Am heutigen Freitagabend stand für den ESV Kaufbeuren das dritte Auswärtsspiel binnen sechs Tagen auf dem Programm. Zu Gast waren die Joker bei den Bietigheim Steelers. ESVK Trainer Rob Pallin schickte dabei die gleiche Aufstellung wie am Dienstag in Heilbronn in das Rennen um drei Punkte. Im Tor stand erneut Maximilian Meier. Stefan Vajs und Sami Blomqvist fehlten weiterhin verletzt. Florin Ketterer setzte wegen einer kleineren Verletzung erneut aus. Sollte aber am Sonntag im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen wieder mit von der Partie sein.
Wie schon am Dienstag kamen die Joker nicht allzu gut in das Spiel und hatten leichte Probleme mit dem schnellen Spiel der Steelers. Dies mündete dann auch in einen frühen Gegentreffer. Ein Fehlpass von Sören Sturm brachte Riley Sheen direkt vor Maxi Meier in eine freie Schussposition und der Top-Torjäger der Steelers traf in der dritten Spielminute gekonnt zum 1:0. Die Kaufbeurer brauchten ein wenig um den Schock des frühen Gegentores zu verdauen, kamen dann aber immer besser in die Partie. Hilfreich war dabei mit Sicherheit auch der dann schnell folgende Ausgleich der Joker in Spielminute sechs. Branden Gracel zog von der Seite kommend zum Tor und überwand Cody Brenner im Kasten der Steelers zum 1:1 Ausgleichstreffer. Von nun an übernahmen die Kaufbeurer immer mehr das Kommando über das Spiel, was sich auch in mehreren guten offensiven Aktionen widerspiegelte. Die Hausherren waren dabei aber auch immer wieder mit schnellen Gegenzügen gefährlich. Sehr bitter aus Sicht des ESVK war aber eine Verletzung von Daniel Oppolzer. Der Ur-Joker musste nach einem Check in Schussposition, mit dem Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch, zu weiteren Untersuchungen in das Bietigheimer Krankenhaus. In Spielminute 17 brachte Max Lukes die Allgäuer dann mit 1:2 in Führung. Nach einem gewonnen Bully von Fabian Voit, nahm der ehemalige Bietigheimer die Scheibe direkt auf und traf mit einem trockenen Handgelenkschuss in den Winkel zur Kaufbeurer Pausenführung.
Die Kaufbeurer kamen super aus der Kabine und erzielten in der 22. Spielminute ihren dritten Treffer. Markus Schweiger eroberte im Forechecking die Scheibe, passte zu John Lammers, dieser fand Tyler Spurgeon vor dem Tor und der Kapitän der Joker traf aus kurzer Distanz zum 1:3. Der ESVK machte nun viel Druck, schien das Spielgeschehen auch weitestgehend im Griff zu haben, aber der Schein trügte. Der ESVK konnte ein erstes Powerplay nicht für einen weiteren Treffer nutzen und die Steelers kamen wieder zu mehr offensiven Aktionen. Eine solche nutzte Tim Schüle, nach dem er schön freigespielt wurde, zum 2:3 Anschlusstreffer in der 31. Spielminute. Keine Minute später rettete Maxi Meier den Jokern noch die Führung, als er einen Alleingang von Alexander Preibisch spektakulär entschärfte. Danach kamen die Kaufbeurer wieder zur mehr Aktionen, bekamen ein zweites Powerplay zugesprochen, welches man aber wiederum nicht nutzen konnte, auch weil 30 Sekunden später mit Philipp Krauß ein Allgäuer auf die Strafbank musste. Die Steelers nutzten den Platz bei vier gegen vier Feldspieler deutlich besser und kamen durch Norman Hauner zum Ausgleich. Die Nummer 10 der Bietigheimer hatte dabei viel zu viel Platz und wuchtete einen Handgelenkschuss in den linken Torwinkel zum 3:3. Die Joker hatten somit kurz vor der Pause ihre Führung verspielt und mussten sogar froh sein, nicht noch in Rückstand geraten zu sein. Dies war sehr ärgerlich, weil der ESVK über weite Strecken des Spieles die Bietigheimer gut in deren defensiven Zone beschäftigte und somit auch in der Offensive wirklich gute Abschlüsse hatte. Somit ging es aber mit einem drei zu drei Unentschieden in die zweite Pause.
Die Joker hatten dann einen denkbar schlechten Start in den Schlussabschnitt. Bereits nach 36 Sekunden konnten die Hausherren mit 4:3 in Führung gehen. C.J. Stretch passte dabei die Scheibe auf dem vor dem Tor lauernden Norman Hauner und dieser hatte bei einer angezeigten Strafe gegen den ESVK, keine Mühe, den Puck aus kürzester Distanz im Tor unterzubringen. Der ESVK aber zeigte eine gute Moral und arbeitete sich gut in das Spiel zurück. Nach einem tollen Spielzug über John Lammers und Tyler Spurgeon konnte der heute stark aufspielende Markus Schweiger in der 45 Minute zum 4:4 Ausgleichstreffer einnetzen. Die Joker hatten kurze Zeit später ein erstes Unterzahlspiel zu überstehen, was auch sehr gut gelang. Danach übernahmen die Allgäuer wieder das Kommando über das Spiel und hätten direkt durch Philipp Krauß in Führung gehen können. Cody Brenner im Kasten der Steelers parierte stark und verhinderte die Führung der Joker. Die Kaufbeurer hatten nun Chancen im Minutentakt. John Lammers traf den Pfosten. Markus Schweiger verpasste bei einem tip in das Tor nur um Zentimeter, Tobias Wörle und Tyler Spurgeon scheiterte in aussichtsreichen Positionen an Cody Brenner. Und dann kam was kommen musste. Übersahen die Schiedsrichter eine Minute zuvor noch ein glasklares Foulspiel an Sören Sturm, schickten dann aber dafür Tyler Spurgeon in der 56. Spielminute für ein „Haken“ auf das Sünderbänkchen. Die Bietigheimer ließen sich dieses Geschenk nicht nehmen und Norman Hauner machte nicht nur seinen Hattrick an diesem Abend perfekt, sondern erzielte in der 57. Spielminute somit auch den spielentscheidenden Treffer. Riley Sheen machte dann, als der ESVK mit einem sechsten Feldspieler und somit ohne Torhüter agierte, noch den sechsten Treffer für die Steelers oben drauf.
Der ESVK musste heute also eine sehr ärgerliche Niederlage einstecken. Die Joker spielten die meiste Zeit des Spieles sehr gut und hätten sich heute Abend sicherlich Punkte verdient. Schlussendlich scheiterten die Wertachstädter aber auch ein Stück an sich selbst. Bei einer besseren Chancenverwertung und einem besseren Unterzahlspiel, wären heute auf jeden Fall etwas zu holen gewesen.