Am Dienstagabend stand für den ESV Kaufbeuren ein Nachholspiel in Heilbronn auf dem Zettel. Der ESVK musste dabei neben den bekannten Ausfällen von Stefan Vajs und Sami Blomqvist, auch auf den angeschlagenen Florin Ketterer verzichten. Im Tor stand heute Maximilian Meier.
Die Joker hatten sich für das Spiel viel vorgenommen und trotzdem oder vielleicht auch genau deshalb, wirkte das Spiel des ESVK zu Beginn etwas nervös. Die Heilbronner Falken kamen so auch gleich zum einen oder anderen guten Torabschluss, Maxi Meier im Kasten der Allgäuer aber war zur Stelle. In Spielminute sechs wanderte dann Fabian Koziol auf die Strafbank und wie so oft hieß das für den ESVK in dieser Spielzeit nichts Gutes. Es dauerte gerade einmal 14 Sekunden bis die Unterländer in Führung gehen konnten. Bryce Gervais wurde im hohem Slot frei gespielt und traf mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 1:0 für die Hausherren. Direkt im Anschluss an den ersten Heilbronner Treffer brannte es dann mehrfach lichterloh vor dem Tor von Maxi Meier, der junge Torhüter hatte aber alles im Griff und bewahrte seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. Als dann auch ein Falken Spieler auf die Strafbank musste, zeigten die Joker ein gutes Powerplay und Jon Lammers hatte nach einer tollen Kombination eigentlich das 1:1 auf dem Schläger, aber er traf dabei wohl nur das Außengestänge. Da sich die Falken aber ein weiteres vergehen leisteten, konnten die Kaufbeurer sogar für 40 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Dies ließ sich die Mannschaft von Rob Pallin nicht nehmen und John Lammers buchsierte einen Rebound nach einem Schuss von Julian Eichinger zum 1:1 Ausgleichstreffer über die Linie. Der ESVK hatte nun Lunte gerochen und war deutlich besser im Spiel, was sich dann auch in guten Offensivaktionen widerspiegelte. Eine solche nutzen die Allgäuer dann in Spielminute 18 zum Führungstreffer. Fabian Voit tankte sich aus der eigenen Zone bis vor das Falken Gehäuse, umspielte dabei dann nicht nur Mathias Nemec im Kasten der Falken, sondern auch das Tor selbst, legte dem vor dem Tor lauernden Philipp Krauß mustergültig auf und der Youngster musste nur noch zum 1:2 einschieben. Da die Joker auch in der Defensive besser standen und kaum noch gefährliche Aktion der Falken zuließen, ging es mit einer ein Tore Führung für den ESVK in die erste Drittelpause.
Der ESVK kam dann auch sehr gut und konzentriert aus der Pause und spielte gut und schnell nach Vorne und hatte somit auch erneut gute Angriffs-Aktionen. Nach 25 Spielminuten wanderten allerdings kurz nacheinander Max Oswald und Julian Eichinger auf die Strafbank und die Joker sahen sich einen fünf gegen drei Powerplay ausgesetzt. Dieses verteidigten die Allgäuer allerdings sehr gut und auch Maxi Meier im Kasten der Joker zeigte tolle Paraden. Im Anschluss fanden die Kaufbeurer auch gleich wieder zu ihrem Spiel und konnten in einem eigenen Powerplay in Minute 31 die Führung auf 1:3 ausbauen. Sören Sturm packte dabei einen satten Schlagschuss aus, der für Mathias Nemec im Tor der Falken unhaltbar über der Stockhand einschlug. Lange hatten die Allgäuer aber nichts von ihrer zwei Tore Führung. Zuerst wanderte Max Oswald, dessen Haken nicht einmal die Fernsehbilder auflösen konnten, auf die Strafbank und kurze Zeit später auch noch Florian Thomas. So kamen die Falken zu ihrer zweiten doppelten Überzahl in diesem Drittel und dies nutzten die Hausherren dann auch. Die Joker verteidigten lange gut, die Heilbronner blieben aber geduldig und Dylan Wruck fand dem am langen Pfosten wartenden Aron Reisz und dieser hatte dann keine Mühe den 2:3 Anschlusstreffer zu erzielen. Das anschließende einfache Überzahlspiel verwerteten die Falken dann ebenfalls und es stand 3:3. Justin Kirsch traf dabei mit einer Direktabnahme von der blauen Linie aus. Der Treffer war dabei sehr umstritten, da Michael Knaub Tobias Echtler vor dem Tor regelwidrig bearbeitete und dafür auch eine Strafe aufgebrummt bekam. Der Treffer aber zählte trotzdem. Die Joker hatten somit direkt in Überzahl die große Chance sofort zurückzuschlagen. Dies gelang dann auch, weil nach knapp einer weiteren Minute ein weiterer Falken-Spieler auf die Strafbank wanderte und der ESVK in doppelter Überzahl einen sehenswerten Treffer herausspielte. Die Scheibe lief dabei perfekt über John Lammers und Branden Gracel zu Tyler Spurgeon und der Kapitän des ESVK drückte die Scheibe am Pfosten stehend zum 3:4 über die Linie. Gespielt waren da 37 Minuten. Dem aber nicht genug, legte Philipp Krauß seinen zweiten Treffer an diesem Abend nach und brachte den ESVK wieder mit zwei Toren in Führung. Der junge Joker Stürmer fälschte dabei in der 39. Spielminute einen Pass von Julian Eichinger zum 3:5 in den Kasten der Falken ab. Somit ging es für die Joker nach einem turbulenten Drittel mit insgesamt fünf Treffern und einer zwei Tore Führung in die zweite Pause.
Im Schlussabschnitt hatte Joey Lewis nach wenige Sekunden schon den sechsten Joker Treffer auf dem Schläger. Die Nummer elf der Kaufbeurer traf dabei das halbleere Tor nicht und verpasste somit zunächst so etwas wie eine kleine Vorentscheidung. Diese sollte dann aber in der 42. Spielminute Max Lukes gelingen. Fabian Voit eroberte im Forechecking die Scheibe, passte zu Philipp Krauß, dieser bediente eben Max Lukes und der schloss eiskalt zum 3:6 ab. Der ESVK spielte fortan weiter sehr stark. Ließ in der Defensive so gut wie nichts zu, sorgte in der Offensive immer wieder für Gefahr vor dem Falken Tor und verpasste es lediglich einen weiteren Treffer nachzulegen. Die Hausherren waren eigentlich nur noch bei zwei Überzahlspielen gefährlich. Dabei konnte sich Maxi Meier im Tor der Joker aber mehrfach auszeichnen und auch seine Vorderleute verteidigten geschickt. Dabei hätte Markus Schweiger nach einem Puck gewinn in der Zone der Falken fast noch in Unterzahl seinen ersten Saisontreffer erzielt. Er scheitere jedoch an Mathias Nemec, der in letzter Sekunde retten konnte. Die Joker spielten aber wie gesagt stark und verdienten sich die drei Punkte vor allem auch aufgrund einer sehr geschlossen Mannschaftsleistung redlich.
ESVK Trainer Rob Pallin zum Sieg seiner Mannschaft: „Wir hatten heute einen unglaublichen Team-Spirit, welchen in dieser Saison so noch nicht bei uns erlebte habe. Wir haben sehr mannschaftsdienlich und konzentriert gespielt, man hat einfach gemerkt, dass ein jeder Spieler heute als Sieger vom Eis gehen wollte. Dazu haben unsere jungen Spieler wie Markus Schweiger, Philipp Krauß oder auch Torhüter Maxi Meier ein super Spiel abgeliefert.“