Der ESV Kaufbeuren musste heute Abend beim EC Bad Nauheim antreten. Joker Trainer Rob Pallin schickte dabei, bis auf zwei Änderungen, die gleiche Formation wie beim Heimspiel gegen die Löwen Frankfurt in das Rennen um drei Punkte. Jan Bednar kehrte dabei in das Lineup zurück. Sören Sturm und Tobias Echtler fehlten dagegen genauso wie die verletzten Stefan Vajs, Maxi Meier, Jan Dalgic, Max Lukes und Markus Schweiger.
Einen leicht nervösen Start legten die Joker dann in das erste Drittel hin. Wer aber möchte ihnen das nach dem letzten beiden bitteren Ergebnissen auch verdenken. Der ESVK hatte dabei vor allem Schwierigkeiten, die richtige Balance zwischen dem offensiven Druck im Forechecking und dem Absichern der eigenen Zone zu finden. So konnten sich die Hausherren in den ersten Minuten mehrfach dem Druck der Joker entziehen und kamen mit viel Geschwindigkeit und meist auch in Überzahl in die Kaufbeurer Zone. Dabei musste Benedikt Hötzinger im Kasten der Allgäuer so gleich auch ein Mal in höchster Not gegen Jamie Arniel retten sowie kurze Zeit später gegen Luis Üffing und Huba Sekesi. Der ESVK nutze dann aber im Gegenzug in Minute sechs einen schnell vorgetragenen Spielzug zum 0:1. Tobi Wörle fand nach einem schönen Aufbaupass von Florin Ketterer, den auf der anderen Seite am Tor mitgelaufenen John Lammers und der Top-Scorer der Joker schloss direkt gegen den machtlosen Felix Bick im Tor der Hessen zur Führung ab. Der ESVK hatte nach dem ersten Treffer im Ansatz noch ein paar gute Abschlüsse, so richtig gefährlich wurde es aber nicht für den Nauheimer Torhüter. Auf der anderen Seite blockte Florin Ketterer – mal wieder – stark gegen Jamie Arniel und verhinderte somit wohl den Ausgleichstreffer. In Spielminute elf gingen die Kaufbeurer dann sogar mit 0:2 in Front. Branden Gracel schnappte sich die im Slot frei liegende Scheibe, nach dem ein Schuss von Fabian Koziol geblockt wurde, und traf mit einem schnellen Handgelenkschuss gegen den erneut chancenlosen Felix Bick. Der ESVK hatte nach dem zweiten Treffer mehr Spielanteile und hielt die Nauheimer sehr gut vom eigenen Tor fern. Als kurz vor der Pause Branden Gracel nach einem Pass von Sami Blomqvist das eigentlich sichere 0:3 verpasste, fingen sich die Joker im Konter der Nauheimer eine Strafe ein. Die Allgäuer zeigten aber bis zur Pausensirene ein gutes Killing, die Hessen aber konnten das zweite Drittel mit noch 69 Sekunden auf der Uhr im Powerplay starten.
