Störgeräusche bremsen die für rund 55 Millionen Euro erneuerte Nebelhornbahn in Oberstdorf auch während der Skisaison weiter aus. Die Gondeln seien weiter nur mit knapp 20 statt wie geplant mehr als 25 Kilometern pro Stunde unterwegs, sagte der Sprecher der Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen, Jörn Homburg. «Wir arbeiten immer noch an dem Thema.»
Dabei sei die Seilbahn nicht insgesamt zu laut, betont Homburg. «Der absolute Geräuschpegel ist innerhalb der Bescheid-Vorgaben.» Das Problem sei «die Tonhaltigkeit», also störende Einzeltöne bei den Betriebsgeräuschen der Nebelhornbahn. Diese habe man auch ein Dreivierteljahr nach der Entdeckung des Problems «noch nicht zu 100 Prozent eliminieren können», sagte Homburg. Man arbeite «partnerschaftlich» mit der Seilbahn-Firma an einer raschen Lösung.
Eigentlich hätte im Dezember 2021 schon eine mit dem Landratsamt Oberallgäu abgestimmte Lärmmessung vorgenommen werden sollen. Diese sei nun auf das Frühjahr 2022 verschoben worden, sagte Homburg. Erstmals aufgefallen waren die Geräusche beim Test der neuen Zehner-Gondeln im Frühjahr 2021. Zwar lief die Seilbahn deutlich leiser als die vorherige Bahn mit Großkabinen, aber bei vollem Tempo wurden Grenzwerte wegen der Störgeräusche überschritten.
Seit dem Saisonstart Ende Mai fährt die Bahn daher nicht so schnell, wie sie es eigentlich könnte. Größere Probleme für Fahrgäste habe es dadurch zunächst aber nicht gegeben, betonte Homburg. «Wir hatten bei weitem nicht mehr die Wartezeiten der alten Bahn. Und es ist auch nicht so, dass wir jetzt im Schneckentempo auf den Berg fahren.»
Bei der Einweihung Mitte September hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gesagt, man müsse nun eben erst mal «sozusagen im Flüstermodus» auf den Berg fahren. Die etwa elf Millionen Euro des Freistaats aus dem Förderprogramm für Seilbahnen seien in der «Wiederauferstehung» der Nebelhornbahn dennoch gut angelegt.