Die derzeit hohen Außentemperaturen und die anhaltende Trockenheit gehen mit zahlreichen Auswirkungen auf die Natur einher. Dem Landesamt für Umwelt zufolge weisen beinahe alle Oberflächengewässer und Grundwassermessstellen in Schwaben niedrige bis sehr niedrige Wasserstände auf. Je länger die Trockenperiode andauert, desto mehr wird sich die Situation für den gesamten Wasserhaushalt verschärfen. Nach Einschätzung des Wasserwirtschaftsamtes kann infolge der verminderten Wasserstände und der hohen Temperaturen auch die Gefahr eines Fischsterbens nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ruft das Landratsamt Augsburg als Gewässeraufsichtsbehörde alle Gewässernutzerinnen und -nutzer zu einem sparsamen Umgang mit dem derzeitigen Wasserdargebot auf. Vor allem an den Fließgewässern sollte auf alle vermeidbaren Wasserentnahmen in Zeiten niedriger Wasserstände verzichtet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern über Pumpen ohnehin nicht unter den erlaubnisfreien Gemeingebrauch fallen. Das Abpumpen von Wasser aus Oberflächengewässern zur Bewässerung landwirtschaftlicher Grundstücke und von Privatgärten ist grundsätzlich nur nach vorheriger Abstimmung und Einholung einer erforderlichen Erlaubnis der Wasserrechtsbehörde zulässig. Auch unmittelbare Gewässeranlieger können sich bei Niedrigwasser nicht auf den Anliegergebrauch berufen, da in Niedrigwasserzeiten eine Entnahme von Wasser stets zur Verminderung der Wasserführung beiträgt und zu einer Beeinträchtigung des Wasserhaushalts und der Gewässerlebewesen führen kann. In einem Schreiben an alle Gemeindeverwaltungen hat das Landratsamt auf die akuten Niedrigwasserstände hingewiesen und um verstärkte Gewässerkontrollen sowie Mithilfe bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit gebeten. „Die Situation an den Gewässern ist aufgrund der anhaltenden Hitzeperiode sehr kritisch und wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um einen sorgsamen Umgang mit Wasser – sei es in der Wasserwirtschaft oder mit Trinkwasser“, sagte Landrat Martin Sailer, der sich hinsichtlich der mit der Dürre verbundenen erhöhten Waldbrandgefahr zudem beim Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann für eine bessere Ausstattung der Katastrophenschutzbehörden, insbesondere mit Löschwasserfahrzeugen und den Ausbau der Löschmöglichkeiten aus der Luft, einsetzen möchte.