ESV Kaufbeuren gegen Heilbronner Falken lautete das Duell am Freitagabend in der erdgas schwaben arena. Damit traf der Sechstplatzierte auf den Zehntplatzierten, betrachtete man nur die letzten fünf Spieltage, war Kaufbeuren sogar das erfolgreichste Team der Liga. Diese Erfolgsserie wollten die Joker natürlich fortsetzen, mussten dabei aber leider auf die Unterstützung von Jan Bednar verzichten. Dieser hatte sich im Training verletzt und reihte sich bei den Langzeitverletzten Stefan Vajs, Maximilian Meier und Markus Schweiger ein. Ansonsten konnte Rob Pallin aber die starke Aufstellung der letzten Partien auf die Falken loslassen. Zwischen den Pfosten startete dieses Mal Benedikt Hötzinger.
Eigentlich muss es nach wenigen Sekunden bereits 1:0 für Kaufbeuren heißen, aber der Schiedsrichter pfeift vorschnell ab, weil er den Puck gesichert beim Heilbronner Keeper sieht. Die Schiebe liegt aber frei und Tyler Spurgeon schiebt sie ins Tor, was aber nicht zählt. In der vierten Minute gibt es schöne Kombination über Joey Lewis, Branden Gracel und Sami Blomqvist zu sehen, aber am Ende kann Florian Mnich parieren. Es folgt die erste Strafzeit gegen die Hausherren, kurios da niemand so richtig nachvollziehen kann, warum Fabian Voit vom Eis muss. Die Joker reagieren gut und kommen durch Sami Blomqvist in Unterzahl zu einer guten Einschussmöglichkeit, er scheitert an Mnich, zieht aber eine Strafe gegen Heilbronns Yannik Valenti. Die Rotgelben dadurch kurz im Powerplay und erneut ist es Blomqvist der Zentimeter am Pfosten vorbeischießt. Kein Team ist in der Folge das klar bessere, aber der ESVK mit mehr Scheibenbesitz und Zug zum Tor. Die 13. Minute läuft und wieder entschärft der gute Florian Mnich eine blitzsaubere Stafette über John Lammers, Tyler Spurgeon und Tobi Wörle. Dann aus dem Nichts die erste Großchance für die Gäste, aber Yannik Valenti scheitert an Benedikt Hötzinger und dem Torpfosten. In der 18. Spielminute hat Joey Lewis erst die Führung auf dem Schläger, dann muss Branden Gracel wegen Beinstellens für zwei Minuten vom Eis. Das Powerplay der Falken mit viel Druck, aber Benedikt Hötzinger und das Special Team der Joker blocken alles weg. Branden Gracel kommt gerade von der Sünderbank, da klingelt es im Kaufbeuren Tor. Josh Nicholls legt schnell und quer in den Slot zu Matthew Neal und der muss nur noch das Holz reinhalten. Bittere Pille für den ESV, der damit kurz vor Sirene den Rückstand kassiert und diesen mit in die erste Pause nimmt.
