Auf vielfältigste Art und Weise setzen sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Betriebe für die Umwelt im Landkreis Günzburg ein. Drei Projekte werden in diesem Jahr besonders gewürdigt und mit dem Umweltpreis 2022 des Landkreises Günzburg ausgezeichnet. Die Preisträger sind im Bereich Umweltbildung das Projekt „Herzgrün Günzburg“, für Maßnahmen zum Naturerlebnis vor Ort und für die Umweltbildung das Gemeinschaftsprojekt „Naturerlebnispfad Schlosspark Autenried“ sowie im Bereich betrieblicher Umweltschutz für gesamtheitliches Handelns und Wirken im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Ökologie und Umweltschutz das Dominikus-Ringeisen-Werk Ursberg.
„Herzgrün Günzburg“: Ein wahres Herzensprojekt im Bereich Umweltbildung haben Christin Flötzner und Vanessa Lochbrunner mit ihrem Projekt „Herzgrün Günzburg“ geschaffen. Kinder, Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit liegen ihnen gleichermaßen am Herzen und so bieten sie mit „Herzgrün Günzburg“ unterschiedliche Veranstaltungen und Aktionen an, um genau diese Themen miteinander zu verbinden. Bei kreativem Basteln mit der Natur wird upgecycelt, also wiederverwendet oder auch sehr oft mit Naturmaterialien gearbeitet. Jede der Veranstaltung wird immer noch eine Prise Wissenswertes und Informatives beigemischt. Die Gründerinnen haben außerdem zusammen mit dem Bund Naturschutz eine Müllsammel AG gegründet, die immer am ersten Samstag des Monats loszieht, um herumliegenden Müll aus der Natur zu befreien. Jeder kann dabei mitmachen. „Christin Flötzner und Vanessa Lochbrunner stecken sehr viel Zeit und Energie in den Schutz unserer Umwelt und sensibilisieren durch ihr ehrenamtliches Engagement unsere Kinder im Landkreis Günzburg für die Belange von Natur und Umwelt“, sagt Landrat Hans Reichhart.
„Naturerlebnispfad Schlosspark Autenried“: Das Gemeinschaftsprojekt „Naturerlebnispfad Schlosspark Autenried“ wurde 2018 ins Leben gerufen. Gleich mehrere Vereine packten für dieses außergewöhnliche Naturprojekt zusammen mit an: Die Gesellige Vereinigung Autenried, die Freiwillige Feuerwehr Autenried, die Fischerfreunde Autenried, der Katholische Frauenbund Autenried, der Mittwochsstammtisch Autenried, die Jagdgenossenschaft Autenried, die Waldrechtler Autenried, die Jagdhornbläser Autenried sowie die Veteranen-, Soldaten- und Kameradschaftsvereinigung Autenried.
Projektziel war es, die heimische Natur für die Bürgerinnen und Bürger und die Gäste der Stadt Ichenhausen und des Landkreises im Schlosspark Autenried attraktiver zu gestalten, das Landschaftsbild zu verschönern und ein Umweltbildungsangebot zu schaffen. Die ehrenamtlichen Helfer setzten das Projekt in mehr als 1375 ehrenamtlichen Arbeitsstunden um. Sie planten, bauten und gestalteten innerhalb von drei Jahren einen Naturerlebnispfad, der sowohl für Familien mit Kindern und Jugendlichen, aber auch für Erwachsene, Seniorinnen und Senioren von großer Beliebtheit ist. Die Kosten für das Material und die Herstellung der Tafeln in Höhe von fast 24.000 Euro übernahmen die Schlossbrauerei Autenried und die Stadt Ichenhausen. „Nur was man kennt und schätzt, ist man bereit zu schützen. Sie alle haben mit diesem Gemeinschaftsprojekt einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt geleistet und gleichzeitig ein attraktives Ausflugsziel im Landkreis Günzburg geschaffen“, sagt Landrat Hans Reichhart.
Dominikus-Ringeisen-Werk: Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg ist eine kirchliche Stiftung und setzt das Werk der St. Josefskongregation fort, welche die Stiftung 1996 errichtet hat. Das DRW handelt bei allen täglichen Abläufen im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie „Mensch – Energie – Umwelt“. So wurden ab 2019 über alle Standorte hinweg 4,5 Hektar Grünflächen als Blühwiesen angelegt. Der umweltfreundliche Obst- und Gemüseanbau ist ebenso ein wichtiger Beitrag zur Landschaftspflege wie der Einsatz von Bienenvölkern. Auch das Thema Energieeinsparung beziehungsweise alternative Energiegewinnung spielt eine wichtige Rolle: Die Stromerzeugung im DRW erfolgt mit erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerken, mit deren Abwärme zudem im Sommer der komplette Warmwasserbedarf gedeckt werden kann. Ökostrom wird durch Wasserkraftwerke und Photovoltaikanklagen erzeugt. Der Betrieb einer Biomasseheizung erfolgt mittels regionaler naturbelassener Waldhackschnitzel. Der Fuhrpark des DRW besteht zu 10 Prozent aus Elektro- und Hybridfahrzeugen, für 2022 ist die Anschaffung von circa 15 weiteren Elektrofahrzeugen geplant. Ladestationen sowie 69 Pedelecs für die Beförderung von Menschen mit Behinderung und 14 E-Lastenfahrräder für die Handwerksbetriebe des DRW wurden bislang angeschafft. Die CO2-Emissionen des DRW konnten um 44 Prozent reduziert werden. Das DRW hat deshalb eine Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen hinsichtlich Energie und Mobilität rückwirkend ab 2020 erhalten. „Umweltschutz ist am Dominikus-Ringeisen-Werk ein Thema, das in seiner Gesamtheit gesehen und umgesetzt wird“, sagt Landrat Hans Reichhart.
Der Landkreis Günzburg hat zur Würdigung besonderer Verdienste um die Umwelt im Jahr 1986 erstmals den Umweltpreis vergeben. (Bildnachweis: Landratsamt Günzburg)