Anlässlich der Verlängerung des Naturschutz-Großprojekts Allgäuer Moorallianz hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gemeinsam mit den Landrätinnen Maria Rita Zinnecker (Ostallgäu) und Indra Baier-Müller (Oberallgäu), Staatsminister Thorsten Glauber und Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, das Schwindenmoos bei Marktoberdorf besucht. Lemke zeigte sich beeindruckt vom bisherigen Wirken der Moorallianz und freute sich, dass die Arbeit nun bis 2030 weitergeht.
Zinnecker, die auch Vorsitzende des Zweckverbands Allgäuer Moorallianz ist, betonte im frisch von der Moorallianz renaturierten Schwindenmoos, wie wichtig die Moorallianz beim Schutz der Moore als Lebensraum und insbesondere als CO2-Speicher im Kampf gegen die Klimakrise sei. „Wir dürfen stolz sein auf eine über die vergangenen dreizehn Jahre gewachsene, geballte Moorschutz-Kompetenz im Allgäu“, sagte Zinnecker. Die Allgäuer Moorallianz habe das „Potential, sich weiterhin als Leuchtturmprojekt im Süden der Republik zu etablieren“, was mit der künftigen Förderung gesichert sei. „Noch besser wäre allerdings eine dauerhafte Förderung“, sagte Zinnecker. „Moorschutz ist Klimaschutz, denn gesunde Moore sind bedeutsame Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig sind naturnahe Moore gut für eine reiche Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten. Das hat die Allgäuer Moorallianz in den vergangenen Jahren bereits in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt. Sie hat Vorbildcharakter“, sagte Umweltministerin Lemke im Schwindenmoos. An diesem Beispiel werde besonders deutlich, wie die „Synergien zwischen Natur- und Klimaschutz stärker und gezielter als bisher genutzt werden können“.
Die Renaturierungsmaßnahmen im Schwindenmoos waren im Vorjahr abgeschlossen worden. In Kooperation mit der Stadt Marktoberdorf als Grundeigentümerin hatte die Moorallianz zahlreiche Dämme in Entwässerungsgräben eingebaut. Mit Erfolg: Der Torfkörper ist seither wieder nass und kann seine Funktion als Wasser- und Kohlenstoffspeicher ausüben. Neue Lebensräume für Libellen, Schmetterlinge, Vögel oder Reptilien können sich nun weiter ungestört entwickeln. Die Moore im Allgäu haben aufgrund ihrer herausragenden Artenausstattung bundesweite Bedeutung.
Für die Projektverlängerung der Allgäuer Moorallianz stellen der Bund mit 75 Prozent und der Freistaat Bayern mit 15 Prozent Förderanteil ab 2022 einen Ausgabebetrag von 9,4 Millionen Euro in Aussicht. Die beiden Landkreise Ober- und Ostallgäu hatten schon im Juli 2021 die Kofinanzierung des zehn-prozentigen Eigenanteils per Beschluss in den Kreistagsgremien gesichert. Bis Ende 2021 wurde im Rahmen der Projektförderung mit einer Gesamtinvestition von rund 5,05 Millionen Euro eine Gesamtfläche von fast 270 Hektar im Ober- und Ostallgäu angekauft sowie zahlreiche Maßnahmen zur Renaturierung von Mooren durchgeführt. (Bildquelle: Landkreis Ostallgäu)