Und täglich grüßt das Murmeltier. Die Bayernliga-Heimspiele des FC Memmingen gleichen derzeit der Geschichte dieser Filmkomödie. Der FCM ist irgendwie gefangen in einer Zeitschleife, in der immer wieder das Gleiche passiert. Auch beim 1:1 Unentschieden gegen den VfR Garching war wie bei den vorangegangen Heimauftritten: Es boten sich zahlreiche Möglichkeiten, ein klares Ergebnis herauszuschießen und Gegentreffer basieren auf Patzern, die so eigentlich nicht passieren dürfen. Die Memminger legten mit Volldampf los und hätten schon nach wenigen Minuten klar vorlegen können. Die Doppelchance von Mathias Bauer und Dominik Stroh-Engel entschärfte zunächst VfR-Torhüter Maximilian Retzer (4. Minute). Zwei Minuten später grätschte Garchings Kapitän Mike Niebauer eine Flanke von Leonard Zeqiri beinahe ins eigene Tor. Die Gäste wurden frecher und so resultierte der (vorübergehende) Führungstreffer des FCM ausgerechnet aus einem Konter, der allerdings mustergültig gespielt wurde. Nach dem 1:0 und dem vierten Saisontreffer von „Dodo“ Stroh-Engel lief es aber auch nicht planmäßig weiter. FCM-Keeper Martin Gruber entschärfte zunächst eine Garchinger Möglichkeit, wollte den Ball im Nachfassen sichern, anstatt dessen versuchte Bauer zu klären und legte regelrecht Robert Rohrhirsch vor, der sich mit dem 1:1 für das Geschenk „bedankte“ (34.). Die 675 Zuschauern, sofern auf Memminger Seite, hatte in der Folge noch viermal den Torschrei auf den Lippen. Kurz vor der Pause traf Mehmet Fidan nur den langen Pfosten (41.) und beim Kopfball von Nikola Trkulja fehlte auch nicht viel (43.). In der zweiten Hälfte waren Luft und Tempo raus, Garching kämpfte aufopferungsvoll bis hin zu Krämpfen. Aber erneut Trkulja (63.) und der eingewechselte Micha Bareis in der Nachspielzeit hätten nicht nur für den möglichen Siegtreffer sorgen können, sondern eigentlich müssen. Nicht verschwiegen werden soll, dass dies auch auf der anderen Seite Rohrhirsch hätte gelingen können, aber Gruber war auf dem Posten (87.). Nach sechs Nachspielminuten war Schluss. Die VfR-Spieler regten sich noch auf – weil der Abpfiff genau in einen aussichtsreichen Konter fiel.
Stimmen zum Spiel:
Stephan Baierl (Cheftrainer FC Memmingen): Bei uns sind die Spieler immer nach dem gleichen Muster. Wir sind gut im Spiel, haben eine klare Dominanz, nach sechs Minuten können wir 2:0 führen. Schon mit dem Gegentor habe ich gemerkt, da bricht bei einigen was zusammen. Das ist menschlich, aber darf uns eigentlich nicht passieren. Die zweite Hälfte war nach dem Schalding-Spiel die schlechteste Halbzeit, die ich bisher von uns gesehen habe. Da hatten wir einfach die Hosen voll, sind langsam geworden. Trotzdem hatten wir noch die Möglichkeiten, machen es auch nicht mit dem Lucky Punch und dann haben wir es auch nicht verdient. Wir sind noch nicht soweit, das muss man konstatieren. Hinten und vorne sind wir zu fahrlässig. Und das müssen wir ganz schnell umstellen.
Valentin Vochatzer (Co-Trainer VfR Garching): Die ersten Minuten hatten wir pures Glück, nicht hinten zu liegen. Dann sind wird besser ins Spiel gekommen, kassieren in einer Phase in der wir es eigentlich ganz gut gemacht haben, das 0:1, haben uns das 1:1 dann aber auch verdient. In der Pause haben wir es angesprochen, wie wir es verteidigen wollen, haben den Gegner immer wieder unter Druck gesetzt, so dass unsere letzte Reihe nicht zu viele Bälle verteidigen musste. Am Ende ist Glück, Unvermögen von Eurem Spieler und einem sehr gut reagierenden Torhüter, dass wir nicht noch das 2:1 kriegen.
FC Memmingen: Gruber – Bettrich, Brugger, Bauer, Maurer – Zeqiri (72. Maier), Mihajlovic (66. Moser), Lutz – Trkulja – Fidan (76. Bareis), Stroh-Engel (85. Leyla).
VfR Garching: Retzer – Kehl (90. + 5 Alisanovic), Hofmaier, Niebauer M., Ljubicic – Perkuhn (89. Bedford), Reich, Wimmer, Zettl – Masmanidis (77. Thoss), Rohrhirsch.
Tore: 1:0 (26.) Stroh-Engel, 1:1 (34.) Rohrhirsch. Schiedsrichter: Wörz (Friesenried). – Gelbe Karten: Lutz, Bauer / Perkuhn, Hofmaier, Reich, Bedford. – Zuschauer: 675.