Für den ESV Kaufbeuren stand am heutigen Sonntagnachmittag das Derby beim EV Landshut auf dem Programm. ESVK Trainer Tray Tuomie schickte dabei das gleiche Lineup in das Rennen um drei Punkte, wie am Freitag im Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim. Verletzungsbedingt fehlten dabei weiter Stefan Vajs, Dieter Geidl und Markus Schweiger. Maxi Meier stand im Tor. Sebastian Graf war Backup. Thomas Höneckl pausierte.
Das Spiel brauchte eine Zeit lang bis es in Fahrt kam. Zwar hatte der EVL durch Thomas Holzmann eine erste gute Schussmöglichkeit, der ehemalige Kaufbeurer setzte die Scheibe jedoch ein gutes Stück über den Kasten von Maxi Meier. Der erste Treffer der Partie gelang dann dem ESVK in der vierten Spielminute. John Lammers klaute Branden Alderson in der neutralen Zone den Puck, startete durch die beiden Landshuter Verteidiger hindurch Richtung Olafr Schmidt und legte die Scheibe dann überraschenderweise noch zurück auf den mitgelaufenen Tyler Spurgeon und der Kapitän der Joker schoss eiskalt zum 0:1 ein. Im direkten Anschluss hatte dann Sami Blomqvist gleich noch eine dicke Chance auf den Doppelschlag für die Wertachstädter. Danach war das Spiel eine Zeit lang arm an Torchancen, dafür nahm die Partie dann Rund um die elfte Minute so richtig Fahrt auf. Zuerst verpasste Mikko Lehtonen aus der Drehung das Mögliche 2:0 und auf der anderen Seite hatte Marco Pfleger aus spitzem Winkel eine gute Chance für Landshut, der Top-Scorer des EVL scheiterte aber an der Schulter von Maxi Meier. Keine Minute später scheiterte Robin Weihager aus kurzer Distanz an Maxi Meier und wohl auch noch am Pfosten. Das Spiel wog nun hin und her und ein weiterer Treffer lag definitiv in der Luft. Umso mehr, als auf Seite der Joker zuerst Tobias Echtler für 2+2 Strafminuten auf das Sünderbänckchen wanderte und ihm nur eine Minute später auch noch Simon Schütz für zwei Minuten folgte. Die Joker aber verteidigten die doppelte und einfache Unterzahl mit Mann und Maus. Erwähnenswert waren dabei unter anderem drei überragende Paraden von Maxi Meier gegen Marco Pfleger und zwei starke Schussblocks von Alex Thiel. Kurz vor der Pause hatte John Lammers nach einem Solo noch eine gute Möglichkeit und die Allgäuer hatten dazu noch ein Powerplay zugesprochen bekommen. Welches 10 Sekunden vor dem Ende des Drittels nach einem Fehler im Aufbau aber noch dem EVL in Person von Robin Weihager die größte Chance offenbarte. Der Schwede aber setzte die Scheibe knapp über das Gehäuse von Maxi Meier. So ging es mit einem Spielstand von 0:1 zum ersten Pausentee.
