Mit dem 0:1 sind wir in die Pause, haben dann im zweiten Abschnitt ein wenig umgestellt und hatten dann mehr Durchschlagskraft. Die Jungs waren danach bissiger in den Zweikämpfen und wirkten viel motivierter. Vor dem Tor waren wir wesentlich präsenter und haben so auch Nachschüsse bekommen. Das zweite Drittel war insgesamt sehr gut von uns. Im letzten Abschnitt hat der Gegner mit viel Einsatz versucht, wieder ins Spiel zu kommen und wir waren da ein wenig überrascht. Nach einem einfachen Gegentor hatten wir aber wieder Zugriff zum Spiel und fanden in die Partie. Insgesamt war unsere Schussausbeute zu gering, auch wenn es neun Tore waren. Wir müssen einfach lernen, über 60 Minuten Vollgas Eishockey zu spielen.“
Tore: 0:1 Sill (Mische, Neuber) (7.), 1:1 Sternheimer (Häckelsmiller, Rudolph) (25.), 2:1 Lukes (Veisert) (27.), 3:1 Szegedin (Szwez, Baur) (28.), 4:1 Sternheimer (Strehler, Bullnheimer) (29.), 5:1 Lukes (Prokopovics, Knittel) (33.), 6:1 Prokopovics (Brückner, Lukes) (35), 7:1 Sternheimer (Bullnheimer, Tausend) (37.), 7:2 Henkel (Spican, Holzschneider) (43.), 8:2 Veisert (Lukes, Prokopovics) (52.), 9:2 Knittel (Lukes) (55.)
Strafminuten:
EHC Königsbrunn 18
ERC Sonthofen 14
Zuschauer: 210