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Fußball, Regionalliga: FC Memmingen – Bayern II

Zur Corona-Lage:

Je nach Sicht „darf“ oder „muss“ der FC Memmingen weiterspielen. In der Regionalliga Bayern wird der Spielbetrieb fortgesetzt – möglich macht es die Einstufung unter dem „Profistatut“. Aber unter den Vereinen regt sich Unmut, warum der Bayerische Fußballverband (BFV) aufgrund der angespannten Corona-Lage – genauso wie in den Amateurligen darunter – nicht vorzeitig die Winterpause ausgerufen hat. Der FC Memmingen äußerte sich dazu bislang öffentlich nicht. Der 3. Vorsitzende Thomas Reichart hat aber Kontakt zu den Regionalliga-Sprechern aufgenommen, um zu erkunden, wie die Stimmung bei den anderen Clubs ist. Wenn sich alle 20 Vereine einig wären, könnte sich wohl auch der BFV nichts gegen die vorzeitige Pause stemmen.

Für den FC Memmingen stehen in den kommenden neun Tagen gleich drei Begegnungen an. Am Freitagabend (19 Uhr) steht der schwere Gang zum Tabellenzweiten FC Bayern München II an. Nächsten Dienstag geht es zum Nachholspiel nach Eltersdorf und am 4. Dezember zuhause gegen den FC Pipinsried. Wenn es hier nochmal zu Absagen kommen sollte, ist bislang die Prämisse Nachholtermine noch bis 18. Dezember anzusetzen.

Einige Regionalligisten haben ihren Unmut, weiterspielen zu müssen, bereits in den Medien bekundet. Die krasseste Formulierung fand Rosenheims Trainer Florian Heller: „Um uns herum verrecken Leute, viele haben Angst und wir spielen Fußball“. Buchbachs sportlicher Leiter Anton Bobenstetter gibt zu bedenken, dass schon jetzt wegen voller Intensivstationen viele Operationen nicht stattfinden können. Was passiere denn, wenn sich ein Fußballer verletzt und auch nicht operiert werden könne? In Rosenheim und Buchbach müsste aktuell ohne Zuschauer gespielt werden, denn in Landkreisen mit einer Infektions-Inzidenz über 1.000/100.000 Einwohner dürften die Regionalliga-Spiele trotz verhängter Veranstaltungsverbote noch abrollen, aber nur als „Geisterspiele“. In Buchbach geht wegen einiger Infektionsfälle im Team ohnehin gerade nichts.

Anderswo heißen die Vorschriften aktuell 2G+. Besucher müssen geimpft und genesen sein, einen bescheinigten Negativtest vorlegen sowie mit Masken und Abständen auf den Tribünen sitzen. Das macht kaum einer mit und selbst für den FC Schweinfurt hatte es zuletzt auch ohne die Verschärfungen keinen Sinn. 300 kamen gerade noch gegen Fürth II. In Schweinfurt herrscht Voll-Profitum und ohne Fans wird’s zum Draufzahlgeschäft. Die einzige Möglichkeit, die FC-Präsident Wolf sieht angesichts fehlender Hilfen irgendwie Geld zu sparen: Den Spielbetrieb einstellen und die Fußballer in Kurzarbeit schicken.

BFV-Spielleiter Josef Janker weist die öffentliche Kritik der Clubs zurück, an ihn persönlich habe sich noch niemand gewendet. Im Juni sei allen glasklar gewesen, was die Fortschreibung des Profistatus in der Konsequenz bedeute. Das hätten alle unterschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die so dramatische Entwicklung der Corona-Lage auch nicht abzusehen.

 

Vorbericht FC Memmingen – Fc Bayern München II 

Nachdem in der Fußball-Regionalliga Bayern der Spielbetrieb unter „Profistatus“ weiterläuft, geht der FC Memmingen mit dem Auswärtsspiel am Freitag (19 Uhr) beim FC Bayern München in seine zweite „englische Woche“ hintereinander. Mit dem Nachholspiel kommenden Dienstag in Eltersdorf und am 4. Dezember zuhause gegen den FC Pipinsried sind drei Punktspiele innerhalb von nur neun Tagen zu bestreiten.

