Skilifte dürfen für das Nachwuchs-Training des Bayerischen Skiverbandes (BSV) öffnen. Das Gesundheitsministerium habe für die Regierungsbezirke Oberbayern und Schwaben die Möglichkeit eines vereinsbezogenen Kindertrainings an Skiliften in festgelegten Trainingszentren geschaffen, teilte der Verband mit. Die Ausnahmegenehmigungen dafür könnten die Landratsämter erteilen.
Das Ministerium unterstrich, die jungen Athleten seien eine wichtige Säule innerhalb des Nachwuchsleistungssports, der auch staatlich gefördert werde.
«Wir sind froh, dass das Staatsministerium die Ausnahmegenehmigungen ermöglicht», sagte BSV-Präsident Herbert John. «Das war die nun schnellste Lösung, um den Kindern noch Trainingstage zu ermöglichen.» John hat im Laufe der Woche bei RADIO SCHWABEN mitgeteilt, dass der Verband gegen die ursprüngliche Entscheidung Klage eingereicht hat.
Schon zuvor liefen ausgewählte Lifte für das Training von Bundes- und Landeskader. Nach Öffnungsschritten für den Sport Anfang März hatte der Verband auch andere Kinder trainieren lassen, die an Wettkämpfen teilnehmen. Dies wiederum hatten die Behörden gestoppt. Daraufhin hatte der Verband einen Eilantrag beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht. Diese Entscheidung hätte aber mehr Zeit in Anspruch genommen – mit der Ausnahmegenehmigung seien Trainingstage gewonnen worden, sagte BSV-Geschäftsführer Wolfgang Weißmüller.
Die Regelung ermöglicht nun das Training für laut Ministerium rund 2500 Nachwuchs-Sportler unter 14 Jahren. Die Ausnahmegenehmigungen gelte nicht, sobald in einem Landkreis die Regeln für die Inzidenz über 100 gelten. Aus diesem Grund habe für den Landkreis Berchtesgadener Land keine Ausnahmegenehmigung erteilt werden können.
Für den Tourismus ändert sich nichts: Die Lifte bleiben geschlossen.