Die Frankfurter Löwen gastierten am Donnerstagabend in der erdgas schwaben arena. Nicht viel Zeit also für den ESV Kaufbeuren, sich nach der Niederlage in Bad Tölz zu regenerieren. Nachdem den Rotgelben im Tor das Verletzungspech treu bleibt, wurde nach dem langfristigen Ausfall von Maximilian Meier, auf dieser Position nochmals nach verpflichtet. Mit Benedikt Hötzinger kam erneut Unterstützung aus Füssen an die Wertach und mit ihm die Hoffnung auf weniger Gegentreffer. Außerdem vielen auch noch Stefan Vajs, Jan Dalgic, Markus Schweiger und Max Lukes verletzungsbedingt aus. Wieder einmal kein optimales Setup für Rob Pallin, aber trotzdem wollte man natürlich die Punkte gegen den direkten Ligakonkurrenten im Allgäu behalten.
Beide Teams nehmen sich zu Beginn nicht viel, die Löwen kommen dann aber in der vierten Minute gefährlich vor Benedikt Hötzinger und der hat gegen Stephen MacAulay alle Hände voll zu tun, den ersten Gegentreffer zu verhindern. Die Joker halten eigentlich gut dagegen, kommen aber bisher zu selten zum Abschluss. In der siebten Minute steht Carter Proft völlig frei in der Angriffszone, schießt von der Blauen Linie Richtung Joker Tor, wo Marius Erk im Slot lauert und unhaltbar zum 0:1 für die Gäste abfälscht. Die Hausherren tuen sich weiterhin schwer Gefahr auszustrahlen und servieren den Frankfurtern, durch einen Fehlpass im Spielaufbau die nächste Großchance durch MacAulay, der scheitert aber am Kaufbeurer Goalie. Ab der 14. Minute findet dann auch die Joker Offensive statt. Eine Kombination über Sami Blomqvist und Branden Gracel, wird von Joey Lewis aber leider zu zentral abgeschlossen. Dann scheitert erst Daniel Oppolzer und im Nachsetzten Florian Thomas, an Bastian Kucis im Tor der Gäste. Auch Topscorer John Lammers scheitert am Frankfurter Schlussmann und Alex Thiel am Pfosten. Die 18. Minute bricht an und aus dem Nichts fällt das 0:2 für die Löwen. Christian Kretschmann zieht einen verdeckten Schuss auf Benedikt Hötzinger und dieser deckt das kurze Eck um die entscheidenden Zentimeter nicht ab. Es kommt noch schlimmer, weil Sami Blomqvist kurz darauf, wegen eines streitbaren Urteils auf Stockschlag, auf die Sünderbank muss. Der ESVK derzeit mit der schlechtesten Unterzahlquote der Liga und das bestätigt sich leider auch dieses Mal wieder. Nach wenigen Sekunden in Überzahl schießt Luis Schinko von der Blauen Linie und gleich zwei Frankfurter stehen allein vor Benedikt Hötzinger. Einer von ihnen ist Routinier Eduard Lewandowski und der lenkt die Scheibe zum 0:3 ins Kaufbeurer Tor. Damit geht es auch in die erste Pause.
Guter Start des ESVK in den zweiten Spielabschnitt und auch direkt das erste Powerplay, weil Leon Hüttl, Joey Lewis in den Schwitzkasten nimmt. Die Joker kommen schnell in die Formation und Sami Blomqvist nagelt den Puck an den Pfosten. In der 25. Minute wird Alex Thiel hervorragend von Lewis bedient, Bastian Kucis muss abprallen lassen, doch Branden Gracel kann den Nachschuss nicht verwerten. Nächste Chance für Rotgelb, John Lammers läuft auf der Außenbahn in die Angriffszone, passt in den Slot auf den anstürmenden Tobi Wörle, aber wieder kein Treffer für den ESV. Die Hausherren reißen das Spiel jetzt zwar zunehmend an sich, kommen in der 31. Minute aber in Unterzahl, weil Daniel Oppolzer eine zweiminütige Strafe absitzen muss. Wieder heißt es zittern für die Joker Fans, aber die Wertachstädter dieses Mal mit gutem Penalty Killing. Die Strafe ist gerade abgelaufen, da nimmt Darren Mieszkowski einen Fehlpass von Tobias Echtler auf, legt ab auf Carter Proft, der weiter zu Magnus Eisenmenger und es heißt 0:4 für Frankfurt. Die Joker versuchen sich in der Folge, irgendwie in diese Partie zu kämpfen, werden aber bei einer hervorragenden Zwei auf Eins Situation, vom Schiedsrichtergespannt ausgebremst. Die Löwen in dieser Szene mit sechs Feldspielern, Kaufbeuren in Scheibenbesitz und trotzdem kommt der Pfiff. Noch kurioser wird es, als kein Frankfurter auf die Strafbank muss. Der ESV jetzt zusehends gefrustet und verunsichert und zu ineffektiv bei der Chancenverwertung. Vor allem bei der Nutzung der Chancen sind die Gäste heute deutlich überlegen und so geht es mit 0:4 in die Kabinen.
Auch im letzten Drittel sind die Joker vorerst ebenbürtig und kommen in der 44. Minute erst durch Tyler Spurgeon, dann durch Joey Lewis und im Nachschuss sogar noch durch Sami Blomqvist zu sehr guten Torchancen, aber jedes Mal behält der ehemalige Kaufbeurer, Bastian Kucis, die Oberhand. Auf der anderen Seite schlägt es dafür im direkten Gegenzug wieder ein. Die ESVK Abwehr schläft und lässt sich von den Löwen überlaufen. Mike Mieszkowski schließt die Drei gegen Eins Situation mit dem 0:5 ab. Drei Minuten später dann Powerplay für die Hausherren und endlich auch der erste Treffer. Die Scheibe läuft gut und landet über John Lammers bei Julian Eichinger, der einfach mal direkt abzieht und satt zum 1:5 einnetzt. Die Joker jetzt mit dem letzten Aufbäumen und einer erneuten Überzahl, weil Leon Hüttl für zwei Minuten vom Eis muss. Wieder gutes Powerplay der Rotgelben und nach dem Motto, „erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“, hämmert Sami Blomqvist die Scheibe an den Innenpfosten. In der 53. Minute kann sich Benedikt Hötzinger dann bei einem Alleingang von Luis Schinko auszeichnen und entschärft diesen sehenswert. Die letzten Minuten laufen, Daniel Oppolzer muss wegen Stockschlags auf die Strafbank und es wird nochmals richtig bitter für den ESVK. Magnus Eisenmenger schießt im Powerplay aus kurzer Distanz, Hötzinger scheint die Scheibe zu haben, aber sie trudelt ihm durch die Schoner ins Tor. Das 1:6 für Frankfurt in der 56. Minute und es kommt noch schlimmer, weil direkt der nächste Angriff das 1:7 bringt. Erneut viel Betrieb vor dem Kaufbeurer Kasten und Christian Kretschmann setzt den Puck humorlos unter die Latte. Ein Spiel zum Vergessen.