Die Lage: So schnell kehren sich Serien um. Nach sieben sieglosen Begegnungen in Folge ist der FCM mit dem 2:1 Heimsieg unter der Woche nun auch schon wieder unter der Regie von Interimstrainer Thomas Reinhardt drei Partien hintereinander ungeschlagen. Der Lohn: Erstmals seit Wochen ein Nichtabstiegsplatz. Beim Tabellenzweiten wird es sicher schwer die Serie auszubauen, aber der FC Bayern München II ist auch nicht unverwundbar. Zuletzt wurde mit 1:3 in Eichstätt verloren.

Der Gegner: Die Corona-Wirren bei den Bayern-Profis schlagen sich auch bis zur zweiten Mannschaft durch, weil Cheftrainer Julian Nagelsmann Personal, wie Toptalent Malik Tillmann von unten nach oben holt. Gegen Memmingen wird der gesperrte Kapitän Nicolas Feldhahn (35) fehlen. Er hat in Eichstätt nach seiner Auswechslung noch die Gelb-Rote Karte gesehen. Wenn man die Tormaschinerie von U23-Trainer Martin Demichelis lässt, schießt sie aus vollen Rohren: Der 18-jährige Nemanja Motika kommt bereits auf 15 Saisontreffer, der erst 17-jährige Gabriel Vidovic auf 12 und Oliver Bastista-Maier auf 11.

Das Hinspiel: Anfang August waren die Memminger bei der 0:4 Heimniederlage praktisch chancenlos. Die Begegnung war mit der damaligen Zuschauerbegrenzung mit nur 625 Fans „ausverkauft“. Der Tenor im Sommer: „Die Bayern werden durchmarschieren und können sich nur selbst schlagen“. Derzeit liegt aber die SpVgg Bayreuth ganz vorne.

Das FCM-Personal: David Remiger hat sich mit einem Einsatz über 90 Minuten gegen Heimstetten eindrucksvoll zurückgemeldet und gehörte zu den Aktivposten. Von Woche zu Woche wird September-Zugang Lars Gindorf stärker, gegen Heimstetten erzielte er beide Tore. Auch wenn die Langzeitverletzten und Rotsünder Nico Fundel weiter fehlen, geht es mit voller Bank nach München.

Faninformation: Der FC Bayern II trägt sein Heimspiel im Grünwalder Stadion in München aus. Dafür können ausschließlich online Karten im Vorfeld über den Bayern-Ticket-Shop erworben werden. Beim Besuch gilt die 2G+ Regel (genesen oder geimpft + aktuell bescheinigter Negativtest). Am Stadioneingang müssen Personalausweis, Impf-/Genesenen- sowie Testbescheinigung mit der Eintrittskarte vorgelegt werden. Im Stadion gelten FFP2-Maskenpflicht und Abstandsvorschriften. Zeitnah nach dem Abpfiff gibt es eigene Zusammenfassungen des Spiels bei FCBayern.tv und BFV.TV, die auch unter www.fc-memmingen.de abrufbar sein werden.

Das voraussichtliche Aufgebot:

Tor: Martin Gruber – Abwehr: Gabriel Galinec, Jakob Gräser, Yannick Scholz, David Remiger – Mittelfeld: Matthias Moser, Martin Dausch, David Mihajlovic, Oktay Leyla – Angriff: Pascal Maier, Lars Gindorf.

Bank: Nicolai Brugger, Thilo Wilke, Timo Gebhart, Dennis Picknik, Arjon Kryeziu, Timo Hirschle, Emirhan Baysal, Maximilian Beinhofer (Tor).

Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün/Oberfranken); Assistenten: Julian Roidl, Moritz Fischer.