Der zweite Spielabschnitt begann für die Joker noch mit 76 Sekunden in Überzahl auf der Uhr, dieses konnten die Kaufbeurer aber nicht nutzen. Kaum war der ESVK wieder komplett, traf Markus Lillich dann doch noch zum 0:2. Simon Schütz baute das Spiel aus der eigenen Zone gut auf, schickte Philipp Krauß mit einem Pass über Außen in das Landshuter Drittel und der Youngster fand in der Mitte Markus Lillich, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und zu seinem insgesamt 20. Saisontreffer einschoss. Die Landshuter hatten nach dem zweiten Treffer der Allgäuer dann eine gute Phase mit zwei dicken Chancen von Yannik Valenti und dem sehr auffälligen Robin Weihager, Maxi Meier im Kasten der Joker war aber zur Stelle und bei der Chance von Yannik Valenti verhinderte Fabian Voit mit einer schnellen Reaktion mit dem Schläger kurz vor dem Torraum noch den Nachschuss eines EVL Stürmers. Die Niederbayern hatten dann in der 27. Spielminute ein Powerplay und nutzten dies auch zum 1:2 Anschlusstreffer. Branden Alderson hämmerte den Puck dabei mit einem sagenhaften Direktschuss in den rechten Torwinkel. Gut eine Minute nach dem ersten Treffer der Landshuter hatte Mikko Lehtonen bei einem Konter Pech und traf nur die Latte. Aber auch die Kaufbeurer konnten dann ein eigenes Powerplay für einen Treffer nutzen. Ein Schuss von Sami Blomqvist ging knapp am Tor vorbei, Joey Lewis brachte diese dann aber mit den Rücken zum Spiel vor das Tor und Mikko Lehtonen staubte zum 1:3 ab. Gespielt waren da 32 Minuten. Kurz vor der Pause hatte dann Sami Blomqvist nach einem Zuckerpass[nbsp] von Mikko Lehtonen aus der Bandenecke heraus den vierten Treffer der Rotgelben auf dem Schläger. Völlig frei vor Olafr Schmidt scheiterte der Finne aber an einer sensationellen Reaktion des EVL Torhüters. 12 Sekunden vor dem zweiten Pausentee sollten die Kaufbeurer aber dann doch noch ihren vierten Treffer markieren. Im Powerplay agierend kam Mikko Lehtonen nach einem Pass von John Lammers in eine gute Schussposition und der Finne nagelte die Scheibe mit einem Handgelenkschuss zum 1:4 in den rechten Torwinkel. So ging es für die beiden Mannschaften dann auch in die zweite Pause.
EVL Trainer Heiko Vogler wechselte zum Beginn des dritten Drittels seinen Torhüter. Für den starken Olafr Schmidt kam der Routinierte Dimitri Pätzold. Laut Aussage des Coaches auf der Pressekonferenz sollte dies ein „Weckruf“ an seine Mannschaft sein. Mikko Lehtonen hatte dann in der 45. Spielminute die erste große Chance des Schlussabschnittes auf dem Schläger, er scheiterte jedoch an Dimitri Pätzold und im direkten Gegenzug konnten die Niederbayern den Spielstand auf 2:4 verkürzen. Yannik Valenti schoss dabei von der blauen Linie aus über den Kasten von Maxi Meier und die Scheibe prallte von der Bande direkt auf den Schläger von Julian Kornelli und dieser musste nur noch einschieben. Die Hausherren waren durch den schnellen Treffer natürlich wieder in der Partie und übten sofort weiter Druck auf die Allgäuer aus. Branden Alderson scheiterte dabei doppelt am starken Maxi Meier. In der 47. Minute hatte dann zuerst Tyler Spurgeon bei einem Konter einen Möglichen fünften Treffer für den ESVK auf dem Schläger, der Kapitän der Kaufbeurer traf aber nur das Außennetz. Nur wenige Sekunden später scheiterte dazu auch Max Oswald bei einem Alleingang an Dimitri Pätzold. Die Joker bekamen das Spiel in dieser Phase dann auch wieder etwas besser in den Griff. Es dauerte bis zur 53. Spielminute bis es wieder einmal brenzlig vor Maxi Meier wurde. Dabei rettete Alex Thiel mit seinem Schläger schon vor dem Einschussbereiten Marco Pfleger. Auf der anderen Seite hatte Mikko Lehtonen zwei Mal die Chance das Spiel zu entscheiden, der Finne scheiterte jedoch zuerst am Außenpfosten und nur wenige Sekunden später an einer starken Parade von Dimitri Pätzold. Gut drei Minuten vor dem Ende verhinderte Maxi Meier auf der anderen Seite mit einem starken Reflex den Anschlusstreffer von Andreas Schwarz. Drei Minuten vor dem Ende nahm dann EVL Trainer Heiko Vogler seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und dies sollte in der 58. Spielminute auch belohnt werden. Branden Alderson zog von der blauen Linie ab und Thomas Holzmann der vor dem Tor von Maxi Meier lauerte, fälschte die Scheibe mit etwas Glück mit dem Körper zum 3:4 ins Kaufbeurer Tor ab. Die Niederbayern versuchten nun natürlich weiter mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter ihr Glück, jedoch verteidigten die Joker den knappen Vorsprung stark und belohnten sich am Ende nicht nur mit dem Derbysieg und drei Punkten, sondern sicherten sich zusätzlich mit diesem Ergebnis auch noch den Klassenerhalt und die Teilnahme an den Pre-Playoffs.