Das frühere Hotel und Restaurant „Römervilla“ in Neu-Ulm wird zu einer Begegnungsstätte für ukrainische Flüchtlinge. Die Stadt Neu-Ulm hat das Gebäude, das seit einigen Jahren leer steht, gemietet. Neben der Begegnungsstätte können in den ehemaligen Hotelzimmern, die dem Landratsamt zur Unterbringung weitervermietet werden, auch gut 50 Personen untergebracht werden. Mit der Belegung der Zimmer kann voraussichtlich am 15. Juni begonnen werden.
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind auch in der Region zu sehen und zu spüren. Zwischenzeitlich haben mehr als 1.000 Flüchtlinge im Landkreis Schutz gesucht, einige von Ihnen auch in der Stadt Neu-Ulm.
Bereits seit längerem bemüht sich die Stadt Neu-Ulm in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt um eine gute Unterbringung und Betreuung der Kriegsflüchtlinge. So stellte die städtische Wohnbaugesellschaft Nuwog dem Landratsamt bereits frühzeitig die wegen geplanter Sanierungen leerstehenden Wohnungen sowie einige Gemeinschaftsräume zur Unterbringung von mehr als 100 Geflüchteten zur Verfügung.
Zudem wurden in den Obdachlosenunterkünften der Stadt vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen, in denen die Schutzsuchenden bis zur Wohnungsvermittlung untergebracht werden können.
Parallel hierzu stellte die Stadt Neu-Ulm verschiedene Planungen für eine Begegnungsstätte für die ukrainischen Flüchtlinge an. Es sollte ein zentraler Ort entstehen, an dem die Geflüchteten wichtige Informationen, schnelle Hilfe und verschiedene Unterstützungsangebote wahrnehmen können. „Für uns als Stadt ist es enorm wichtig, die verschiedenen Hilfsorganisationen und Helfer stärker miteinander zu vernetzen. Daher stehen wir bereits seit Wochen in einem kontinuierlichen Austausch mit den in der Flüchtlingshilfe aktiven Organisationen unserer Stadt. Für uns war schnell klar, dass wir eine große und gesamtheitliche Lösung benötigen, mit denen wird den geflüchteten Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf anbieten können, sondern auch eine Möglichkeit für Austausch, Bildung, Betreuung und Information“, sagt Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger. So entstand die Idee der Begegnungsstätte.
Daher suchte die Stadt Neu-Ulm auch den direkten Austausch mit der Eigentümerin der Römervilla. Nach konstruktiven Gesprächen erklärte sich die Eigentümerin bereit, das historische Gebäude an die Stadt zu vermieten. Insbesondere die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Räumlichkeiten haben das seit knapp vier Jahren leerstehende Gebäude im Glacis-Park interessant gemacht.
In den 16 Doppel- und sechs Einzelzimmern, die dem Landratsamt zur Unterbringung weitervermietet werden, finden mehr als 50 Personen eine Unterkunft. Der Gastraum mit Küche eignet sich als Begegnungsraum für die zukünftigen Bewohner des Gebäudes sowie weitere ukrainische Flüchtlinge im Stadtgebiet. In den zwei Seminarräumen können verschiedene Angebote der Stadt wie eine ehrenamtlich organisierte Kinderbetreuung sowie verschiedene Sprach-, Integrations- und Arbeitsberatungsangebote eingerichtet werden.