Vorsitzende äußert Sorgen und Bitten
Die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der Wasserwacht im Oberallgäu sorgen unter anderem von den Wachstationen am Niedersonthofener See, am Rottachsee und am Großen Alpsee aus an den Wochenenden und Feiertagen für den Schutz und die Sicherheit der Badenden. Die bestens ausgebildeten Ehrenamtlichen sind zudem bis Mitte September in zahlreichen Freibädern aktiv. Birgit Ellmann, die Vorsitzende der Kreiswasserwacht Oberallgäu, rechnet mit einer herausfordernden Saison. Was ihr und ihren Teams besondere Sorgen bereitet, erklärt sie hier.
Die Wasserwacht sei in jedem Fall gut auf die zweite Saison unter Corona-Bedingungen vorbereitet, sagt Birgit Ellmann. „Wir haben bereits im Sommer 2020 Hygienekonzepte für den Wachdienst sowie für Rettungseinsätze für jeden Standort ausgearbeitet. Schutzkleidung und Desinfektionsmittel gehören mittlerweile zu unserer Standardausrüstung. Der Schutz und die Sicherheit jeder Einsatzkraft und jedes Patienten hat für uns seit jeher oberste Priorität“. Ein großes Problem und eine Gefahr sieht sie in der Schwimmfähigkeit vor allem jüngerer Kinder. „Die meisten Schwimmkurse mussten ab Mitte März 2020 abgebrochen werden und im vergangenen Winter waren aufgrund der Schließung aller Schwimmbäder überhaupt keine Kurse möglich. Auch das Schulschwimmen ist entfallen. Das bereit uns große Sorge, denn bereits vor Corona gab es eine große Zahl an Schulkindern, die nicht oder nur sehr unsicher schwimmen konnten.“ Dieses Problem sei nun deutlich verschärft worden, befürchtet sie und appelliert darum an alle Eltern: „Lassen Sie Ihre Kinder bitte niemals unbeaufsichtigt an Gewässern.
Selbst bei vermeintlich niedrigen Wassertiefen können Kinder ertrinken, da sie es sehr oft nicht schaffen, selbst wieder auf die Beine und mit dem Kopf wieder über die Wasseroberfläche zu kommen.“
Auch an alle anderen Badegäste richtet sie im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen eine dringende Bitte: „Wie in jedem Jahr bitten wir alle Badefreunde, sich am Wasser nicht in Gefahr zu bringen. Bei großer Hitze und kühlen Wassertemperaturen, wie sie vor allem an Seen vorkommen, ist es wichtig, den Körper langsam an den Temperaturunterschied zu gewöhnen und sich nicht einfach ins Wasser zu stürzen, denn das kann massive Kreislaufprobleme hervorrufen. Überschätzen Sie außerdem Ihre Kräfte nicht und bitte achten Sie auf andere Badegäste und Wassersportler, also Segler, Surfer, Kiter, Stand-up-Paddler und dergleichen.“
Notwendige Rettungsaktionen seien oft anspruchsvoll und auch für die geübten Wasserretter nicht ohne Gefahr, betont sie. „Viele Unfälle können vermieden werden, wenn sich alle an die Baderegeln halten. Mit gegenseitiger Rücksicht können wir alle Spaß an unseren Gewässern haben und sicher und danach gesund wieder nach Hause gehen.“
Fotos: Sven Rogge, DRK
Bildbeschreibung: Wasserretter im Einsatz