Start Nachrichten Kaufering: LandsAid entsendet zwei große Trucks mit insgesamt rund 50 Tonnen Hilfsgütern

Kaufering: LandsAid entsendet zwei große Trucks mit insgesamt rund 50 Tonnen Hilfsgütern

Die Kauferinger Hilfsorganisation LandsAid dehnt ihre Ukrainehilfe weiter aus. Am Mittwochabend hat sich der erste LandsAid-40-Tonner auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze gemacht. Beladen ist er mit 25 Tonnen Hilfsgütern, hauptsächlich Medikamenten wie Antibiotika und Schmerzmittel, Infusionen und andere medizinische Artikel. Aber auch mit dem Material, das gemeinsam mit der Gemeinde Kaufering in den letzten Wochen bedarfsgerecht gesammelt wurde – etwa Schlafsäcke, Isomatten, Powerbanks und Rettungsdecken. Ein weiterer Truck, bestückt mit 25 Tonnen medizinischer Hilfsgüter zur Wundversorgung, startet ebenfalls noch Ende dieser Woche. LandsAid kooperiert mit der Organisation Apotheker Helfen e.V. aus München, die einen Großteil des medizinischen Materials zur Verfügung gestellt hat.
Gelagert werden die Hilfsgüter zunächst in einer Halle, die das LandsAid-Team im polnischen Grenzort Radymno angemietet hat. Seit Anfang März ist die Hilfsorganisation hier aktiv. Zigtausende aus der Ukraine geflüchtete Menschen sind bereits durch diesen kleinen Ort gekommen – vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen. „Unser Team hat in den letzten Wochen den Bedarf abgeklärt“, erklärt LandsAid-Geschäftsführer Sven Weber. Der ändere sich aufgrund der äußert dynamischen Situation stetig. Von Radymno aus seien schließlich entsprechende Lieferketten direkt in die Ukraine gebildet worden. Vor allem das medizinische Material werde dort auf ukrainische Transporter umverteilt, die es nach Lwiw und in andere vom Krieg betroffene Städte liefern.
Krankenhäuser kommen an ihre Grenzen
Jedoch gebe es immer mehr Verletzte und Erkrankte auch unter den in Radymno ankommenden Geflüchteten. Besonders bei den Kindern hätten wetterbedingt Atemwegserkrankungen stark zugenommen. „Sehr viele Kinder haben Lungenentzündungen“, sagt Weber. Hinzu komme, dass der Krieg nun auch in der Westukraine und in Lwiw selbst angekommen sei. Die Krankenhäuser in Lwiw gelangen an ihre Grenzen – auch aufgrund vieler im Krieg verletzter Kinder, die aus den umkämpften Regionen hier eintreffen. Laut UNICEF-Bericht müsse bei deren Behandlung häufig bereits das Triage-Verfahren angewandt werden. „Wir helfen auch hier mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischem Material“, so Weber. Es sei immens wichtig, schnellstmöglich Versorgungsketten aufzubauen, die die Krankenhäuser mit Nachschub versorgen können.
„Noch immer ist es eine surreale Situation für uns, in einem Kriegsgebiet in Europa aktiv zu sein“, meint Weber. „Aber wir sind dankbar, etwas tun und den Menschen beistehen zu können. Und freuen uns über die enorme Unterstützung, die wir von allen Seiten dafür erhalten.“
Spendenkonto:
LandsAid e.V.
IBAN:DE66700520600000014001
BIC: BYLADEM1LLD
Stichwort: Ukraine