Der Chemie- und Pharma-Zulieferer Avantor zahlt rund 890 Millionen Euro zuzüglich Schulden für das Familienunternehmen Ritter aus Schwabmünchen (Landkreis Augsburg), wie Avantor am Montag mitteilte. Die Ritter GmbH hatte sich in der Corona-Krise vor allem als Laborausrüster einen Namen gemacht: Die Sparte Ritter Medical stellt Verbrauchsmaterialien für Labore wie Pipetten, Kartuschen und Flüssigkeiten-Spender her. Der Bedarf an diesen Plastik-Materialien war infolge massenhafter Tests und Impfungen nach oben geschnellt. Daher hat der Kunststoff-Experte seine Kapazizäten in Schwabmünchen verdoppelt. Insgesamt erwartet Ritter einer Präsentation von Avantor zufolge in diesem Jahr einen Umsatz von 225 Millionen Euro.
Die Familieneigentümer hatten eigentlich nur einen Investor gesucht, der die Expansion ins Ausland finanzieren sollte. Die Ritter GmbH hatte die Investmentbank Goldman Sachs mit der Suche nach möglichen Partnern für die Medical-Sparte beauftragt. Nun wird das ganze Unternehmen verkauft.
Was dies für den Standort in Schwabmünchen bedeutet, ist bislang unklar.