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Memmingen: „Die Stadt ist fast zerstört“

Seit 1997 ist die Stadt Memmingen mit der Stadt Chernihiv in der Ukraine partnerschaftlich verbunden.

Zahlreiche Begegnungen und Projekte in den Bereichen Ausbildung, Jugend,
Gesundheit und Kultur wurden während dieser langen Partnerschaft durchgeführt.

Enge persönliche Kontakte und Freundschaften sind in diesen Jahren entstanden. Die Stadt Memmingen konnte ihrer Partnerstadt in ihrem Fortschritt und ihrem Willen hin zu einem demokratischen, wertegeleiteten und pluralistischen Gemeinwesen begleiten.

Umso erschütterter und erschrocken sind wir vom Einmarsch der russischen Truppen und dem gewaltsamen Vorgehen Russlands gegenüber der gesamten Ukraine und deren Bevölkerung. Mit einem Schlag sind alle Bemühungen in eine sicher geglaubte Ordnung und das Vertrauen in Gerechtigkeit zunichte gemacht.

Es ist uns ein dringendes Anliegen, den Menschen in Chernihiv, die in diesen Tagen großes Leid und Ängste erfahren, unser Mitgefühl und unsere Gedanken zu versichern. Die Bilder, die uns aus unserer Partnerstadt Chernihiv erreichen stimmen traurig und machen uns bestürzt. Die eindringlichen Hilfsappelle aus Chernihiv lassen die große Not und Bedrohung erahnen.

Mit unserer Resolution unterstreichen wir unsere Solidarität und nachhaltig freundschaftliche Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk, sowie das unverbrüchliche Festhalten an der Partnerschaft mit Chernihiv. Dies gilt für die Mitglieder des Memminger Stadtrats wie auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger Memmingens.

Unsere inständige Hoffnung ist ein baldiges Ende der kriegerischen Auseinandersetzung.
Gleichzeitig hoffen wir, dass die Zahl der Opfer und Auswirkungen auf die Menschen in der
Ukraine möglichst gering bleiben. Wir sichern vor allem unsere Hilfe und Unterstützung zu, für die wir – notgedrungen – neue Wege suchen müssen. Dabei setzen wir auf die bislang widerstandsfähigen kommunalen Infrastrukturen und den Fortbestand der notwendigen Informationskanäle.

Sie sind notwendig, um das menschliche Miteinander aufrechtzuerhalten und in den Krisengebieten Hoffnung und Energie zu spenden. Unser eindringlicher Wunsch ist ein baldiger Frieden für die Menschen in der Ukraine sowie in der weiteren Zukunft die Freiheit zur Selbstbestimmung und Kraft zur Fortsetzung des bisherigen demokratischen Weges.

Abschließend und mit aller Nachdrücklichkeit bekräftigen wir hiermit die Achtung des
Völkerrechts, die Souveränität und Unabhängigkeit von Staaten – mit besonderem Blick auf die Ukraine.