Durch den Treffer kommt Heilbronn mit dem berühmten Momentum auf seiner Seite aus der Kabine. Justin Kirsch nimmt Sören Sturm vor dem Kaufbeurer Tor die Scheibe ab, steht völlig frei vor Benedikt Hötzinger, der ganz ruhig bleibt und hält. In der 24. Minute steht der Joker Goalie erneut unter Beschuss, kann aber zweimal stark gegen Josh Nicholls klären. Dann Entlastung für Rotgelb, weil Stefan Della Rovere auf der Strafbank platznimmt. Sami Blomqvist zieht ab, Mnich lässt abprallen und Philipp Krauß setzt den Nachschuss knapp vorbei am Gehäuse. In den Folgeminuten neutralisieren sich beide Teams wieder auf ganzer Linie und lassen keine Torabschlüsse zu, bis Sami Blomqvist in der 30. Minute erneut haarscharf das Tor verfehlt und Benedikt Hötzinger einen Falken-Alleingang auf der Gegenseite mit dem blitzschnellen Fanghand-Save sichert. Kurz darauf ist es erneut der Joker Schlussmann der Simon Thiel verzweifeln lässt und seine Mannschaft im Spiel hält. Die 35. Minute bricht an und Arkadiusz Dziambor muss wegen Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox. Die Rotgelben kommen schnell in die Überzahlformation und dann der Klassiker. Julian Eichinger schlenzt von der Blauen Linie aufs Tor, dort steht Tyler Spurgeon und fälscht unhaltbar zum Ausgleich ab. Vor allem die Angriffsreihe um Lammers, Spurgeon und Wörle versucht jetzt nachzulegen, aber die letzte Minute vor der zweiten Pause gehört dann wieder den Falken aus Heilbronn. Michael Knaub, Pierre Preto und Kevin Maginot nochmals mit gefährlichen Torabschlüssen, Benedikt Hötzinger lässt aber nichts mehr zu und es geht in jeder Hinsicht ausgeglichen in die zweite Drittelpause.
Auch zu Beginn des letzten Spieldrittels bleibt das Bild unverändert ausgeglichen, bis sich die Joker in der 45. Minute längere Zeit in der Falkenzone festbeißen können. Florin Ketterer macht vieles richtig, umkurvt das Tor, verzieht dann aber den aussichtsreichen Abschluss. In dieser Szene handeln sich die Gäste aber eine Strafzeit gegen Philipp Preto ein. Die Überzahl läuft gerade an, da schießt Corey Mapes die Scheibe unglücklich über die Bande und bekommt ebenfalls zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung. Die Chance für den ESV Kaufbeuren bei Fünf gegen Drei Überzahl, den wichtigen zweiten Treffer zu erzielen. Heilbronn macht es wirklich gut in Unterzahl und doch kommt John Lammers zu einer Großchance. Florian Mnich liegt bereits am Boden, eigentlich ein sicheres Ding für den Kaufbeurer Topscorer, aber der Schuss aus spitzem Winkel rauscht über den Kasten. Es bleibt also beim Unentschieden und es geht weiter munter Hin und Her, wobei man die Verteidiger beider Teams hervorheben muss, die sich in jeden Schuss schmeißen. Die 51. Minute bricht an und die Joker wollen es jetzt etwas mehr, die Lammers Reihe setzt sich im Angriff fest und übergibt fliegend an Sami Blomqvist, Branden Gracel und Joey Lewis, der am Ende mit einer Direktabnahme auf 2:1 erhöht. Die Hausherren bleiben dran, Daniel Oppolzer fährt einen schönen Konter und prüft mit seinem Schuss die Qualität der Maske von Florian Mnich. Dann erobert Blomqvist zum wiederholten Male die Scheibe an der Bande hinter dem Gästetor und bedient Joey Lewis im Slot, knapp vorbei. Es stehen nur noch fünf Minuten auf der Uhr, Heilbronn muss sich jetzt zeigen und das tun sie auch. Ein wahrer Sturmlauf der Gäste beginnt. Topscorer Dylan Wruck verlässt gefühlt überhaupt nicht mehr das Eis und Josh Nicholls kommt immer wieder brandgefährlich vor Benedikt Hötzinger, der nun eine geniale Parade nach der anderen zeigt. Auch Davis Koch und Marcus Götz schießen aus jeder Lage, finden aber ihren Meister im Kaufbeurer Schlussmann. Eine Minute vor der Sirene nimmt der Gästetrainer dann noch eine Auszeit und Florian Mnich zugunsten des sechsten Feldspielers vom Eis. Bis zum Spielende bleibt es extrem spannend, die Falken torgefährlich und Benedikt Hötzinger ein bärenstarker Rückhalt. Der ESV Kaufbeuren bleibt mit Willen, Kampf und einem starken Keeper in der Erfolgsspur und gewinnt mit 2:1.