Willi Lang neues Ehrenmitglied der FREIEN WÄHLER
„Augen auf und vorwärts!“ – so oder so ähnlich könnte das Fazit der gemeinsamen Mitgliederversammlung der FREIEN WÄHLER (Kreisverband und Ortsvereinigung Kaufbeuren) mit Blick auf die Weiterentwicklung der Stadt Kaufbeuren lauten.
Der erste Vorsitzende, MdL Bernhard Pohl, freute sich in seiner Ansprache, dass die Arbeit im Landtag seit nunmehr knapp 14 Jahren Früchte trage: Der vierspurige Ausbau der B12 geht voran, der Bundeswehrstandort ist dauerhaft gesichert, das neue Polizeigebäude kommt. „Die FREIEN WÄHLER werden aber auch weiterhin als Motor und Impulsgeber in Kaufbeuren und der Region benötigt. Der Freistaat will 100 Millionen Euro investieren in einen Hochschul-Campus. Damit verstätigen wir die Hochschule für Finanzen und schaffen den Einstieg in eine echte Hochschulstadt Kaufbeuren mit zusätzlichen Angeboten für die Zukunft. Auch das geplante Sanitätsregiment auf dem Fliegerhorst mit 1200 Dienstposten ist noch nicht in Stein gemeißelt. Hier liegt noch viel Arbeit vor uns“, betont der alte und neue Vorsitzende.
Peter Kempf und Dr. Ulrike Höhne-Wachter gaben Einblicke in die Arbeit im Kaufbeurer Stadtrat. Kempf forderte mutigere Lösungen im Wohnungsbau. Niemand wolle eine Hochhauswüste wie in Neuperlach Süd. Es müsse aber auch in Kaufbeuren möglich sein, stärker in die Höhe zu bauen und auch Parkflächen mit Wohnhäusern zu überplanen. Er kritisierte dabei die Bemerkung des Oberbürgermeisters, man wolle nicht so viel sozialschwache Menschen in der Stadt. „Sie sind aber nun einmal da, und wir müssen uns kümmern“, stellte Kempf unmissverständlich fest.
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen wurden in ihren Ämtern als geschäftsführende Vorstände bestätigt bzw. neu gewählt: Bernhard Pohl (1. Vorsitzender), Jons Menzel (2. Vorsitzender), Wolfgang Klöck (3. Vorsitzender), Eva Folter (Schriftführerin), Roland Geh (Schatzmeister Verband) und Jürgen Kiffe (Schatzmeister Vereinigung).
Einen besonderen Abschluss der Veranstaltung bildete die Ernennung von Wilhelm Lang zum Ehrenmitglied nach über 50 Jahren Mitgliedschaft. In einer emotionalen und ergreifenden Dankesrede stellte dieser seine enge und innige Verbindung zu Kaufbeuren immer wieder in den Vordergrund. Dabei war seine erste Begegnung mit seiner „Heimatstadt“ eigentlich einem ungeplanten Zwischenfall geschuldet: Als junger Soldat im zweiten Weltkrieg musste der Zug, der Wilhelm Lang eigentlich nach Lindau hätte bringen sollen, wegen Fliegeralarms außerplanmäßig in Kaufbeuren anhalten und brachte ihn so das erste Mal – wenn auch unter anderen Vorzeichen – in „sein“ Kaufbeuren. Bald darauf sollte er zurückkehren und blieb. Gerade das „Vorwärts“ hat Lang dabei stets wörtlich genommen. Ob als Kopf der Saskaler Armee oder als Träger der Kulturpreises der Sudetendeutschen Stiftung und als prägendes Gesicht von Neugablonz konnte er viele (regionale) Zeichen setzen.
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Roland Geh, Bernhard Pohl, Eva Folter, Jons Menzel, Wolfgang Klöck. Es fehlt: Jürgen Kiffe
Bild: Ingrid Zasche