73 Teilnehmer aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben an der heutigen digitalen Auftaktveranstaltung zum integrierten Mobilitätskonzept Allgäu teilgenommen. Unter der Federführung der Allgäu GmbH erstellen das Fraunhofer Institut ML, Greencity Experience sowie the urban institute verschiedene Analysen, Bewertungen und beziehen schon bestehende Initiativen in das integrierte Mobilitätskonzept Allgäu ein. Für das einjährige Förderprogramm stellt der Freistaat Bayern 200.000 Euro zur Verfügung. „Auch wenn derzeit pandemiebedingt die Besucherströme im Tagestourismus diskutiert werden, so umfasst das integrierte Mobilitätskonzept Allgäu weit mehr als nur die Lenkung im Bereich Tourismus. Wir wollen unsere Bürger und Bürgerinnen genauso wie ein Expertengremium einbeziehen und interkommunal zusammenarbeiten. Wir wollen verknüpfen, bestehende Initiativen und Synergien nutzen, um alle Belange zu integrieren“, fasst Landrätin und Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH Maria Rita Zinnecker zusammen. Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, ergänzt: „Das Konzept ist notwendig um unsere Umwelt zu schützen. Wir wollen aber auch die Willkommenskultur beibehalten und Einheimische nicht vernachlässigen. Die Bedeutung des Konzepts zeigt auch der heutige Teilnehmerkreis mit Vertretern der Polizei, aus den Gemeinden und Naturschutzbehörden.“ Ein Mobilitätskonzept zur Verknüpfung und Steuerung von Verkehrsträgern, Verkehrsströmen und Parkraummanagement hat die Allgäu GmbH bereits 2019 in der Marken- und Destinationsstrategie als Ziel festgeschrieben.
Sofortmaßnahme: Digitales Parkraummanagement
Die Pandemie hat gezeigt, dass eine Lösung der Mobilitätsprobleme hohe Priorität hat. Bis Ende April soll daher schon eine erste Sofortmaßnahme erarbeitet werden. In einem ersten Schritt werden die Verkehrsströme zu touristischen Hotspots analysiert. Hinzukommen die Studien und Expertisen aus den Orten und Landkreisen, um auf dieser Grundlage ein Parkraummanagementsystem zu erarbeiten. Schließlich werden konkrete Handlungsempfehlungen für eine zügige Umsetzung ausgesprochen. Ziel ist es, ein digitales System bereitzustellen, welches in Echtzeit Daten über Parkverkehre erkennt um frühzeitig Alternativen für Anreise und Parkplatz auszuspielen. So können Anreisende noch bevor sie am ursprünglich gewünschten, aber bereits überfüllten Ziel sind, über Alternativen entscheiden. Das System soll langfristig im ganzen Allgäu einheitlich aufgebaut sein.
Auch Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH und des Tourismusverbandes, setzt hohe Erwartungen an das Projekt: „Ein Parkraummanagementsystem trägt zur Lösung des Konflikts zwischen Tagesgästen und Bereisten bei. Uns muss es möglichst schnell gelingen, Parksuchverkehre intelligent zu steuern, um Einheimische zu entlasten und Gästen gute Gastgeber zu sein.“
Integriertes Mobilitätskonzept Allgäu
Bis Ende des Jahres 2021 soll das Konzept mit der Analyse aller verkehrlichen Defizite und Potentiale im Allgäu vorhanden sein. Sie ist Grundlage der Leitbildentwicklung, bei der gleichermaßen Bürger und Bürgerinnen wie ein Expertengremium gehört werden. Das regelmäßig tagende Expertengremium besteht aus je ein bis zwei Fachleuten aus den Landkreisen und kreisfreien Städten. Einbezogen werden auch sämtliche schon vorhandenen Verbünde und Initiativen wie beispielsweise das Ticketing Schwabenservices. Aber auch das Fachwissen der Bergbahnen, Naturschutzbehörden, der Hotellerie und anderer Bereiche wird integriert. Aus den gemeinsam erhobenen Daten können schließlich passgenaue Maßnahmen zur Verkehrssteuerung abgeleitet werden. Auch kann zu Beginn des Jahres 2022 ein Fazit aus der schon durchgeführten Sofortmaßnahme, dem Parkraummanagement, gezogen werden. Stefan Storf, Manager des Förderprojektes bei der Allgäu GmbH ist überzeugt: „Die Experten vom Fraunhofer Institut, Greencity Experience und the urban institute arbeiten mit vielen Anbietern digitaler Daten zusammen. Ihre Kontakte, ihr Fachwissen und unsere geschlossene Zusammenarbeit im Allgäu ermöglichen den schnellen Aufbau eines integrierten Mobilitätskonzepts Allgäu, welches dem Allgäu eine führende Rolle im Bereich intelligente Mobilität zuweist.“ Zum Wohle der Einheimischen und der Gäste.
Ansprechpartner für das Förderprojekt „Mobilitätsprojekt Allgäu“ ist Stefan Storf. An mobilitaet@allgaeu.de dürfen gerne alle laufenden und geplanten Projekte, Konzepte und Ideen gesendet werden. Fördergeber ist das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, vertreten durch die Regierung von Schwaben.