Der ESVK verteidigte mit einem Mann weniger weiter stark und ließ keine Nauheimer Chancen zu. Aber nur Sekunden, nach dem Joey Lewis von der Strafbank kam, schickte Cason Hohmann Jamie Arniel steil und der Kanadier konnte zwischen den beiden ESVK Verteidigern hindurch alleine auf Benedikt Hötzinger zu laufen und verkürzte gekonnt auf 1:2. Die Hessen waren also mit Beginn des zweiten Abschnittes wieder voll im Spiel und versuchten auch weiter Druck auf den ESVK auszuüben. Die Allgäuer ihrerseits befreiten sich davon aber meist gut und hatten durch Branden Gracel und Tobias Wörle richtig gute Torabschlüsse. Ein Powerplay der Joker nach 26 Spielminuten war brandgefährlich, jedoch schafften es weder Daniel Oppolzer, Tobi Wörle oder auch John Lammers ihre Möglichkeiten zu verwerten und als die Joker ihre zweite Formation auf das Eis schickten, nutzten die Nauheimer einen Fehler des ESVK im Spielaufbau fast zum 2:2 aus. Benedikt Hötzinger konnte aber gerade noch mit einem schnellen Reflex gegen den freigespielten Nauheimer aus kurzer Distanz retten. Im Gegenzug, die Kurstädter waren gerade wieder vollzählig, konnte Fabian Voit auf 1:3 stellen. Die Nummer 22 der Allgäuer nutze einen Rebound aus dem Slot heraus eiskalt zu seinen sechsten Saisontreffer aus. Der ESVK war dann wohl durch den dritten Treffer etwas zu beflügelt und Reihe zwei um Branden Gracel vergaß dabei in einer Drucksituation in der Offensive, einmal mehr die eigene Absicherung und die Nauheimer konterten eiskalt. Jamie Arniel wurde mit schnellen Pässen freigespielt und wuchte die Scheibe mit einem platzierten Handgelenkschuss zum 2:3 Anschlusstreffer unter die Latte. Beide Treffer fielen in der 29. Spielminute.
Danach ging es für ein paar Minuten hin und her, beiden Trainer dürfte diese Phase so gar nicht gefallen haben. Es war hier bei sogar irgendwie nicht zu glauben, dass trotz bester Torchancen auf beiden Seiten, kein Treffer fallen sollte. Nach dem Powerbreak beruhigte sich die Partie wieder etwas und der ESVK hatte, auch in einem weiteren Powerplay, gute Chancen wieder mit zwei Toren in Führung zu gehen, was aber leider nicht gelang. Auf der anderen Seite waren die Hausherren vor allem dann gefährlich, wenn die Joker ihre Absicherung vergaßen und die Hessen mit viel Geschwindigkeit und meist auch in Überzahl, auf die Joker Defensive zu fahren konnten. Da aber beide Torhüter keinen Treffer mehr zuließen, ging es mit einem Spielstand von 2:3 in die zweite Drittelpause.
Der ESVK spielte dann ein wirklich starkes Schlussdrittel. Bereits in der 42. Spielminute nutzen die Joker einen Scheibengewinn in der Nauheimer Zone zu ihrem vierten Treffer. Branden Gracel legte die Scheibe schlussendlich perfekt für den am langen Pfosten lauernden Joey Lewis auf, der nur noch in das leere Tor einschieben musste. Im weiteren Spielverlauf ließen die Wertachstädter in der Defensive so gut wie nichts zu und wenn etwas durchkam, war dies die sichere Beute von Torhüter Benedikt Hötzinger. Die Kaufbeurer lauerten ihrerseits auf gute Kontergelegenheiten oder versuchten die Hausherren in deren Zone zu Beschäftigten, was auch immer wieder sehr gut gelang. Auch ein zweites Powerplay der Hessen verteidigten die Joker wirklich gut und die Zeit spielte für den ESVK. 90 Sekunden vor dem Ende [nbsp]kamen die Nauheimer aber durch Christoph Körner doch noch zum 3:4 Anschlusstreffer.
Der ESVK verteidigte aber weiter geschickt und brachte den Vorsprung gut über die restliche Spielzeit und konnte somit nach den beiden bitteren Niederlagen gegen Bad Tölz und Frankfurt wieder einen Sieg feiern.
ESVK Trainer Rob Pallin lobte in der anschließenden Pressekonferenz neben einer guten Mannschaftsleistung, zusätzlich Torhüter Benedikt Hötzinger, Branden Gracel und Joey Lewis. Letzterem bescheinigte der US-Amerikaner in den letzten Spielen auch noch eine gute Leistung und beglückwünschte den Deutsch-Waliser auch zu seinem wichtigen Tor zum 2:4. Ein weiteres Lob ging dann auch noch an Florin Ketterer, der vor allem gegen die Top-Linie der Nauheimer immer wieder stark verteidigte.